Nach den jüngsten Berichten über die Kostenexplosion beim Bau der bischöflichen Residenz ist die Zahl der Kirchenaustritte in Limburg und Umgebung rasant angestiegen.

Seit Mittwoch hätten rund 50 Katholiken ihren Austritt erklärt, sagte der zuständige Sachbearbeiter des dortigen Amtsgerichts, Rüdiger Eschhofen, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst . Üblich seien im Jahresschnitt ein bis zwei Austritte täglich. Allein heutigen Freitag sei "ein Haufen" zusammengekommen, den er noch nicht bearbeitet habe.

 Er frage die Menschen nicht nach den Gründen für ihre Entscheidung, betonte Eschhofen. Viele berichteten aber von sich aus: "Nun ist das Fass übergelaufen." Der Unmut über den Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst gäre schon seit längerem, wie die Menschen ihm berichteten: "Das bedrückt mich sehr", heiße es oft.

 Wie Eschhofen sagte, ist im Zuge der negativen Berichterstattung womöglich auch die Zahl der Austritte evangelischer Gläubiger angestiegen: Allein am Donnerstag hätten acht Personen ihre Austritt. Im Schnitt sei es sonst knapp ein Austritt pro Tag. Insgesamt sind in diesem Jahr mehr als 310 Katholiken aus ihrer Kirche ausgetreten sowie rund 160 Protestanten. Vergangenes Jahr seien es 307 (katholisch) und 197 (evangelisch) gewesen.

 In Hessen müssen Kirchenaustritte beim zuständigen Amtsgericht erklärt werden. Der Bezirk des Amtsgerichts Limburg umfasst die gleichnamige Stadt sowie zehn weitere Orte.

(Quelle: epd)