- Werbung -

Hausärzte für legale Schwangerschaftsabbrüche

Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband spricht sich für eine Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen aus.

Die Bundesvorsitzenden des Verbands, Nicola Buhlinger-Göpfarth und Markus Beier, begrüßten am Freitag in Berlin einen entsprechenden Vorstoß des Deutschen Ärztetags vom Donnerstag. Der Status quo sei längst nicht mehr tragbar, weder für betroffene Frauen noch für Ärztinnen und Ärzte, erklärte der Verband. Durch die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen entstehe eine rechtliche Grauzone, die die medizinische Versorgung unnötig erschwere. Eine Entkriminalisierung würde dazu beitragen, dass mehr Ärztinnen und Ärzte diese medizinische Leistung anböten und so eine flächendeckende Versorgung für Patientinnen langfristig sichergestellt werden könne.

- Werbung -

Derzeit sind Abtreibungen in Deutschland laut Paragraf 218 des Strafgesetzbuchs grundsätzlich rechtswidrig, aber laut Paragraf 218a innerhalb einer bestimmten Frist und nach einer Beratung straffrei. Der Deutsche Ärztetag hatte sich am Donnerstag in Leipzig dafür ausgesprochen, Schwangerschaftsabbrüche künftig außerhalb des Strafrechts zu regeln.

Die Zahl der durchführenden Ärzte und Ärztinnen sei seit 2003 stark gesunken, begründete der Ärztetag seine Forderung. Für betroffene Frauen bedeute dies neben Stigmatisierung auch oft lange Wege und große Hürden, um Zugang zu medizinisch sicherer Versorgung zu erhalten.

Hier finden Sie den Beschluss des Deutschen Ärztetags.

Quelleepd

NEWS & Themen

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

16 Kommentare

  1. Antwort an Chey: Es ist schier nicht möglich, immer die gleiche Meinung zu haben. Weder in der Politik, noch in den Kirchen oder bei jesus.de. Aber schwieriger ist es, zwischen Meinung und ‚Fakten nicht immer klar entscheiden zu können. Und so manches liegt halt dazwischen.

    • Exakt. Und Fakten sind z.b die Entfernungen zum nächsten Arzt, die Ausbildung der Fachärzte usw.

      Das sind keine Meinungen.

      Eine Meinung ist, ob man für oder gegen Abtreibung ist. Aber ich finde es auch nicht verkehrt, wenn eine Meinung sich auch auf Grund von Fakten bildet.

      Fakt ist auch die Mehrheitsmeinung zum Recht auf Abtreibung ohne Strafrecht in den ersten 3 Monaten. Selbst 75 % der evangelischen Christen und 62 % der Katholiken sind dafür. Quelle statistica.

  2. Da hilft nur eines: GEBET ! Solange ein Mensch noch nicht von der froh- und freimachenden Botschaft von JESUS CHRISTUS erreicht ist, lebt er in Sünde und Sünde hat vielerlei Auswüchse. Lasst uns intensiv für eine Ausschüttung des HEILIGEN GEISTES für Gnade und Errettung beten. Dass ER mehr Arbeiter in Gottes Ernte aussendet – und jeder lebendige, wiedergeborene Christ, mutig und unerschrocken Zeugnis von der Liebe Gottes, die ER uns in JESUS CHRISTUS geschenkt hat, Zeugnis gibt. Denn wir können voller Glauben und Vertrauen Gottes Worte aussprechen :
    „Mit mir ist der Geist des HERRN, weil ER mich berufen hat. ER hat mich beauftragt, den Armen die FROHE BOTSCHAFT zu bringen. Den Gefangenen soll ich die Freiheit verkünden, den Blinden sagen, dass sie sehen werden, und den Unterdrückten, dass sie bald von jeder Gewalt befreit sein sollen. Jetzt erlässt GOTT alle Schuld.“ Lukas 4: 18 + 19

  3. „ Die Zahl der durchführenden Ärzte und Ärztinnen sei seit 2003 stark gesunken, begründete der Ärztetag seine Forderung.“

    Das ist eine sehr schlechte Begründung, denn in allen Bereichen mangelt es an Fachpersonal. Darf man deshalb illegales für legal erklären? Weniger Verurteilungen, weil es an Richtern und Gefängnispersonal mangelt? Kinder nicht in die Schule schicken, weil es zu wenige Lehrer gibt?

    Zieht man noch in Betracht, dass der Anteil der Abbrüche aufgrund medizinischer oder kriminologischer Indikation seit Jahren bei 3-4% liegt, sieht man, dass das „Problem“ nicht bei den fehlenden Ärzten liegt, sondern im unverantwortlichen Handeln der Menschen.

    Denn rund 97.000 Kinder werden jährlich getötet, weil sie nicht in die Lebensplanung passen.
    Mit „persönlicher Freiheit“ oder „persönliche Umstände“ kann man diese massenhaften Tötungen nicht rechtfertigen.

    • > Das ist eine sehr schlechte Begründung

      Im Gegenteil, das ist eine sehr gute Begründung, weil es hier nicht um einen Ärztemangel sondern um einen Ausbildungsmangel der praktizierenden Fachärzte geht.

      Ist etwas verboten, braucht (bzw. sogar darf) man es im Studium nicht ausbilden.

      Deshalb können schlicht immer weniger Fachärzte Abtreibungen durchführen, was zu regionalen gravierenden Versorgungsmängeln führt.

      Und damit auch unter Umständen das Leben der Frauen gefährdet. Was von manchen sog. Lebensschützer wohl auch so gewünscht wird.

      • Der Bildungsmangel ist nicht das Problem, und angehende Mediziner sind nicht unwissend , dumm, oder gar, sagen wir, so autoritätshörig, dass Verbote sie abschrecken würden. Man denke nur an die vielen Korruptionsvorwürfe in der Forschung, das nur am Rande.

        Und das Leben der Frauen ?
        Ich glaube nicht, dass Altruismus hier eine große Rolle spielt. Es wäre zwar falsch, alle Ärzte über einen Kamm zu scheren, aber einen realistischen Blick auf das Thema sollte man sich bewahren.
        Ärzte , die sich für Abtreibung einsetzen können mir nicht weiß machen, dass sie am Leben stärker interessiert sind, als an materiellen oder reibungslosen Vorgängen in ihrer beruflichen Praxis.
        Ich erwarte von einem Arzt tatsächlich mehr Idealismus als Arroganz und eigenen Vorteil.
        Weil ich damit sehr unterschiedliche Erfarhrungen machen durfte.

        Wer nicht abtreibt, und unter Problemen Kinder gebärt, riskiert so manche Schikane, leider.
        Eine solche Realität kann man vor allem dadurch verändern, dass man seine Einstellungen zu unserer gesellschaftlichen Realität überprüft, statt dauernd nur nach bequemen Lösungen für schwierige Lebenslagen zu suchen.
        Abtreibung ist nur in den wirklich schlimmen Situationen die bessere Lösung,

        .“ Und damit auch unter Umständen das Leben der Frauen gefährdet. Was von manchen sog. Lebensschützer wohl auch so gewünscht wird. “
        Das ist z.B. eine bösartige Unterstellung.

        • „Auch die ehemalige Bundestagsabgeordnete Kerstin Tack sagt, dass es derzeit viele Hürden für ungewollt Schwangere gebe, weil immer weniger Praxen Abbrüche durchführten. Sie sieht den Grund dafür auch darin, dass das Thema kein regulärer Bestandteil der ärztlichen Ausbildung sei. Auch Hänel sagt, dass das Thema an den Universitäten nur in „ethischen Aspekten gelehrt, aber nicht in medizinischen.“
          Quelle WDR von 2024

          Und zur bösartigen Unterstellung: Es gibt Anschläge auf Kliniken und Ärzte von sog. Lebensschützer

          • Es gibt sogar mehrfache Anschläge gegen nicht-kirchliche Schwangerschaftsberatungen.

            Und nun?

            • Deine Argumentation verstehe ich nicht.

              Wenn andere auch etwas Böses tun ist das eigene Böse nicht mehr schlimm?

              Oder wie darf ich das verstehen?

            • Ich habe mich mit diesem Thema nie befasst, weil ich den Fanatismus nicht gut finde.
              Kein Mensch findet Belästigungen gut, letztlich schadet es der Sache Lebensschutz mehr, als es hilft.
              Nun werden solche Interventionen auf Gehsteigen und vor Beratungsstellen verboten.
              Aber wenn die Abtreibung zu einer legalen Angelegenheit werden sollte, dann kommt es auf einen Lebensschutz an, der legal Unterstützung für Frauen bietet, die, trotzdem es möglich wäre, nicht abtreiben wollen. Sie werden auch gewiße Hürden zu überstehen haben, weil ihnen Freunde und Umgebung ihre Entscheidung verübeln könnten.
              Wie man es auch dreht und wendet, es muss um lebenswerte Chancen und Möglichkeiten auch für Menschen mit gebrochenen Biografien gehen.
              Ich denke, dass jedes gerettete Kind, und jede gut beratene werdende Mutter ein Gewinn für alle ist, für Gott, für die Welt, und vor allem für sich selbst, und natürlich für das Kind.
              Der Lebensschutz wird nie seinen Sinn verlieren.

  4. Da ist nichts kriminalisiert, Ärzte können so viele Abtreibungen vornehmen wie sie wollen, so makaber es klingt. Das Ärzte das fordern, ist schon abartig. In der Orginalform des

    In Deutschland ist jedes Hühnerei geschützter als ein werdender Mensch im Bauch der Mutter.

    • Abtreibung ist unchristlich

      Einerseits: Die Vorstellung von Abtreibung, in der ein werdender Mensch wie eine kleine Missbildung entfernt wird, ist wirklich zum Weinen und hat mich sehr zum Gegner. Ich bin überzeugt, daß ein ungeborenes Kind ein eigenständiges Recht auf Leben besitzt. Andererseits: Die bisherige Regelung war – wie es in einer Demokratie öfters als das stärktste Erreichbare (eine relative starke) Krompromisslösung – damals bestanddaher im Bundestag auch kein Koalitionszwang. Sie beinhaltete neben der Drei-Monats-Frist eine Beratungspflicht. Die Beratungspflicht führe dazu, auch durch Bewilligungen von finanziellen Bundesmitteln der Bundesstiftung „Mutter und Kind“, daß sehr häufiger ein Schwangerschaftsabbruch nicht stattfand. Ich hätte mir also gewünscht, daß es bei der bisherigen Regelung gelieben wäre – und die könnte ja auch eine Option sein. Daß die Ärzte Rechtssicherheit haben möchten, halte ich für zumindest nachvollziehbar. Wir leben leider in einer unheilen Welt, es gibt Gewalt und Tod in Form von Krieg und auch von der Gewalt an ungeborenem Leben. Das ist traurig, aber ich bin mir auch nicht sicher ob ein Totalverbot der Abtreibung nicht das Gegenteil bewirkte, denn Holland und andere Länder sind nah. Und dass ein abgetriebenes Kind in den Mülleimer kommt, ist noch das ethisch unappetitliche Ende des Trauerspieles. Leider ist es nur ein derzeit nicht realisierbarer Traum, daß alle Menschen die gleiche Ethik hätten.

      • > Sie beinhaltete neben der Drei-Monats-Frist eine Beratungspflicht.

        An der Beratungspflicht soll sich auch nichts ändern, wenn Abtreibung nicht mehr im Strafrecht sondern im Zivilrecht geregelt wird.

        Es geht um Entkriminalisierung von Ärzten und Frauen und um Lebensschutz für die Frauen. Es geht nicht darum, die Abtreibungszahlen zu erhöhen.

        Aber solange man das nach der Methode ‚ist ja verboten, wir waschen in der Politik unsere Hände in Unschuld‘, also diese sogenannte Kompromisslösung verfährt, gibt es auch wenig Druck, wirklich etwas gegen Abtreibung zu machen, nämlich bessere soziale Regelungen für Frauen und Kinder. Aber das kostet halt, da bleibt man doch lieber beim Strafrecht, das kostet nichts, außer vielleicht so manche Frauengesundheit.

        • Die Kompromisslösung war den Umständen entsprechend einzige Möglichkeit

          Antwort an Chey: Mit derzeitig gültigem Gesetz werden Ärzte nicht kriminalisiert, wenn sie sich an die Dreimonatsfrist und auch Beratungspflicht halten. Es darf aber niemand für die Abtreibung Werbung betreiben, denn Menschen sind keine Ware. Aber ich habe es damals fast täglich erlebt, daß die Ärzte die Beratungsstellen kontaktierten, damit sie uns dann auch jemand schicken konnten. Meines Wissens soll die Abtreibung nicht mehr im Strafrecht stehen und da ein werdender Mensch keinerlei Sache ist, über die man frei verfügen kann wie über eine Ware, Dienstleistung oder einen Zugang zu einem Grundstück, könnte sie auch nicht in dem Zivilrecht (der freiwilligen Gerichtsbarkeit) stehen. Es sei denn, das ungeborene Kind hätte als eigenständiges Leben und Wesen auch einen Anwalt, der seine Sache vertritt. Ähnlich wie Kinder vor einem Familiengericht durch einen Pfleger, der deren Rechte vertritt. Sonst herrschte Rechtlosigkeit.

          Es mag sein, dass der Staat an sehr vielem spart, aber hinsichtlich der Hilfen auch durch die sogenannte Geissler-Stiftung (nach dem Gründer als CDU-Politiker) konnte so das Argument nicht mehr gelten, daß nur die armen Menschen abtreiben. Ausserdem führten die vielen Beratungen nicht selten zum Nichtabbruch von Schwangerschaft. Allerdings ist diese Realität nicht statistisch beweisbar – nur mittelbar durch die Quantität der Stiftungsfälle – da die Beratung und der Eintrag in die Karteikarten nur immer anonym ohne Namen erfolgte und auch eine Rückmeldung an die Berater:innen nach einer Regel nicht erfolgte.

          Aber was ist dann eine Frauengesundheit wirklich wert, wenn ich für etwas, was ich tue, ein Leben lang aus naheliegen Gründen Schuldgefühle hätte? Ich richte über niemand der abtreibt, aber es macht mich doch sehr traurig. Ausserdem macht es heute die Medizin durchaus möglich, derzeit schon das Leben als nicht mehr heilig zu betrachten und es durch Möglichkeiten eine nötige Schutzwürdigkeit relativiert. Ich habe Verständnis für Ärzte und Ärztinnen, die ungeborene Kinder nicht entsorgen und für Träger von Krankenhäusern, die dies nicht anbieten möchten. Leider sind Werte und Normen auch Angelegenheit, die eine gute Ethik haben, aber die auch Konflikte erzeugen. Aber Werte und Normen sind uns in heutigen Kulturgesellschaften wichtig und es könnte auch der Kitt sein, der sie immer noch zusammenhält. Wenn alles erlaubt ist, ist eben wirklich alles erlaubt. Es muss erlaubt sein eine Meinung oder Haltung zu haben, aber kein Staat erlaubt es, bei Rot über die Ampel zu fahren.

          • > Mit derzeitig gültigem Gesetz werden Ärzte nicht kriminalisiert,

            Doch werden sie. Wie immer: Lies doch mal die Texte

            > Die Kompromisslösung war den Umständen entsprechend einzige Möglichkeit

            Damals mag das stimmen, heute nicht mehr. Die Bevölkerungsmeinung ist heute eine völlig andere.

            > könnte sie auch nicht in dem Zivilrecht (der freiwilligen Gerichtsbarkeit) stehen.

            Unsinn. Zivilrecht ist nicht freiwillig. Brich doch mal Vorschriften des BGB, z.B. Vertragsrecht.

            > Aber was ist dann eine Frauengesundheit wirklich wert, wenn ich für etwas, was ich tue, ein Leben lang aus naheliegen Gründen Schuldgefühle hätte?

            Also lieber ungeübte Ärzte den Eingriff vornehmen lassen? Oder wie meinst du das? Ich finde, Frauengesundheit ist immer viel wert.

            > Es muss erlaubt sein eine Meinung oder Haltung zu haben,

            Ist es doch. Aber wieso soll sich eine Mehrheit nach deiner Meinung richten müssen? Insbesondere wenn sie sehr gute Sachargumente hat.

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.