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Jana zeigt, wie digitaler Gottesdienst geht

Laptops, Kameras, ein überdimensionaler Bildschirm. Schon wer die St. Franziskus-Kirche am Kirchentags-Samstag betritt, merkt: Das wird kein normaler Gottesdienst.

Von Nathanael Ullmann

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Der Sublan-Gottesdienst auf dem Kirchentag soll exemplarisch zeigen, wie moderne Medien mit einem klassischen Gottesdienst verbunden werden können. Der Aufbau dürfte die Möglichkeiten der durchschnittlichen Ortsgemeinde überschreiten. Alleine drei Menschen sitzen vorne an Rechnern, um auf die Reaktionen im Netz zu reagieren. Mehrere Kameramänner laufen im Raum herum. Die Band wird selbstverständlich professionell abgemischt. Das alles sind viele Kirchen nicht zu leisten imstande. Aber es kann als Inspiration dienen.

Jana Highholder, Marcus Kleinert und Sandra Matz stehen vor einer Kamera und sprechen zum Publikum.
Marcus Kleinert (r.) und Sandra Matz (m.) führten mit Jana Highholder durch das Programm. Foto: Jesus.de / Nathanael Ullmann

Moderiert wird der Gottesdienst von Jana Highholder, dem digitalen Zugpferd der Evangelischen Kirche Deutschlands. Mit ihrem YouTube-Kanal „Jana glaubt“ erreicht die Freikirchlerin gerade junge Christen. Für einen digitalen Gottesdienst ist sie also die passende Wahl. Ihr zur Seite stehen die beiden Pastoren Sandra Matz und Marcus Kleinert.

Die O’Bros schauen zu

„Mich würde sehr interessieren, wo ihr denn alle gerade seid“, fragt Jana ganz zu Beginn der Veranstaltung. In einem regulären Gottesdienst wäre das ein absurder Satz. Hier macht er aber durchaus Sinn: Der Gottesdienst wird live ins Internet gesendet. Die Kommunikation funktioniert zu beiden Seiten: Vor den Bildschirmen können die Besucher eintippen, wo sie gerade sind. In Echtzeit wird das an Jana gesendet. Aus Berlin, Bonn und München haben sich Menschen zum Gottesdienst geklickt. Und sogar das Rapper-Duo O’Bros schaut aus dem Zug heraus zu, liest Jana vor.

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Drei Helfer unterstützten den Gottesdienst vom Rechner aus. Foto: Jesus.de / Nathanael Ullmann

Der Gottesdienst selbst soll das Thema „Komfortzonen“ behandeln. Die Pfarrer Sandra Matz und Marcus Kleinert erzählen kurz von ihren Komfortzonen. Beispielsweise, wenn Sandra beim Asiaten immer Nummer 98 bestellt. Doch direkt im Anschluss sind erneut die Besucher gefragt und sollen während des nächsten Liedes von ihren Komfortzonen schreiben. Im Anschluss werden die besten Antworten vorgelesen.

Auf diese Dialog-Option kommen Jana und ihr Team immer wieder zurück. Wo die Zuschauer wie Petrus werden wollen, der aus dem Boot steigt, fragt sie nach der Lesung. Oder wofür zum Abschluss gebetet werden soll. Und auch wenn gerade keine Frage gestellt wird, können die Gottesdienstteilnehmer ihre Gedanken über die Webseite sublan.tv mitteilen. Die besten Kurznachrichten werden auf dem Großbildschirm für alle angezeigt.

Dialog statt Frontalunterricht

Statt einer Predigt dürfen die live und virtuell Anwesenden Fragen stellen oder ihre Gedankengänge mitteilen. Eine Besucherin schreibt, sie würde gerne wagen, Pfarrerin zu werden. „Mach das“, antwortet Sandra direkt. Im Anschluss daran diskutieren die Gottesdienstleiter über die innere Stimme, auf die es zu hören gilt. Ein anderer fragt: „Muss ich jeden Tag beten, um von Gott unterstützt zu werden?“ Marcus weiß darauf eine Antwort: „Das Muss gefällt mir nicht.“ Unterstützung sei ein Geschenk. Aber es sei trotzdem wertvoll, täglich zu beten. Andere Beteiligte reagieren, sprechen über den ersten Schritt aus dem Boot, Angst und Mutproben.

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Leute sitzen in einem Gottesdienst.
Viele Leute waren beim Gottesdienst dabei, viele andere schauten im Stream zu. Foto: Jesus.de / Nathanael Ullmann

Der Frontalgottesdienst wird zu einem Dialog. Darin liegt der große Vorteil dieses Formats. Als Digital-Neuling kann das aber auch (über-)fordern. Es gibt eben nicht mehr nur den einen Pfarrer, der seine Gedanken mitteilt. Stattdessen können die Zuhörer entweder dem Gespräch am Podium folgen oder den Gedanken auf der Leinwand oder gar selbst eigene Eindrücke formulieren. Der Fokus splittet sich auf – und das will erlernt sein.

Alles neu also? Das nicht. Richtig klassisch bleibt die Liturgie. Die Psalmen, Lieder und Gebete werden digital angeschlagen, bleiben dem herkömmlichen Konzept sonst aber sehr gleich. Es gibt Wechselgesänge, zum Vaterunser steht man auf. Auch für den traditionellen Kirchgänger bleiben also ein paar Grundfesten bestehen. Für die junge Generation bietet das Format trotzdem genug Neues, um spannend zu sein.

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