Katholische Bischöfe aus Deutschland und Afrika haben sich für eine aktive Migrationspolitik der Kirchen ausgesprochen.

 «Wir müssen den Migranten beistehen und den Wunsch der Menschen nach Demokratie und Selbstverwirklichung unterstützen», sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, am Mittwoch in München.

 Die Kritik der Kirchen, dass die Abschottung der EU-Außengrenzen in enger Kooperation mit diktatorischen Systemen keine Antwort sei auf die enormen Wanderungsbewegungen, habe sich durch die aktuellen Ereignisse in Nordafrika «auf traurige Weise bewahrheitet», äußerte der Bamberger Erzbischof. Das Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen, das noch bis Samstag in München und Berlin stattfindet, wolle nach Lösungen suchen und konkrete Beschlüsse formulieren.

 «Wir müssen unseren Part zur Verbesserung der Situation beitragen», betonte Schick. Zu den Aufgaben gehöre etwa, das Gebot der Nächstenliebe wahrzunehmen und den Menschen in Not zu helfen. Weiterhin müsse die Kirche ihre Beziehungen zu afrikanischen Kirchen intensivieren und dazu beitragen, die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern. Zudem gehe es auch um Lobbyarbeit: «Die Kirchen müssen politischen Einfluss nehmen, damit sich die Situation der Migranten verbessert», sagte Schick.

 Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen gibt es seit 1982. Sie haben das Ziel, die Beziehungen zwischen den deutschen und afrikanischen Ortskirchen zu vertiefen. Am diesjährigen Treffen zum Thema «Die afrikanische Migration nach Europa» nehmen mehr als 20 Bischöfe teil. Das jüngste Bischofstreffen fand 2004 in Ghana statt und beschäftigte sich mit dem Thema «Christen und Muslime – Partner im Dialog für Entwicklung und Förderung».

(Quelle: epd)