Es klingt absurd, ist jedoch bittere Realität: In über 40 Ländern werden Frauen als Hexen verfolgt. Das Hilfswerk Missio nennt dafür drei Gründe.
Nach Angaben des katholischen Missionswerks Missio Aachen hat sich die Zahl der Länder, in denen vor allem Frauen als Hexen verfolgt werden, im vergangenen Jahr um zwei auf mittlerweile 43 erhöht. Hinzugekommen seien die afrikanischen Länder Sierra Leone und Simbabwe, teilte Missio zum Internationalen Tag gegen Hexenwahn (10. August) mit. Anlässlich des Tages legten Missio Aachen und die Katholische Hochschule Katho NRW die aktualisierte „Weltkarte Hexenwahn“ vor.
„In 43 Ländern sind Menschen von Gewalt, Folter und Tod bedroht, weil sie als angebliche Hexen an den Pranger gestellt werden“, sagte Jörg Nowak von Missio bei der Präsentation der Karte. Hass, Aberglaube und die Suche nach Sündenböcken seien die Motive, warum in Ländern wie Ghana, der Demokratischen Republik Kongo und Indien solche Menschenverbrechen verübt würden. Weitere Länder wie Botswana und Mosambik stünden zudem auf einer „Beobachtungsliste“. Daher könne es sein, dass sich die Zahl der Länder bis zum kommenden Jahr noch weiter erhöht, hieß es.
Aberglaube, Sexismus und Gewalt
Hexenwahn heute habe viele Facetten, sagte der Friedens- und Konfliktforscher Norbert Frieters-Reermann von der Hochschule Katho NRW. Aberglaube, Sexismus und Gewalt vermengten sich dabei auf gefährliche Weise. „Um der Hexenverfolgung zu begegnen, werden nicht nur Gesetze gegen Diskriminierung und das Schließen von Gesetzeslücken benötigt, sondern auch eine Justiz und Polizei, die die Opfer verlässlich schützt und nicht die Täter deckt“, sagte Frieters-Reermann.
Missio unterstützt nach eigenen Angaben Hilfsprojekte im Kampf gegen Hexenwahn in zahlreichen Ländern. Dazu gehört etwas das Projekt „House of Hope“ in Papua-Neuguinea. Dort kämpfe Schwester Lorena Jenal für den Schutz von diskriminierten Frauen und riskiere dabei auch ihr Leben, hieß es.
Weitere Informationen gibt es auf dieser Webseite.
> Früher sind Missionare und Entwicklungshelfer bisweilen mit Menschengruppen in Kontakt gekommen, die in steinzeitlichen Vorstellungen lebten. Sie mögen den Urwald geschont haben, weil nach ihrem Glauben überall göttliche Kräfte in den Bäumen, Pflanzen und Tieren wohnten, aber sie glauben auch: Kranken Menschen kann man nicht helfen, denn in ihnen wohnt ein böser Geist.
Viele dieser Krankheiten wurden allerdings auch erst von Missionaren eingeschleppt. Mit fatalen Folgen.
Übrigens auch viele der „Verschwörungstheorien“ (nahender Weltuntergang, Teufel, Hölle, etc.)
Gott ist das personifizierte absolute Gute
Das alles stimmt, lieber Joerg. Bezüglich einem nahenden Weltuntergang glaube ich (befürchte ich), dass wir mit den 11.000 Atomwaffen auf der Erde eher einen Mars produzieren, weil wir allen Wesen auf Erden dann den Garaus machen. Ein solcher Weltuntergang wäre aber allein unser Werk. Der Teufel (auch der Antichrist) wird in der Theologie als ein Geschöpf aus Fleisch und Blut angesehen. Die Urchristenheit sah im Römischen Kaiser den Antichristen. Im Altertum meinte man, der Himmel sei so organisiert wie die weltlichen Herrscher, indem die Engel so eine Art von Soldaten darstellen. Der Teufel als abgefallener Oberengel befehligt dann ebensolche gewalttätigen Engel. Ich hielte es aber modernisiert für etwas verfehlt, mir bösärtige Geschöpfe vorzustellen, die uns mit Raumschiffen besuchen und vernichten. (Wenn es so etwas geben sollte, dann wären die eher solche wie Putins Armee mit ihren irdischen Kriegsverbrechen, aber eben auf universelle Ebene. Das wäre dann aber auch nicht Gottes Armee). Es kann also dann der Teufel als ein großer Widersacher Gottes eher ein Staatssystem sein, repräsentiert durch (einen) Menschen, der dann ein Teufel oder Antichrist wäre. Die Herren Mao, Hitler, Stalin und ähnliche würden dafür, auch in Neuausfertigungen für die Zukunft, zur Verfügung stehen. Die Hölle könnte eher ein Zustand der Trennung von Gott sein, wobei Gott nicht diese Trennung initiiert und will. Es wäre der Mensch selbst. Allerdings ist das Gebot Jesu, und damit auch das von Gott, dass man (auf Erden) 77x7mal vergeben soll, also immer. Da Gott sich an seine eigenen Werte hält, wäre eine Ewige Verdammnis mit der Liebe Gottes unvereinbar, vor allem mit der von ihm selbst gewünschten Vergebung. Da Gott nicht scheitern kann, auch nicht an allen oder einer Vielzahl von Menschen, werden sich wahrscheinlich alle Menschen freiwillig mit Gott versöhnen. Jesus hat ja auch nicht gesagt er sei gekommen um einige zu erlösen, sondern alle. Vereinfacht gesagt: Der Teufel ist das personifizierte Böse, aber als Kreatur. Gott ist das Gute in Person.
Mir ging es eher darum, dass die christliche Geschichte der Mission nicht gerade eine Geschichte der Freundlichkeit ist. Auch nicht bei diesen Urwaldmissionaren. Damit war in der Regel sehr viel Leid für die Ureinwohner verbunden. Im Kleinen wie durch einzelne Missionare und im Großen wie man derzeit gerade in Kanada sieht, wo die indigene Bevölkerung geradezu ausgelöscht werden sollte durch Kirche und Staat.
Mein Gottesbild ist anders als Deines. Ich versuche sowieso, mir so weit es geht überhaupt kein Bild von Gott zu machen. Aber Gott nur als absolut gut zu sehen geht an der Bibel vorbei und schränkt Gott auch ein. Gott ist schlicht alles. Das schließt alles Gute ein, aber eben auch alles andere. Unsere Maßstäbe von gut und böse sind auf Gott schlicht nicht anwendbar.
Wann der Mensch entmenschlicht wird
„In immer mehr Ländern werden Frauen als Hexen verfolgt“! Hallo: Wir leben im 21. Jahrhundert. Im Raumfahrtzeitalter. Alleine dass Menschen in manchen Ländern kulturell und sozial zeitlich so weit zurückgesetzt leben, fern jeder positiven Aufklärung, vermag das brutale Unrecht nicht im entferntesten zu entschuldigen. Aber gibt immerhin ein geringen Teil einer Erklärung, wieso denkende Wesen so etwas überhaupt tun können. Denn immerhin transportiert der Begriff „Hexe“ offensichtlich in weniger entwickelten Kulturen eine nicht immer bewusste Vorstellung, dass eine Hexe nie ein Mensch sein kann: Also etwas was man töten kann und sogar sollte. Ganz neu ist dies nicht. Im sogenannten Dritten Reich wurde Schulkindern in ihre Hefte diktiert, Juden seien keine Menschen, denn sie hätten ein anderes Gehirn. Entmenschlicht werden wir offensichtlich als Menschen, wenn wir andere als Abschaum, Schädlinge oder – was sogar in der Geschichte in Denkmälern dargestellt wird – als Ratten abbilden.
Psychologisch kann die Bösartigkeitsfalle auch durch Denkfehler entstehen. Etwa nach dem Motto: Wenn die andere so abartig böse ist, eine Hexe etwa, dann bin ich im meiner Normalität gar kein kleines Licht, sondern im Unterschied von ganz dunkel und ganz hell ein sehr guter Mensch. Man braucht dann das Böse, um selbst anscheinend gut zu sein. So sollten wir als Christinnen und Christen nicht denken. So ganz gut sind wir leider alle nicht: Wir brauchen den besten Arzt des Universums, nämlich Jesus Christus. Zudem ist es heilsam, immer zuerst den Balken aus dem eigenen Auge zu ziehen und dann sich mit dem zu befassen, was uns an Mitmenschen absolut nicht gefällt.
Traurig wie weit diese Fakten entfernt sind von der real erfahrenen Liebe und Sanftmut Jesu, als er vor 2000 Jahren seinen Thron über das unendliche Universum verließ und auf einem winzigen Staubkorn im All ein Mensch wurde. Die Botschaft Gottes an uns durch seine Ankunft im Menschen Jesu zeigt unmissverständlich und völlig zeitlos, wie Gott selbst gesinnt ist und uns unendlich mehr wie jemals unsere Mütter und Väter es je können werden, schon immer liebte. Jesus hatte viele Jüngerinnen, genauso wie er für zahlreiche männliche Mitarbeiter Verantwortung übernahm. Was würde er heute sagen zum Hexenwahn nicht nur des Mittelalters, sondern in heute so manchen Ländern dieser Welt? Es gibt neben den Verbrechen als Krieg und des Krieges kaum eine brutalere Tat, als Menschen zu foltern und sie dann auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen. Es mag wenig trösten, dass es keine Hexenprozesse mehr gibt. Aber es ist für Betroffene nicht tröstlich, einen sozialen Tod zu erleiden.
Der Hexenwahn ist ein unseliger Stiefbruder eines anderen Bösewichtes, nämlich des Verschwörungstheoretikers. Es gibt auch die ganz konservative Verschwörungsbotschaft. Da geht es in einem Dorf, und das mag keine hundert Jahre her gewesen sein, eine etwas verschrobene ältere Frau, die Heilkräuter sammelte. Dass sie einen Buckel hatte, machte sie schon äußerlich auffällig. Sie hat angeblich das Vieh verhext, denn nach dem kleinen Tratsch im Kuhlstall mit der Nachbarin wurden die vierbeinigen Milchproduzenten totsterbenskrank. Auch wurde gewarnt, Eier von ihr zu kaufen. Das Federvieh soll elend zugrunde gegangen sein. Offensichtlich sprechen die Fakten, die keine sind, für ihre Gefährlichkeit. Im Mittelalter sollen solche Damen mit dem Teufel im Bunde gewesen sein.
Es gibt gegen den Hexenwahn, auch wenn er heute wohl kaum noch staatlich praktiziert wird, kaum ein wirklich probates Mittel. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass es in den Seelen von Menschen, die an Hexen glauben, oder auch an Menschen die von bösen Geistern besessen werden, selbst sehr dunkel aussieht. Früher sind Missionare und Entwicklungshelfer bisweilen mit Menschengruppen in Kontakt gekommen, die in steinzeitlichen Vorstellungen lebten. Sie mögen den Urwald geschont haben, weil nach ihrem Glauben überall göttliche Kräfte in den Bäumen, Pflanzen und Tieren wohnten, aber sie glauben auch: Kranken Menschen kann man nicht helfen, denn in ihnen wohnt ein böser Geist. Das aber eine solche Hilfe doch möglich war, und dass der böse Geist zwar eine Hilflosigkeit gegen die Krankheit war, ging dann schließlich doch in die Köpfe. Gott ist Liebe und er hat nichts gemein mit dem Bösen, dass in der Welt und in manchen Momenten in uns allen zum Vorschein kommt. Aber diese Geschehnisse und Vorgänge kann nur die Liebe beseitigen. Nichts ist stärker als die Liebe, den sie stirbt nie.