Die Universität Leipzig beherbergt künftig ein Musikarchiv für christliche Popmusik. Das sogenannte Schallarchiv enthält rund 45.000 Musiktitel, verteilt auf LP, CD, MC, Tonbänder und auch Schellackplatten, wie die Hochschule am Montag mitteilte.
Damit ist es nach eigenen Angaben das größte Archiv dieser Art weltweit. Zur feierlichen Übergabe am Dienstag an das Liturgiewissenschaftliche Institut der Theologischen Fakultät wird auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) erwartet.
Das Archiv wurde 1992 durch die "Arbeitsgemeinschaft Musik" aufgebaut und später vom "Bundesverband Kulturarbeit in der evangelischen Jugend" übernommen. Seit 2003 befand es sich in den Privaträumen des Bundestagsmitglieds Thomas Feist (CDU), dem damaligen Vorsitzenden des Verbandes. Künftig soll es dienstags bis donnerstags der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, hieß es. Zugleich soll die Digitalisierung der Sammlung vorangetrieben werden.
"Das Besondere der Sammlung sind vor allem die Tonbandaufnahmen aus Jugendveranstaltungen in der DDR", sagte Projektverantwortlicher Stefan Körner. Die Sammlung umfasst Lieder aus allen Genres – von Punk und Metal über Rock, Pop, Gospel bis hin zu Techno und Dancefloor. Etwa die Hälfte des Liedguts stamme aus dem Ausland, davon ein größerer Teil aus Tschechien. Das älteste Lied der Sammlung ist "Danke" von Kirchenlieder-Komponist Martin Gotthard Schneider, das 1961 veröffentlicht und in mehr als 25 Sprachen übersetzt wurde.
(Quelle: epd)
