Die evangelische und die alt-katholische Kirche erinnern an diesem Samstag in Bonn an ihre seit 25 Jahren bestehende Abendmahlsgemeinschaft.
Dazu veranstalten das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland, die Evangelische Kirche in Deutschland und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ein Symposium. An einem Festgottesdienst in der alt-katholischen Pfarrgemeinde St. Cyprian werden der Leitende VELKD-Bischof Johannes Friedrich (München) und der alt-katholische Bischof Matthias Ring teilnehmen.
Bei dem Symposium werden den Angaben zufolge Überlegungen für «weitere Schritte auf dem Weg zur sichtbaren Kirchengemeinschaft» vorgestellt. Eine Dialogkommission von Alt-Katholiken und evangelischer Kirche hatte 1985 eine Vereinbarung präsentiert, mit der Alt-Katholiken und Protestanten wechselseitig zum Abendmahl eingeladen sind. In der Ökumene zwischen evangelischer und römisch-katholischer Kirche dagegen bleibt das unterschiedliche Abendmahlsverständnis eine Hürde auf dem Weg zu mehr Kooperation.
Die alt-katholische Kirche versteht sich als katholische Reformkirche. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts aus Protest gegen die am 18. Juli 1870 während des Ersten Vatikanischen Konzils in Rom verkündeten Dogmen von der Unfehlbarkeit des Papstes und dem «Jurisdiktionsprimat» gegründet. Danach hat der Papst die höchste Rechtsgewalt in der Kirche. Auch weiht die alt-katholische Kirche Frauen zu Priestern und erlaubt die Heirat ihrer Pfarrer. In Deutschland gehören ihr etwa 25.000 Mitglieder an.
(Quelle: epd)