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EKD geht auf Pfingstbewegung zu

Die Kammer für Weltweite Ökumene veröffentlicht eine Orientierungshilfe für den Dialog mit den Pfingstkirchen. Damit sollen gegenseitige Vorurteile abgebaut werden.

Die Kammer für Weltweite Ökumene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) spricht sich für einen Austausch mit Gemeinden der christlichen Pfingstbewegung aus. Ziel sei es, die Pfingstkirchen als theologische Gesprächspartnerinnen ernst zu nehmen, erklärte die Kammer-Vorsitzende Ulrike Link-Wieczorek zur Präsentation der EKD-Publikation „Pfingstbewegung und Charismatisierung. Zugänge – Impulse – Perspektiven“ in Hannover.

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In den Dialog treten

Den Band versteht die Kammer als Orientierungshilfe für Gemeinden, christliche Bildungseinrichtungen, ökumenische Organisationen und Theologen. Er soll helfen, eine kritische Auseinandersetzung mit Pfingstgemeinden zu suchen. Nach einer langen Geschichte von gegenseitigen Vorurteilen und Verwerfungen ermutige das Buch zu einem konstruktiven Dialog, sagte EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber. Um einer zu einseitigen Betrachtung vorzubeugen, waren auch Pfingsttheologinnen und -theologen an der Ausarbeitung beteiligt.

Neben der historischen Entwicklung stelle es bereits bestehende Kontakte vor und beleuchte unter anderem das soziale wie politische Engagement der Pfingstbewegung.

Pfingstbewegung wächst rasant

Pfingstgemeinden und die sogenannte charismatische Bewegung breiten sich Bosse-Huber zufolge rasch aus und veränderten in vielen Ländern des globalen Südens, aber auch mittlerweile in Europa, die konfessionelle Landschaft. Ein Viertel der Christen gehört ihren Angaben nach pfingstlichen oder charismatischen Gruppierungen an.

Die Orientierungshilfe ist online kostenlos erhältlich, der Buchhandelspreis beträgt 12 Euro. Erschienen ist sie bei der Evangelischen Verlagsanstalt GmbH. Am Freitag (17. September) lädt die EKD-Kammer im Rahmen eines hybriden Studientags von 10 bis 11 Uhr zur Einführung in den Text ein. Interessierte können sich unter presse@ekd.de anmelden.

Quelleepd

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1 Kommentar

  1. Dialog, besseres Kennenlernen und Glaubensgräben überbrücken

    Dialog unter Christen ist wichtig, da eigentlich das aufeinander Zugehen der EKD auf die Pfingstkirchen fast schon eine Selbstverständlichkeit ist. Wir können nicht nur voneinander lernen, sondern als Landeskirchler auch motiviert werden charismatischer zu sein. Es mag weltweit vielleicht 300 Kirchen geben, unterschiedliche Frömmigkeitstraditionen, aber auch voneinander (leicht) abweichende theologische Überzeugungen. Dies zeugt nach meiner festen Überzeugungen eher von einer Einheit in der Vielfalt, da alle Kirchen und Konfessionen die eine große weltweite Kirche Jesu Christi sind, also eigentlich ein ganz großer bunter Blumengarten Gottes. Es gibt allerdings unsägliche Gräben überall in der Christenheit, daneben aber auch Fundamentalismus in der Selbstbehauptung eigentlich alleine die Wahrheit und Klarheit des Glaubens zu repräsentieren. Vielleicht ist es so wie auch in weltlichen Angelegenheit, dass – wenn man sich besser kennenlernt und mehr voneinander wissen kann – auch die anderen besser verstehen zu können. Dies bedeutet dann als Ziel nicht, alles gleich zu machen oder dass andere Kirchen so werden müssen wie unsere. Unsere Kirchen sind organisatorisch, von ihrer Prägung her, den unterschiedlichen Schwächen und Stärken oder auch gemeinsam erkennbarer Probleme in einer Weise unterschiedlich, die auch eine Chance beinhaltet: Nicht überheblich und sich für alleingültig gut zu halten.

    Ich betrachte eine Neuevangelisation unserer westlichen Gesellschaften für absolut notwendig, aber wenn wir als Christinnen und Christen, als ehrenamtliches Bodenpersonal oder bezahlte Religionsdiener an die Hecken und Zäune gehen, brauchen wir einen gemeinsamen Geist, also eigentlich den Heiligen Geist. Denn Einigkeit wird nicht erzielt, die in Varianten unterschiedlichen Gottesbilder und Frömmigkeitsformen anzugleichen, was sowieso nicht geht, sondern sich von der Größe Gottes vertrauensvoll tragen zu lassen. Nicht wir haben die absolute Wahrheit, aber Gott ist absolute Wahrheit und zugleich unendliche Liebe und Barmherzigkeit. Was uns alle eint kann die Überzeugung sein, dass unter Glaube, Hoffnung und Liebe die Liebe die Größte ist. Da wird uns Gegenwind entgegen schlagen und man wird sich gegenseitig vorwerfen zu viel oder zu wenig fromm zu sein, sich im Namen Jesu und der Bergpredigt sozial und politisch einzumischen oder auch nicht, zu links, idiologisch unterwandert und irrgläubig zu sein. Oder anders herum zu wenig brennend im Geist, mit zu geringer Beteiligung von Gefühl und Enthusiasmus, mit falschen ethischen bzw. moralischen Vorstellungen – alles Versuchungen die Gräben zu vertiefen. Aber wir sind eine Familie, der Leib Christi der unterschiedlichen Gaben sowie eine Gemeinschaft mit einer an Sicherheit grenzenden Hoffnung und in Erwartungen der großen Dinge die Gott tut. Wenn wir dann nicht nur reden oder rein akademischen Debatten führen über dasjenige was die meisten bereits wissen, dann sollten wir mehr und ernster miteinander beten. Das Beten ist genauso naturgesetzlich nicht erklärbar wie Gott und er ist viel größer als wir ihn denken.

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