- Werbung -

London: Papst betont Gemeinsamkeiten der Religionen

Papst Benedikt XVI. hat bei einem Treffen mit Vertretern anderer Religionsgemeinschaften in London Gemeinsamkeiten unterschiedlicher Glaubensrichtungen betont.

- Werbung -

 Gläubige suchten auf unterschiedliche Weisen nach einer Antwort auf die wichtigste aller Fragen «nach letzten Sinn des menschlichen Daseins», sagte er am Freitag in Anwesenheit von Juden, Muslimen, Hindus und Sikhs. Wissenschaften könnten hingegen nicht erklären «warum wir existieren und warum überhaupt etwas ist und nicht nichts».

 Der Papst wünschte bei dem Treffen Juden in aller Welt ein «frohes und gesegnetes Jom-Kippur-Fest». Gleichzeitig betonte er «die Wertschätzung der katholischen Kirche» für das Glaubenszeugnis unterschiedlicher Gemeinschaften «in einer Zeit, in der religiöse Überzeugungen nicht immer verstanden und geschätzt werden».

 Am zweiten Tag seines Besuchs in Großbritannien zeigte Benedikt sich überzeugt, dass authentischer religiöser Glaube zur moralischen Umkehr führe und dazu verpflichte, in Frieden mit seinem Nächsten zu leben. Dialog zwischen den einzelnen Glaubensgemeinschaften dürfe nicht nur auf geistlicher sondern müsse auch auf praktischer Ebene im täglichen Zusammenleben geführt werden, forderte das Kirchenoberhaupt im Walpole House am katholischen St Mary s University College.

 Beim interreligiösen Dialog müsse das «Prinzip der Gegenseitigkeit» beachtet werden, betonte Benedikt. Dieses erfordere gegenseitigen Respekt und die Freiheit, den eigenen Glauben offen zu bezeugen sowie öffentliche Gottesdienste zu feiern. Gläubige müssten Gewissensfreiheit genießen, «ohne deswegen ausgegrenzt oder verfolgt zu werden», auch nicht, wenn sie den Glauben wechseln. «Sobald ein solcher Respekt und eine solche Offenheit bestehen, werden die Menschen aller Religionen gemeinsam wirksam für den Frieden» wirken können.

- Werbung -

 Zuvor hatte das Kirchenoberhaupt bei einem Treffen mit Vertretern katholischer Bildungsinstitutionen sowie Schülern und Studenten die Notwendigkeit betont, Schüler katholischer Bildungseinrichtungen vor sexuellem Missbrauch zu schützen. Es liege in der Verantwortung katholischer Institutionen, dafür zu sorgen, dass «unsere Schulen eine sichere Umgebung für unsere Kinder und Jugendlichen bieten».

 Am Nachmittag stand bei einer Begegnung mit dem geistlichen Oberhaupt der Anglikaner, Erzbischof Rowan Williams, ein weiterer Höhepunkt der Papstvisite auf dem Programm. Im Anschluss sollte Benedikt in der Westminster Hall vor dem britischen Parlament eine Ansprache halten und in der Westminster Abbey, der Krönungskirche der britischen Könige, gemeinsam mit Williams eine ökumenische Feier leiten.

 Dabei war unter anderem ein Händedruck mit einer weiblichen anglikanischen Geistlichen geplant. Die Frauenordination in der anglikanischen Kirche gehört zu den Hauptstreitpunkten im katholisch-anglikanischen Dialog. Dies stelle jedoch kein Hindernis für Begegnungen mit weiblichen Geistlichen anderer christlicher Konfessionen dar, hatte der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats, Erzbischof Kurt Koch, in diesem Zusammenhang vor der Papstreise nach Großbritannien betont.

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht