Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat nach der Mordserie an Türken in Deutschland eine konsequente Aufklärung der Hintergründe und Verstrickungen gefordert.
«In diesen Tagen sind viele Menschen erschrocken über das ungeahnte Ausmaß rechtsextremistischer Gewalt in unserem Land», sagte der evangelische Bischof dem epd.
«Ich teile diesen Schrecken und denke an die Menschen, die in den vergangenen Jahren Opfer des rechten Terrors geworden sind», betonte Meister. Er forderte mehr Prävention, um zu verhindern, dass sich rechtsextremes Gedankengut und Gewalt weiter ausbreiten. «Das christliche Menschenbild nimmt uns in die Verantwortung, jeden Menschen als Gottes Geschöpf und Ebenbild wahrzunehmen und für den Schutz seiner Würde einzutreten.»
Der evangelische Buß- und Bettag sei Anlass, die Wachsamkeit gegenüber jeder Form von menschenverachtender Ideologie zu schärfen, erläuterte Meister. Auch die Kirche habe in der Vergangenheit mit ihrer Haltung zum nationalsozialistischen Regime versagt.
Der Bischof erinnerte an das «Netzwerk gegen Rechts», das die hannoversche Landeskirche unter dem Motto «Unser Kreuz hat keine Haken» vor rund einem Jahr gegründet hat. Es stehe gemeinsam mit Projekten zur Prävention von Gewalt für das Engagement von Christen für ein friedliches Miteinander unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Kultur und Religion.
(Quelle: epd)
