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Lutherischer Weltbund: Islamische Staaten sollen Christen volle Religionsfreiheit gewähren

Der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Munib Younan, hat die zunehmende Gewalt gegen Christen in überwiegend islamischen Staaten verurteilt. Aus dem Nebeneinander der Glaubensgemeinschaften dürften nicht "Schlachtfelder der Religion" werden.

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Die christlichen Minderheiten durchlitten eine "Krise von großer Tragweite", sagte der palästinensische Bischof am Donnerstag zum Auftakt der Ratstagung der Lutheraner im indonesischen Medan. Das Leitungsgremium des Dachverbandes von 142 lutherischen Kirchen berät vom 12. bis 17. Juni das Zusammenleben der Religionen, wie etwa den Bau christlicher Kirchen in einem islamischen Umfeld.

 In Indonesien hätten die christlichen Kirchen "durchaus mit Alltagsproblemen zu kämpfen", sagte der württembergische evangelische Landesbischofs Frank Otfried July. Deshalb sei es gut, dass der Lutherische Weltbund seine Ratstagung dort abhalte. "Christsein kann man nicht allein leben, sondern in weltweiter Gemeinschaft", ergänzte July.

 In Indonesien kommt es immer wieder zu religiös geprägten Spannungen. Rund 87 Prozent der mehr als 238 Millionen Indonesier sind Muslime, rund zehn Prozent der Bewohner des Inselstaates bekennen sich zum christlichen Glauben, darunter sechs Millionen Lutheraner.

 Präsident Younan betonte, dass extremistische Muslime immer öfter Christen gezielt töteten. Er erinnerte an die Gewalt der Terrororganisation Boko Haram, die in Nigeria Tausende Menschen umgebracht hat. Der Palästinenserbischof sagte aber auch, dass Christen Rache an Muslimen nehmen würden. So sei ein Teufelskreis der Gewalt und der Gegengewalt in Gang gekommen.

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 "Wir wissen, dass die große Mehrheit der Muslime rund um die Welt keine militanten Islamisten sind", äußerte Younan Die meisten Christen und Muslime lebten friedlich miteinander. Weder das Christentum noch der Islam habe eine Tradition, die sich auf Gewalt stütze. Christen und Muslime müssten stärker auf einen Dialog und gegenseitiges Verständnis setzen.

 Von den islamischen Staaten forderte der Präsident des Lutherischen Weltbundes, volle Religionsfreiheit zu gewähren. "Alle Personen und Gruppen müssen in allen Ländern von den demokratischen Verfassungen gleichermaßen verteidigt werden", sagte Younan, der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Jordanien und dem Heiligen Land ist.

Der Lutherische Weltbund ist die Dachorganisation von weltweit mehr als 72 Millionen lutherischen Christen. 

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(Quelle: epd)

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