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Käßmann: Weltkirchenrat hat an Bedeutung verloren

Der Weltkirchenrat hat nach Ansicht der früheren Hannoverschen Bischöfin Margot Käßmann an Bedeutung verloren.

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 Gründe hierfür seien neben Finanzproblemen und Stellenabbau am Sitz des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Genf auch die internen Auseinandersetzungen zwischen orthodoxer Kirche und den Kirchen der Reformation, sagte die Theologin in einem epd-Gespräch bei der internationalen Friedenstagung des Weltkirchenrates in Kingston (Jamaika).

 «Die Stimme des Weltkirchenrates ist zu wenig hörbar», kritisierte Käßmann. «Der ÖRK muss klar überlegen, welche Kommunikationsstrategie er nach außen verfolgt.» Stellungnahmen alleine reichten nicht. Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ermutigte die sechs ÖRK-Präsidenten, sich stärker in der Öffentlichkeit zu positionieren.

 Der Weltkirchenrat sei heute weniger politische Stimme, als er es noch in den 70er und 80er Jahren gewesen sei, sagte Käßmann, die bis 2002 dem Zentral- und dem Exekutivausschuss des ÖRK angehört hatte. Zugleich betonte sie: «Der ÖRK ist nach wie vor wichtig, damit in der globalen Welt die Stimme der Kirchen gehört wird.» Käßmann verwies unter anderem auf Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Armut und Ausgrenzung von Minderheiten.

 Die Tagung in Kingston, zu der rund 1.000 Delegierte aus aller Welt angereist sind, verglich Käßmann mit dem Kirchentag. Die bis 24. Mai dauernde Konferenz sei für viele Teilnehmer «eine Tankstelle für die Seele» und ein Ort des ökumenischen Lernens sowie des Netzwerkens. Das Treffen sei für viele Initiativen und Gruppen in den Gemeinden vor Ort wichtig. Durch das Zusammenkommen würden sie erfahren: «Wir sind Teil einer großen Bewegung.»

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 Dem Ökumenischen Rat gehören 349 anglikanische, protestantische und orthodoxe Kirchen und Gemeinschaften in 110 Ländern an. Damit repräsentiert der Rat mehr als 560 Millionen Christen weltweit. Die katholische Kirche ist kein Mitglied. Die Konferenz in Kingston bildet den Abschluss der ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie Sexismus im Alltag, Umweltzerstörung, Armut und internationale Konflikte.

(Quelle: epd)

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