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Evangelische Christen in der Türkei: Gemeindewachstum trotz anhaltender Probleme

Die Lage für Christen in der Türkei ist unverändert schwierig. Dies beklagt die „Vereinigung Protestantischer Kirchen“ in ihrem Jahresbericht. Auch 2016 sei es zu zahlreichen religiös motivierten Menschenrechtsverletzungen gekommen.

So sei es in mehreren Fällen zu körperlichen Angriffe auf Christen bzw. Beschädigungen an kirchlichen Gebäuden gekommen, heißt es in dem Jahresbericht. Problematisch sei auch nach wie vor die Genehmigung neuer gottesdienstlicher Stätten. Kritisiert wird auch die Stimmungmache gegen christliche Weihnachtsfest durch Plakate, Broschüren und Zeitungsartikel sowie in Fernsehsendungen. Öffentliche Weihnachtsfeiern wurden in der Türkei 2016 aus Sicherheitsgründen untersagt.

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Ein großes Problem für die Gemeinden ist auch, dass offiziell keine Möglichkeit besteht, vor Ort pastorale Mitarbeiter auszubilden. Einige ausländische Mitarbeiter wurden im vergangenen Jahr ausgewiesen oder es wurde ihnen nach einer Auslandsreise die Einreise verweigert, heißt es.

Kleine Lichtblicke

Der Bericht nennt aber auch positive Entwicklungen. So konnte die Gemeinde in der Millionenstadt Bursa (Westtürkei) trotz Kündigung der Nutzung des historischen Kirchengebäudes ihre Gottesdienste dort mit Genehmigung der Behörden fortsetzen. Eine formelle Vereinbarung steht noch aus. Auch wird die „gute Zusammenarbeit“ mit der Polizei gelobt, die sicherstellte, dass Gottesdienste ohne Zwischenfälle gefeiert werden konnten. In den sozialen Medien nahm die Zahl der Drohungen gegen Christen im Vergleich zu 2015 ab. Die staatlichen Behörden hatten die juristische Verfolgung verstärkt.

Die Zahl der evangelischen Christen und der Gemeinden in der Türkei wächst laut Bericht beständig auf niedrigem Niveau. Es gebe insgesamt etwa 140 größere und kleinere Gemeinden, wobei die meisten davon in den drei großen Städten Istanbul, Ankara und Izmir beheimatet seien. Die Gesamtzahl der evangelischen Christen in der Türkei beläuft sich nach Schätzungen der Gemeindehilfsorganisation „Silas“ auf rund 5.000.
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Der „Bericht über Menschenrechtsverletzungen“ wird von der „Vereinigung Protestantischer Kirchen“ seit 2007 jährlich im Januar veröffentlicht. Seit dem 2013 erstellt das „Internationale Institut für Religionsfreiheit“ jeweils eine deutsche Übersetzung.

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