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China: „Gesellschaft für bedrohte Völker“ dämpft Hoffnung auf Religionsfreiheit

Die chinesische Regierung und der Vatikan wollen ihren jahrzehntelangen Streit über die Berechtigung zur Ernennung von Bischöfen beilegen. Die Annäherung sei noch kein Anlass zur Hoffnung auf mehr Religionsfreiheit in China, mahnte die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) am Freitag in Göttingen.

Natürlich sei es sinnvoll, einen Streit beizulegen. „Doch niemand sollte die Hoffnung haben oder erwecken, dass die chinesische Regierung ernsthaft Religionsfreiheit respektiert. Alle Glaubensgemeinschaften in China leiden unter massiven Einschränkungen, die unter der Regierung Xi Jinping deutlich zugenommen haben“, kritisierte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. „Wenn sich Chinas Christen zukünftig in Selbstzensur üben, um dem Diktat der Kommunistischen Partei gerecht zu werden, dann verliert die Kirche die moralische Autorität. Doch gerade das hat sie für Millionen Chinesinnen und Chinesen so attraktiv macht, dass sie in ihr Halt und Orientierung suchen.“

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„Staatliche Anerkennung schützt nicht vor Verfolgung“

Der Streit um die Bischofsernennung sei gelöst, erklärte der Hongkonger Kardinal John Tong Hon am Donnerstag in der Hongkonger katholischen Wochenzeitung „Sunday Examiner“. Damit sei ein wichtiges Hindernis für die Normalisierung der beiderseitigen Beziehungen beseitigt. Seit dem Jahr 1951 sind die diplomatischen Beziehungen zwischen der Volksrepublik und dem Vatikan unterbrochen. „Christen, Buddhisten und Muslime haben seit der Kulturrevolution in den 60er-Jahren nicht mehr so sehr unter Verfolgung gelitten wie seit Xi Jinpings Ernennung zum KP-Generalsekretär im Jahr 2012“, sagte Delius. „Auch staatliche Anerkennung schützt nicht vor Verfolgung.“

Seit 2014 wurden in der Küstenprovinz Zhejiang von 1.500 offiziell registrierten und genehmigten Kirchen auf Anordnung der Behörden die Kreuze heruntergerissen und mindestens 37 Gotteshäuser zerstört.

„Politik der Sinisierung des Glaubens“

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„Xi Jinping setzt kompromisslos auf eine Politik der Sinisierung des Glaubens. Dies hat nichts mit chinesischer Sprache und Kultur zu tun, sondern bedeutet den absoluten Machtanspruch der Atheismus propagierenden Kommunistischen Partei über alle religiösen Fragen. So werden protestantische Hauskirchen zerschlagen, Pastoren verhaftet und wegen vermeintlicher gemeiner Strafdelikte vor Gericht gestellt, Kirchgänger und Priester mit Kameras überwacht. Chinas Behörden setzen auf absolute Kontrolle. Wer Glaubensfreiheit sichern will, sollte sich auf keine Zusagen der chinesischen Regierung verlassen.“

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