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Margot Käßmann wird 60

Margot Käßmann zählt zu den prominentesten, beliebtesten und zugleich polarisierendsten Personen der evangelischen Kirche. Beim Kirchentag und anderen Veranstaltungen füllt die frühere EKD-Ratsvorsitzende die Hallen, konservative Christen und auch Politiker reiben sich an ihr. Am Sonntag wird sie 60 Jahre alt.

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Käßmann wurde 1958 als Tochter eines Kfz-Mechanikers und einer Krankenschwester geboren. Nach Theologie-Studium und Vikariat arbeitete sie für den Ökumenischen Rat der Kirchen, die Evangelische Akademie Hofgeismar und als Generalsekretärin für den Deutschen Evangelischen Kirchentag. 1999 wurde sie zur Bischöfin der hannoverschen Landeskirche gewählt. 2009 wurde sie Ratsvorsitzende der EKD, blieb dies aber nur wenige Monate bis zu ihrem Rücktritt von allen kirchlichen Ämtern, nachdem sie unter Alkoholeinfluss Auto gefahren war. Zuletzt war die Theologin als Botschafterin für das 500. Reformationsjubiläum im Einsatz. Dafür dankten ihr die Mitglieder der EKD-Synode im November mit stehendem Applaus.

Für Auseinandersetzungen hat die Theologin häufig gesorgt. Unvergessen bleibt ihre Neujahrspredigt 2010 mit dem Satz „Nichts ist gut in Afghanistan“, der ihr heftige Kritik aus der Politik einbrachte. Häme und Spott erntete sie mit ihrer Empfehlung, für Taliban zu beten statt Kriege zu führen. Beim Kirchentag in Berlin im vergangenen Jahr kam es zu einem „Shitstorm“ im Internet gegen Käßmann, nachdem ein Zitat von ihr zur Familienpolitik der AfD aus dem Zusammenhang gerissen und geteilt worden war.

Kurz nach ihrem Geburtstag will sich Käßmann in den Ruhestand zurückziehen. Für den 30. Juni ist ein Abschiedsgottesdienst in Hannover geplant. Käßmann kündigte an, sich im Ruhestand zumindest für einige Zeit aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Sie freue sich auf Zeit mit der Familie. Käßmann hat vier Töchter und ist auch bereits Großmutter. Bücher werde sie weiter schreiben. Mit ihren Publikationen wurde die Theologin über die Kirche hinaus bekannt, insbesondere mit dem Buch „In der Mitte des Lebens“, in dem sie ihre Erfahrungen mit der eigenen Brustkrebserkrankung schildert.


Wer sich näher für Käßmanns Ansichten interessiert, warum sie Pazifistin ist und was sie über Freikirchen denkt: Anna Lutz hat die Theologin für das Medienmagazin pro interviewt.

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