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Jüdisch-muslimische Initiative gegen Polarisierung an Schulen

Das Wiederaufflammen des Nahostkonflikts nach dem 7. Oktober hat zu einer Polarisierung an vielen Berliner Schulen geführt. Die Initiative „meet2respect“ will dem entgegenwirken – durch Aufklärung und interreligiösen Dialog.

Von Moritz Hohmann (epd-Gespräch)

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«Entweder du bist für Israel oder für Palästina», sagte der Rabbiner Elias Dray dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin.

Mit Sorge beobachtet er, dass diese Entwicklung immer wieder in Antisemitismus umschlage. Zusammen mit der muslimischen Referentin Seda Colak klären sie als Tandem unter dem Motto «meet2respect» Schulklassen über den Islam und das Judentum auf. Mit ihrer Initiative wollen sie einen interreligiösen Dialog ermöglichen, Vorurteile abbauen und Hass bekämpfen.

Auch wenn jede Klasse unterschiedlich sei, werde das Thema Nahost-Konflikt insgesamt aber spürbar weniger in den Klassen diskutiert, sagte Dray. Unmittelbar nach dem 7. Oktober hätten sie zunächst verstärkt auf Wissensvermittlung gesetzt. Ein konstruktiver Dialog sei damals meist kaum möglich gewesen. Es habe Unterrichtsbesuche gegeben, bei denen Schüler die Hamas als «Widerstandsgruppe» bezeichnet, den Terrorakt des 7. Oktobers befürwortet und das Existenzrecht Israels aberkannt haben.

Vorurteile abbauen

Heute konzentriert sich das Tandem stärker wieder auf seine eigentliche Aufgabe: «Bei uns geht es vor allem um Islam und Judentum, um Gemeinsamkeiten, um Begegnung. Das kann nach unserer Wahrnehmung deeskalierend wirken. Auch wird die Diskussion so oft interessanter, für viele Schüler ist es die erste Möglichkeit, mit einer jüdischen Person zu sprechen», sagte Colak. Sollte im Laufe des Unterrichtsbesuches das Thema Nahost-Konflikt doch angesprochen werden, sei durch die Religionsaufklärung dafür eine gute Grundlage geschaffen.

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Das Projekt «meet2respect» ist 2013 nach einer Attacke im Jahr zuvor auf den Berliner Rabbiner Daniel Alter entstanden. Neben ungefähr 200 Unterrichtsbesuchen im Jahr bietet die Initiative mittlerweile auch Lehrerfortbildungen für die Senatsverwaltung für Bildung an. Darüber hinaus werden weitere Workshops und Veranstaltungsformate zur Bekämpfung von Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus und anderer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit angeboten.

Quelleepd

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1 Kommentar

  1. Die Menschenrechte und christlichen Werte sind wichtig

    Die Aktivitäten dieses Tandems an den Schulen sind bekannt und bemerkenswert. Der alte Adenauer hätte in Abwandlung seines wichtigen Spruches vielleicht gesagt “ wir haben einen Abgrund von Rassismus und Antisemitismus im Land“! Immerhin haben die Menschenrechte auch die Christinnen und Christen erfunden. Von den anderen Religionen ist mir das nicht so bekannt, aber ich gehe davon aus, dass da auch eine volle Übereinstimmung besteht. Es ist wahrscheinlich manchmal kontraproduktiv sehr zu moralisieren, aber ich tue es an dieser Stelle trotzdem: Bei Rassismus und Antisemitismus müssen wir deutlich machen, dass unsere so hoch gelobten Europäischen Werte auch gelten und ich hoffe von mir, dass ich dann ggfls. auch sehr laut den Mund aufmache. Ich würde die demokratischen Parteien hier auch dringends bitten, die Frage der Zuwanderung und Integration konsequent im Wahlkampf auszublenden. Was zu diesen Themen gesagt wurde, hat jeder der es hören wollte oder auch nicht, schon Dutzende Male vernommen. Alles was man sich in diesem Themenbereich verbal auf die Köpfe trischt, wird die AfD dann dankend als eine eigene Ernte in ihre Scheune einfahren. Eine wie auch immer gewählte neue Regierung sollte dann wirklich darauf hinarbeiten, innerhalb der demokratischen Fraktionen im Bundestag einen Grundkonsenz zu vereinbaren, nämlich jenen für eine bleibende Menschlichkeit, die auch in Deutschland gelten sollte. Denn an die Grenzen gehören keine Stacheldrähte, oder Ideen des Herrn Trump jeden abzuweisen und nötigenfalls noch einzusperren. Ich halte solche Ideen, die auch bei uns produziert werden, für fatal. In einem gruseligen Zukunftsroman de 1970er Jahre habe ich in Erinnerung, dass man am Mittelmeer eine riesige Mauer baute, damit niemand mehr kommt. Aber Flüchtlinge kommen solange, wie wir Kriege führen und die Not in armen Ländern nicht solidarisch bekämpfen. Gerade in de Klimakrise ist dies selbstverständlich.

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