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Katja Zimmermann: „Unser Herz kann nicht für alle Dinge der Welt brechen“

Die Sängerin Katja Zimmermann sagt von sich selbst, dass sie kein ängstlicher Mensch ist. Während der Corona-Pandemie bekam sie es dann doch mit der Angst zu tun – erlebte aber auch Befreiung.

Hallo Katja, wovor hast du Angst?

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Katja Zimmermann: Ich bin tendenziell eher kein ängstlicher Mensch. Es gibt aber Zeiten, in denen Ängste rauskommen, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie habe. Das ist bei mir in der Coronazeit passiert. Ich hatte plötzlich Angst meine Selbstbestimmung, meine Freiheit zu verlieren.

Ich entscheide gerne selbst, was ich mache. Im Lockdown letztes Jahr hieß es dann: Du darfst dann und dann nicht mehr rausgehen, dich nur noch mit so vielen Leuten treffen und dich nicht mehr umarmen. Ich habe nicht so oft Angst, aber da hat es mich so richtig gepackt.

Wie bist du damit umgegangen?

Nicht so, wie man es tun sollte. Ich habe versucht, die Angst mit ganz viel Informationen über Corona zu bekämpfen. Meine Hoffnung war, dass ich dadurch Kontrolle und Frieden zurückbekomme.

Aber das Gegenteil ist passiert: Ich wurde nur noch unruhiger. Ich musste lernen, weniger von den Sachen in mein Herz zu lassen, die mir nicht guttun. Ich habe versucht, auf Gott zu schauen und die Kontrolle an ihn abzugeben.

Gott hat dich also ermutigt.

Ja, und meine Freunde. Gemeinsam diese Dinge zu teilen und sich gegenseitig zu tragen, hat mir unglaublich viel Kraft gegeben. Ich habe mir auch Menschen gesucht, die die gleiche Angst wie ich hatten. Da fühlt man sich noch mal anders verstanden.

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Es gibt aktuell so viele Krisen: Corona, Ukraine-Krieg, Klimawandel – um nur ein paar zu nennen. Angesichts all der Katastrophen fühle ich mich ziemlich überwältigt und ohnmächtig.

Der Medienkonsum ist für mich ein großer Schlüssel, wie man mit solchen Krisen umgeht. Ich will auf keinen Fall dazu aufrufen, sich nicht mehr zu informieren und die Augen zu verschließen. Aber man muss wissen, wie viel einem im Herzen guttut und sich dann rauspicken, womit man sein Herz füllt und wo man sich investieren kann. Eine Freundin von mir hat mal gesagt: „Unser Herz kann nicht für alle Dinge auf der Welt brechen.“

Es gibt aktuell Viele, die ihre Herzen und Türen für die Menschen aus der Ukraine öffnen. Das kann ich gerade nicht leisten, aber ich kann spenden und Menschen unterstützen, die helfen, und ich kann auf jeden Fall beten.

Ich muss mich nicht verrückt machen, sondern kann Gott fragen, wo er mich einsetzen möchte. Gottes Herz zerbricht für alles Leid auf der Welt, aber er kann das ganz anders tragen, als wir. Wir würden daran zugrunde gehen.

Das klingt so, als ob der Krieg in der Ukraine dich nicht so krass mitnimmt.

Ganz am Anfang, als der Krieg in der Ukraine losging, habe ich ein paar Videos mit schreienden Babys gesehen und da habe ich sofort angefangen zu weinen. Ich habe gemerkt, dass das zu krass für mich ist und ich das nicht überstrapazieren sollte.

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Das nimmt mich zu stark mit, weil ich sehr stark mit den Menschen mitfühle. Deshalb mache ich das, was mir möglich ist und unterstütze andere Menschen, die Geflüchtete aufnehmen.

ICH WEISS, DASS ICH ALLES IN GOTTES HAND GEBEN KANN, WEIL ER ALLES IM BLICK HAT – NICHT ICH

Wofür bricht dein Herz?

Ich habe Singlefrauen unglaublich stark auf dem Herzen. Ich engagiere mich in der Singlearbeit und habe auch ein Buch für Singles geschrieben. Grundsätzlich setze ich mich für Menschen ein, die Heilung und Freiheit brauchen. Gott befähigt die Menschen so, dass es für jedes Problem auf dieser Welt jemanden gibt, der ein Herz dafür hat – aber nicht jeder für dasselbe.

Du klingst ziemlich optimistisch und das, trotz all der Krisen.

Ja, ich bin tatsächlich ein Optimist. Deswegen habe ich immer die Hoffnung, dass es wieder besser wird. Außerdem trägt mein Umfeld mich sehr stark – auch in Krisenzeiten. Und dann ist da natürlich noch mein Glaube. Ich weiß, dass ich alles in Gottes Hand geben kann, weil er alles im Blick hat – nicht ich. Es gilt, nicht bei der Furcht stehenzubleiben, sondern zu erkennen, dass Gott uns beisteht.

Dein neuer Song heißt „Fürchte dich nicht“. Wie ist der entstanden?

Es fing damit an, dass ich in Jesaja gelesen habe und dort viele „Goldnuggets“ der Hoffnung markiert habe. Genau in der Zeit hatte eine Gesangsschülerin von mir ganz stark mit Ängsten zu kämpfen. Ich ermutige gerne Menschen mit Worten und habe deswegen einen Text für sie geschrieben – zusammengebaut aus einzelnen Sätzen aus Jesaja.

Als ich dann mein aktuelles Album produziert habe, wollte ich aus dem Text einen Song machen. Aber es fehlte noch ein Refrain. Da habe ich noch mal geschaut, was ich alles markiert hatte. So bin ich auf Jesaja 41,10 gestoßen: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand der Gerechtigkeit.“ Daraus entstand der Refrain.

Wo hast du schon mal ermutigendes Feedback zu deinen Songs erhalten?

Eine Freundin von mir hat zwei kleine Jungs und die hören im Auto immer meine Musik. Das finde ich so schön. In einem Lied von mir geht es darum, dass ich vor Gott stehe und mich nicht davor fürchte, dass er mich ansieht – mit allen meinen Fehlern.

Meine Freundin hat mir erzählt, dass einer ihrer Jungs diese Stelle lautstark mitgesungen hat. Anschließend verkündete er: „Ich fürchte mich auch nicht.“ Wenn du das von einem Kind hörst, ist das einfach cool.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Pascal Alius.

Katja Zimmermann ist Sängerin, Songwriterin, Vocal Coach und Autorin. Seit ihrem zwölften Lebensjahr ist die Musik ihre Leidenschaft. Nach ihrem Abschluss zur Erzieherin machte sie ihr Hobby zum Beruf.

Link: Hier geht es zu ihrem neuen Song „Fürchte dich nicht“ und hier zu ihrem Album „Inmitten der Stürme“.


Hier kannst du Katja Zimmermanns aktuellen Song „Fürchte dich nicht“ anhören:

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1 Kommentar

  1. Gott gibt jedem was er persönlich braucht

    „Es gibt aktuell so viele Krisen: Corona, Ukraine-Krieg, Klimawandel – um nur ein paar zu nennen. Angesichts all der Katastrophen fühle ich mich ziemlich überwältigt und ohnmächtig“, sagt Katja Zimmermann. Theoretisch ist die Lösung für uns Christinnen und Christen bekannt: Wir können uns Gott ganz in die Arme werfen. Also fest vertrauen und uns die Ängste nehmen lassen. Aber es mag manchmal auch so sein, dass wir unsere Angst vor dem Sturm im Leben wie die Jünger mit Jesus im Boot erleben. Der schläft, während das Boot vom schlechten Wetter auf dem See geschüttelt wird. Nur als Jesus wach wird und den Sturm durch eine Handbewegung abstellt, bricht Vertrauen aus und plötzlich ist das erforderliche Urvertrauen des Glaubens wieder da. Da geht es mir oft wie dem – zu Unrecht „ungläubigen“ Thomas genannten Jünger. Ich brauche manchmal so ein kleines Wunder in meinen Gefühlen, eine zärtliche Begegnung mit dem Heiligen Geist in meiner Seele, also eigentlich ein Beweis für meinen Glauben um vertrauen zu können. Jesus nennt alle selig, die auch ohne diese kleinen und großen Wunder glauben und die nicht etwa auf eine kleine Gebetserhörung warten. Aber dass er bei seiner Erscheinung vor den Jüngern nach seiner Auferstehung Thomas gestattet, die Finger in seine Wunden zu legen, wertet diesen Jünger nicht ab in seinem Glauben. Wir sind doch oft schwach und was der eine an Bestätigung vom Himmel nicht braucht, das benötigt der andere ganz dringend. Jedenfalls tröstet mich auch die Zusage des Bibelverses „„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand der Gerechtigkeit.“ ! Gott begegnet uns ganz individuell und er weis ganz genau was wir gerade brauchen in Zeiten des globalen Klimawandels, der Corona-Pandemie und der aktuellen Befürchtung eines Atomkrieges durch das derzeit absolut brutale Vorgehen gegen das Leben vieler Menschen in der Ukraine. Da ist es gut auf die zukünftige Neue Welt Gottes zu hoffen, in der wir von der Liebe Gottes wie einem großes warmen Licht umfangen werden und in der es nur noch Liebe und Versöhnung gibt.

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