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Mafia-Drohungen: Osterprozession in Kalabrien unter massivem Polizeiaufgebot

Die traditionelle Osterprozession «Affruntata» hat in Sant’Onofrio in der süditalienischen Region Kalabrien am Sonntag unter massivem Polizeiaufgebot stattgefunden.

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Nach Einschüchterungsversuchen der lokalen Mafia betraute die zuständige Diözese gemeinsam mit der Präfektur Mitglieder eines örtlichen Fußballvereins und des Zivilschutzes mit dem begehrten Amt der Träger der Statuen von Jesus, Maria und Johannes dem Täufer.

 Unter den Tausenden Zuschauern der Osterprozession waren in diesem Jahr auch der Vorsitzende der Anti-Mafia-Kommission der Region Kalabrien, Salvatore Magarò, und dessen Stellvertreter Mario Tassone. Das Polizeiaufgebot sowie die Anwesenheit mehrerer Vertreter der Präfektur als Abgesandte der Regierung beeinträchtigten das Klima nach Angaben von Teilnehmern erheblich.

 Vor wenigen Tagen hatten Unbekannte die Reifen des Wagens des Trainers der Fußballmannschaft aufgeschnitten, deren Spieler die Statuen von Jesus und Johannes tragen sollten. Die Behörden reagierten darauf mit einer verstärkten Polizeipräsenz, die den traditionell festlichen Charakter der Prozession überlagerte.

 Im vergangenen Jahr waren Vertreter der örtlichen Ndrangheta-Clans erstmals von der Prozession ausgeschlossen worden. Wegen massiver Drohungen gegen die von der Pfarrei benannten Träger der Statuen war die Prozession 2010 um eine Woche verschoben worden.

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 Die Präfektin der nahe gelegenen Provinzhauptstadt Vibo Valentia, Valentina Luisa Latella, bot zum Schutz gegen Einschüchterungsversuche der lokalen Ndrangheta-Clans in diesem Jahr Carabinieri als Träger der einzelnen Statuen an. «Die Mafia darf nicht siegen», begründete die Regierungsvertreterin ihren Vorschlag. Gleichzeitig rief der zuständige Bischof Luigi Renzo die Kirche in der stark von der Ndrangheta geprägten Region auf, die Clans aus religiösen Zeremonien auszuschließen.

 In der Vergangenheit durften in Sant’Onofrio Männer bei der Prozession die Statuen tragen, die die höchsten Spenden an die Kirche leisteten. Um ihre Macht auch bei kirchlichen Veranstaltungen zu demonstrieren, sicherten sich die Clans traditionell die begehrten Posten.

 Bei der Affruntata-Prozession überbringt eine Statue von Johannes dem Täufer am Ostersonntag der zum Zeichen der Trauer in einen schwarzen Umhang gehüllten Maria symbolisch die Nachricht von der Auferstehung ihres gekreuzigten Sohnes. Als diese sich in der Zeremonie nach anfänglichem Zögern von Johannes überzeugen lässt, bewegen die Träger sie im Laufschritt auf eine segnende Jesus-Statue zu und enthüllen ein goldbesticktes Gewand unter dem schwarzen Umgang.

(Quelle: epd)

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