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Mein Kirchentags-Moment

Kirchentag in Dortmund. Was hat mich fasziniert? Bewegt? Oder geärgert? An dieser Stelle sammeln wir unsere persönlichen „Kirchentagsmomente“.

„Warten auf Godot! Unwetterwarnung für den ersten Abend des Kirchentages. Tatsächlich, grauer Himmel, düstere Wolken über Dortmund. Es braut sich was zusammen. Plötzlich schauen alle gleichzeitig auf ihr Smartphone: Eine Nachricht des Kirchentages: Gleich wird‘s regnen! Martin Buchholz sagt es auch von der Bühne aus an. Regencapes werden großzügig verteilt. Man ist gefasst. Als wir zwei Stunden später zurück zu unseren Rädern gehen, sind die immer noch trocken. Eine afrikanische Combo entlässt uns sehr vergnügt in den Abend. Wir radeln nach Hause. An manchen Stellen sieht es recht feucht aus, aber wir bleiben trocken. Ein schöner erster Abend.“

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Christof Klenk, Redaktionsleiter Hauskreismagazin

„Der Mitarbeiter der Dortmunder Stadtwerke, der an der Bahnsteigkante am Hauptbahnhof für Sicherheit sorgt, wundert sich über die Menschenmengen, die auf die U45 zu den Westfalenhallen warten. So eine lange Schlange hätte er nicht erwartet, bekennt er einem wartenden Kirchentags-Fahrgast im freundlichen Gespräch mittendrin. Gestern, am 1. Tag des Christentreffens, am Fronleichnamstag, sei es morgens um 8 Uhr losgegangen und dann den ganzen Tag weiter. Er war froh, als er abends fertig war. Die U-Bahn fährt ein. Der Kirchentagsgast wünscht dem städtischen Mitarbeiter beim Einstieg einen „guten Tag“. Der lächelt erfreut sein Gegenüber an: „Danke!“ Freundlicher Kirchentag.“

Jörg Podworny, Redaktionsleiter Lebenslust

„Donnerstag, Mittagszeit. Auf dem Weg von einem Termin zum nächsten höre ich im Vorübergehen bekannte Klänge aus Halle 2 auf dem Messegelände. Worship. Dort spielt Lothar Kosse mit Freunden ein Gebetskonzert. Spontan rein in die Halle und ein paar Minuten ganz undienstlich die Seele baumeln lassen. Das. Tat. Gut.“

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Daniel Wildraut, Redaktionsleiter Jesus.de

„Es ist Kirchentags-Donnerstag. Bisher war das Großereignis allenfalls eine nette Erfahrung für mich. Ich habe ein paar interessante Menschen getroffen, den Kick des schnellen Journalismus‘ erlebt, mehr aber auch nicht. Und dann kommt das Konzert mit Bodo Wartke. Bodo, der mich in meiner Jugend mit so vielen Liedern begleitet hat. Diese Stimmung, der Humor, diese Tiefe – alleine dafür hat sich der Kirchentag schon gelohnt. Doch das wahre Highlight wartet im Anschluss, in nüchternem Gewand: der Nachtsegen. Als Bodo seine letzten Lieder singt, die Andachtsleiter vorne beten und um mich herum ein Meer von tausenden Kerzen erstrahlt, wird mir warm ums Herz. Als mir dann auch noch die Wilfremden um mich herum Segen wünschen, fühlt sich der Frieden zum Greifen nah. Es ist ein Quäntchen Ewigkeit, das ich an diesem Abend spüren darf.“

Nathanael Ullmann, Volontär Jesus.de und MOVO

Kirchentag
Kirchentag in Dortmund, Messehallen (Foto: Jesus.de / Daniel Wildraut)

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„Kirchentag ist, wenn man auf eigene Faust loszieht, aber nicht allein bleibt. Unglaublich, wieviele liebe und vertraute Menschen ich dort getroffen habe – bis hin zur Gemeinschaft im Vierersitz des Zuges auf der Rückfahrt am Donnerstag. Mein Kirchentagsmoment ist der Gedanke: Wir sind wie eine große Kirchentagsfamilie.“

Laura Schönwies, ehemalige Volontärin bei Jesus.de

„Freitagmittag im Zentrum Gottesdienst. Dort treffen sich die Pioniere der digitalen Kirche zum Workshop. Tolle Menschen, interessante Projekte, schöne Gespräche (und dann auch noch, wegen Platzmangel, spontan draußen im Garten – danke!). Und am Abend dann noch der „Nachschlag“ beim NetzGemeindfefest am selben Ort: Inspirierendes Tischgespräch mit Kirchenpräsident Volker Jung (EKHN), Christoph Breit (Beauftragter für Social Media, Bayerische Landeskirche), Theresa Brückner (Pfarrerin im digitalen Raum, Berlin) und anderen. Fazit: Die digitale Kirche, eines meiner persönlichen Herzensanliegen, sie hat nicht nur Zukunft, sie ist auch schon Gegenwart.“

Daniel Wildraut, Redaktionsleiter Jesus.de

„Ich muss gestehen: Das hatte ich schon früher erwartet. Aber heute kam er, der Moment. Am Hauptbahnhof ist die Schlange der Wartenden noch länger als am Vortag – und die Bibelarbeit nur noch eine knappe halbe Stunde voraus. Und doch ist Gedränge und (unterdrückte) Unruhe oder Meckern hier weit weg. Stattdessen tönt von ganz vorne her ein Lied – das bald die ganze Halle erfasst: „Der Himmel geht über allen auf, auf alle über, über allen auf.“ Und es geht weiter: „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen.“ Gefolgt vom Taizé-Chorus: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht. Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“ Fast andächtige, fröhliche, ansteckende Gemeinschaft aus allen Generationen und vielen verschiedenen Hintergründen. Fast könnte man sich die Bibelarbeit sparen. Naja, fast.“

Jörg Podworny, Redaktionsleiter Lebenslust

„Die unerwarteten Dinge sind es, die zu berührenden ‚Momenten‘ werden. Heute in der Bahn nach Hause stimmen zwei junge Frauen ‚Du bist mein Zufluchtsort‘ an. Einige andere Fahrgäste schauen sichtlich irritiert – auch als weitere Kirchentagsbesucher einstimmen. Ich bin völlig fasziniert und vergesse mitzusingen, höre einfach nur fasziniert zu. Die gesungene Botschaft begleitet mich in den Abend. Danke!“

Daniel Wildraut, Redaktionsleiter Jesus.de

„Glaube & Sport ist seit Jahren ein wichtiges Thema für mich. Darum hocke ich am letzten Kirchentags-Abend im Deutschen Fußballmuseum. Gute Laune mit Herz und Hirn ist Trumpf beim Mitsing-Konzert des „Mundorgel Projects“ Bochum und ihren „Liedern aus der Kurve“. Von „Gute Freunde kann niemand trennen“ über „Yellow „Submarine“ (Stadionversion) bis zum emotionalen „You ‚ll never walk alone“ ist alles dabei, begleitet von Bonhoeffers „Guten Mächten“, „Amazing Grace“, „Ins Wasser fällt ein Stein“ und „Der Mond ist aufgegangen“.

Singen im Fußballmuseum
Singen im Fußballmuseum (Foto: Jesus.de / Jörg Podworny)

Mittendrin erwische ich mich beim Schmunzeln: Noch vor einer Stunde saß ich in der St. Marien Kirche beim „Evensong“, einem Abendgebet nach anglikanischer Tradition. Himmelhochjauchzende Chormusik, andächtige Motetten zu Marias Lobgesang und Simeons Freudenlied in B-Moll, gemeinsamer Abendgesang „Der Tag ist um“. Ich lasse mich tragen von der Musik, den Texten und erlebe Momente der Ruhe. Und staune über die Vielfalt, die der Kirchentag ausbreitet, wie er Menschen zusammenbringt (nicht nur) zum Singen und wo Vertrauen, Alltagsfragen und Glaube unüberhörbar sind.“

Jörg Podworny, Redaktionsleiter Lebenslust

„Tschüss, Kirchentag. Das war’s. Ganz viele positive Eindrücke an dieser Stelle – wow. Nein, wir sehen den Kirchentag nicht völlig unkritisch. Bei manchen Veranstaltungen kann auch ich nur mit dem Kopf schütteln. Muss das wirklich sein? Das Kirchentagspräsidium könnte die Hand in Richtung theologisch konservativ denkender Christinnen und Christen deutlich weiter ausstrecken. Das wäre wünschenswert, denn hier bleibt der Kirchentag bislang unter seinen Möglichkeiten und verschenkt Potenzial. Bleibt politisch, aber stärkt die geistlichen Impulse! Manches ließe sich kritisieren. Aber wenn, dann bitte sachlich, nicht polemisch. Christinnen und Christen den Glauben abzusprechen, weil sie zum Kirchentag fahren, das geht gar nicht.“

Daniel Wildraut, Redaktionsleiter Jesus.de

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