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Wunder: Glaube gegen jede Vernunft?

Wie können und sollen wir die Wunder Jesu heute verstehen? Widersprechen sie nicht der Vernunft? Sind Wunder „real“? FeG-Pastor Raphael Vach fasst im ersten Teil seiner Auseinandersetzung mit dem Thema den biblischen Befund zusammen.

Unvergessen. Ich las in der Bibel, dass Gott für mich sorgt. In der kommenden Nacht träumte ich dann Szenen, die keinen Sinn ergaben. Am Tag darauf griff Gott in mein Leben ein. Er löste ohne mein Zutun mehrere Probleme und die Szenen des Traumes setzten sich wie Puzzleteile zusammen. Ein Bild entstand, das zu mir sprach: Gott versorgt. Das für mich größere Wunder geschah später: Als ich Zeckenfieber bekam und meine Zukunft offenstand, geriet meine Umwelt in Unruhe. Mir selbst aber hatte Jesus Vertrauen geschenkt. Die Sprache des Wunders hatte mich erreicht. Seit diesen Tagen schaue ich bei Jesu außergewöhnlichen Taten genauer hin.

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Bei Wundern genauer hinschauen

Eine erste Spur, die Sprache der Wunder Jesu zu hören, legt der Evangelist Matthäus. Anders als viele Christen seiner Zeit entdeckt er in den Worten aus Jesaja „Er hat unsere Schwächen weggenommen und unsere Krankheiten fortgetragen“ einen Bezug auf die Heilungen Jesu (Matthäus 8,17). In dem Machterweis, alle „Krankheit und alle Schwäche im Volk“ heilen zu können (Matthäus 4,23), erfüllt sich für ihn, dass der auf den Plan getreten ist, der den tieferen Schaden des Volkes heilt (5. Mose 7,15; Matthäus 9,35 f). Gottes endgültiges Ziel mit dem Menschen ist nicht das Leid, wenn auch das Hauptziel auf Erden die Jüngerschaft ist (Matthäus 28,19).

Selbst wenn klar ist, dass diese umfassende Heilungsaussage kein statistischer Befund ist: ein Krankenlager wie am Teich Bethesda ist auch nach dem Durchzug Jesu voller Kranker (Johannes 5,1-3). Dennoch ist die Botschaft doch tröstlich: Es gibt bei Gott keine hoffnungslosen Fälle. Gerade das Wunder von Bethesda zeigt, dass Jesus selbst einer 38-jährigen Zeit der Lähmung ein Ende setzen kann. Vor allem aber durchbricht Jesus Isolation und Hoffnungslosigkeit. Er ist die Krise jeglicher Resignation.

Zeichen der Herrschaft Gottes

Mit Jesus verändern sich die Machtverhältnisse. Wunder sind Zeichen seiner befreienden Königsherrschaft. Stichwort Dämonenaustreibung: Menschen, die unter einer fremden Macht stehen, werden zu einem Leben mit Gott und in Gemeinschaft mit anderen Menschen befreit. Jesus spricht: „Wenn ich aber durch Gottes Finger die bösen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen“ (Lukas 11,20). Letztlich ist die Situation eines Besessenen die eines jeden Menschen unter der Herrschaft der Sünde. Er verfügt über keine Macht, sich selbst aus ihrer Gewalt zu lösen. Gott allein durchbricht ihre Herrschaft. Seine Wunder sind deshalb immer Ausdruck seiner grenzenlosen Gnade und Vergebung.

Es verwundert daher nicht, dass Jesus um Vertrauen wirbt. Er schenkt Heil, nicht selten Heilung. Ersteres kann man nicht sehen, zweites soll Rettung sichtbar machen. Das Wunder soll auf den Heiland hinweisen. Wo Jesus auf Ablehnung stößt, kann er nicht wirken. Dies gilt selbst dann, wenn Vertrauen in seine Macht besteht (Markus 6,1-6a). Eine andere notwendige – wenn auch nicht hinreichende – Voraussetzung zur Heilung ist der Wille, gesund zu werden (Johannes 5,6). Gegen den Willen des Menschen handelt Jesus nicht.

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Jesus handelt, nicht wir

Ansonsten ist es ermutigend zu sehen, dass Jesus nicht den Glauben der Kranken als psychologische Voraussetzung braucht, um zu heilen. Andere mögen sich für die Kranken an Jesus wenden. Selbst deren Glaube mag reiner Wunderglaube sein (Johannes 4,43f). Er mag gar der Kraft Jesu nur begrenzt Vertrauen schenken und mit Zweifeln durchsetzt sein (Markus 9,24) – egal. Noch deutlicher wird dies, als Jesus für Menschen Wunder tut, die diese weder erbitten noch bemerken (Johannes 2,9f). Er heilt ungefragt Menschen (Johannes 9,1). Teilweise wissen sie gar nicht, dass es Jesus ist (Johannes 5,13). Jesus heilt trotzdem. Denn die Beweggründe für Jesu Heilungen liegen letztlich in ihm allein. In seinen Taten kommt die gnädige Zuwendung Gottes als Grund seiner Sendung in den Blick. Mitleid lässt ihn handeln (Matthäus 9,36; 14,13; 15,32; 20,34).

Jünger
Foto: lightstock / pearl

Die Taten Jesu bringen zum Ausdruck, wer Jesus ist und was er gibt, nicht zuletzt wozu seine Wunder dienen. Sprachlich am konsequentesten hat das der Evangelist Johannes beschrieben. Er redet bei den Wundern Jesu immerzu von „Zeichen“ und verweist damit auf die Sprache der Wunder. Die beiden „Auftaktwunder“ von Kana, die er schildert, zeigen so zum einen, dass Jesus des Menschen größte Not wenden kann (in Johannes 4 die Todesnot eines Kindes). Zum anderen aber in Johannes 2, dass das, was er gibt, mehr als notwendig ist. Das dort an den Anfang der Zeichen gesetzte Weinwunder steht für die Lebensfülle, die Freude, die Herrlichkeit. Jesus bringt Leben im Überfluss (Johannes 10,10). Seine Wunder sind Zeichen für dieses Leben, Ausrufezeichen hinter seiner Person. Sie sollen zum Glauben an ihn führen (Johannes 20,30f). Liebe ist der Grund der Sendung Jesu, Glaube deren Ziel, Wunder ihr Ausdruck und Mittel. Bei den Jüngern kommt Jesus zum Ziel. Zeichen der überfließenden Güte Gottes führen sie zu Glauben und Umkehr (Lukas 5,1-11; Johannes 2,1-11; 21).

Vertrauen: das größte Wunder

Die Geschichte der Wunder Jesu lehrt uns, dass sie hilfreiche Zeichen sind, wo Menschen sich durch sie auf den Weg machen und sich auf Jesus einlassen. Der Beamte aus Kapernaum ist ein Beispiel dafür (Johannes 4,46-54). Es passiert aber auch nicht selten, dass Menschen trotz großer Zeichen nicht glauben (Johannes 12,57). Jesus merkt sogar einmal an, dass ein Glaube an ihn, der nur auf Zeichen beruht, nicht der Glaube ist, auf den Jesus zielt (Johannes 2,23-25). „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht!“ (Johannes 4,48), kritisiert Jesus nicht nur die Sucht nach Wundern (vgl. Johannes 6,26f). Zeichenforderungen weist Jesus deshalb von sich (Johannes 2,18). Dem ultimativen, unwiderlegbaren Zeichen vom Himmel verweigert er sich (Johannes 6,30).

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»Herr, rette mich!«, schrie er [Petrus]. Sofort streckte Jesus ihm die Hand
hin und hielt ihn fest (Neues Leben. Die Bibel, Mt 14, 30-31 / Bild: shutterstock: Vuk Kostic).
Ein Glaube, der mit den Wundern Jesu steht und fällt, ist für Jesus weder tragfähig noch erwünscht. Er ist kein Vertrauen. Nikodemus, den die Wunder Jesu auf die Spur setzen, muss doch lernen, dass das eigentliche Wunder dieses Vertrauen ist. Dies aber kann er nicht zur Welt bringen (Johannes 3,2-3). So erstaunt es nicht, dass alle Evangelien als letztes Wunder vor Jesu Abschlusswirken in Jerusalem erzählen, dass Blinde von ihm die Augen geöffnet bekommen, auch für Jesus (Markus 10,46-52; Johannes 9). Letzteres bleibt aber aus, wenn Menschen sich selbst für sehend halten (Johannes 9,39-41).

Jesus Christus als Ziel

Wer in den außergewöhnlichen Taten Jesu sein Sprechen in das gewöhnliche Leben vernimmt, kann großes Glück erfahren. Wer nicht auf Wunder vertraut, sondern sich Jesus anvertraut, erhält ein wunderbares Leben. Wer immer dabei auch Wunder erfährt, steht in der Gefahr, sich auf diese zu fokussieren und sie nicht als Zeichen zu verstehen, wer Jesus ist. So will sich zum Beispiel die Menschenmenge nach der Speisung der 5.000 Jesus als König greifen und sichern. Auch wenn sie ihm göttliche Qualitäten zusprechen (Johannes 6,14), merken sie gar nicht, wie sie Jesus zur Geisel ihrer Bedürfnisse degradieren. Diesem und ähnlichen Versuchen hat sich Jesus auf Dauer immer entzogen (Johannes 6,15).

In der Folge zeigt sich, dass man auch als Jünger Jesu in Stürme geraten kann (Johannes 6,16-21). Jesus ist kein Garant eines heilen Lebens. Aber wo immer Menschen Jesus als den anrufen, der spricht „Ich bin“, sind sie am Ziel mit ihren Nöten, manchmal auch schneller als gedacht. Die Wunder Jesu sagen uns: Wer Jesus als den lebendigen Gott ins Boot seines Lebens holen will, der ist schon am Ziel. Durch seine Wunder können wir Jesus hören: Egal ob Wunder in Ihrem Leben passieren oder nicht, „wer an mich glaubt, wird leben, selbst wenn er stirbt“ (Johannes 11,25).

„Der Mensch sehnt sich nach Unwiderlegbarem“, schreibt der FeG-Pastor Raphael Vach in seinem zweiten Teil der Serie „Wunder: Glaube gegen jede Vernunft“. Aber was sind Wunder überhaupt? Brüche mit den Naturgesetzen? Stehen sie im Widerspruch zu einer perfekten Schöpfung? Was sagen 2000 Jahre Kirchengeschichte über Wunder? Vach nimmt uns mit auf eine „wunderbare Reise“ durch die Zeit.

Wer über Wunder schreibt, kann das nicht vom neutralen Standpunkt aus tun. Mich persönlich überrascht Gottes Handeln immer wieder – seine Wege, sein Timing und seine Macht. Als Christ frage ich: Kann man den Namen Gottes in den Mund nehmen und sich zugleich scheuen, von Wundern zu reden? Gott und Wunder gehören zusammen (Richter 13,18). Das ist wunderbar.

Es gehört zur Wirklichkeit unseres Lebens: Wunder geschehen schon immer. Erstaunlich ist, dass die Kritiker zur Zeit Jesu seine Wundertaten nicht in Frage stellten, sondern nur ihre Herkunft (Markus 3,22). Der uralten Theorie, dass die Zeit der Wunder mit dem Leben der Apostel erloschen sei, steht das Zeugnis der Schrift entgegen (Markus 16,17.20) und die Erfahrung von Jahrhunderten. Die junge Hypothese, Wundergeschichten als antike Erzählform abzutun, gilt auch schon wieder als überholt.

Wunder versus Schöpfungsordnung?

Doch, so wird immer wieder gefragt, ist es nicht ein Verstoß gegen den gesunden Menschenverstand, an Wunder zu glauben? Schließen die Naturgesetze sie nicht aus? Muss ich mich nicht aus Vernunftgründen gegen die Annahme von Wundern entscheiden? Die Frage ist ernst zu nehmen, auch aus Gründen des Glaubens: Muss sich etwa Gott gegen seine Schöpfung durchsetzen, seine ureigenen Gesetze brechen? Könnte sie dann überhaupt noch als „sehr gut“ gelten? Entehrt die Rede von Wundern nicht den Schöpfer und setzt ihn gar herab?

Wissenschaft und Glaube (Symbolbild: shutterstock / bora ozen).

Das Lob der Schöpfungsordnung zieht sich tatsächlich durch die Bibel. Es endet auch nicht außerhalb von Eden: „HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter“ (Psalm 104,24). Wohltuend, dass hinter dieser Welt ein Gott steht und sie nach seinen verlässlichen Geboten funktioniert. Nicht fürchten zu müssen, dass, wenn ich der Rehspur im Wald folge, sich das Reh hinter der nächsten Kurve in einen Wolf verwandelt, hat etwas Beruhigendes. Dass das Naturgeschehen nach bestimmten Abläufen geschieht, ist die Grundlage allen Fortschritts in Medizin und Technik. Der Schöpfungsglaube hat‘s möglich gemacht.

Doch zerstört das Wunderwirken Gottes nicht gerade diese Verlässlichkeit der Schöpfungsordnung? Ja, sagt Spinoza. Der jüdische Philosoph sah in Wundern einen Eingriff in die göttliche Ordnung und damit einen Selbstwiderspruch Gottes. Für den protestantischen Theologen Schleiermacher war es ein Eingeständnis der Unvollkommenheit der Welt.

Der glaubende Mensch hält jedoch dagegen: Die Naturgesetze könnten Gott nicht vorschreiben, was er tun und lassen kann. Sie ständen sonst über ihm. Gott wäre nicht Gott. Und tatsächlich scheint die Bibel diesen angeblichen Selbstwiderspruch, diese Spannung zwischen Natur und Gott nicht zu kennen. Wie aber kam es dann zu ihr?

Was ist ein Wunder?

Die Antwort liegt in 2000 Jahren Kirchengeschichte und so mancher Verengung biblischer Vorstellungen. Am Anfang steht die Frage: Was ist ein wirkliches Wunder? Der Gelehrte Albertus Magnus definiert es daraufhin als direkten göttlichen Eingriff, der nicht erklärbar sei. Sein Schüler Thomas von Aquin, der katholische Kirchenlehrer, bezeichnet es später als „übernatürlich“. Ein Sprachgebrauch, der bis heute gängig, aber zu eng und falsch ist.

Zum einen teilen die biblischen Berichte diese mittelalterliche Eingrenzung von Magnus nicht. Ihre Wunder umfassen Taten, die nach seiner Erklärung keine Wunder wären. So feiert Psalm 107 Gott „für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut“ (V.8). Geschildert werden außergewöhnliche Erfahrungen der Rettung und Bewahrung. Dem Naturlauf widersprechen sie nicht und zählen doch als Wunder.

Wunder Gottes durch seine Schöpfung

Zum anderen ist wahrzunehmen, dass die Schrift offensichtlich kein Problem damit hat, die Taten Gottes natürlich zu erklären. Ein gutes Beispiel dafür ist das zentrale Wunder der Geschichte Israels: die Teilung des Meeres. Auf der einen Seite steht außer Frage, wer es gewirkt hat – Gott (2.Mose 15,11). Auf der anderen Seite kann das Wunder wie selbstverständlich „durch einen starken Ostwind“ (2.Mose 14,21) erklärt werden. Freilich, das Timing ist außergewöhnlich – Mose streckt die Hand aus und das Meer teilt sich. Einige Evangelisten rücken durch ihre Beschreibung die Heilungswunder Jesu in die Nähe spätantiker Medizin (z. B. Markus 7,31-37; 8,22-26). Am Staunen der Menschen ändert das nichts. Die Zielsetzung der inspirierten Schreiber wird jedoch klar: Es soll erkennbar werden, wer der eigentliche Arzt ist (2.Mose 15,26) und wer der ist, dem Wind und Wellen gehorchen (Markus 4,41): der Schöpfer selbst. Er hat alle Mittel der Schöpfung in der Hand.

Bild: pixabay

Der Kirchenvater und Wunderbefürworter Augustin kann sagen: „Wunder sind sichtbare Zeichen göttlicher Gnade, die aber nicht gegen die Natur, sondern lediglich gegen die den Menschen bekannte Natur von Gott gewirkt werden.“ Tatsächlich hat das letzte Jahrhundert uns gelehrt: Naturgesetze sind keine sturen Regeln, sondern Hypothesen, die durch experimentelle Verfahren der Welt abgelauscht werden. Es gibt Randbereiche und Wahrscheinlich keiten. Es gibt Phänomene, die nicht in Formeln gegossen werden können. Es gibt mehr. Man sollte sich hüten, zu erklären, welche Wunder im Raum der Natur möglich sind. Da hat Augustin recht.

Nicht recht hat er damit, dass Gott gegen die Natur handelt. In Hintergrund steht das Bild einer einmalig abgeschlossenen Schöpfung, die dann isoliert wie ein Schweizer Uhrwerk abläuft. Die Schöpfung wird zur „Natur“ degradiert, in der Gott keinen Platz hat. Er darf nur eingreifen. Dem widerspricht aber, dass die Bibel den Schöpfer als einen zeichnet, der nicht nur einmalig die Welt ins Leben gerufen hat, sondern unaufhörlich in seiner Schöpfung wirkt, indem er sie z. B. segnet (1.Mose 1,22.28) und erhält (Psalm 93,3f). Er bleibt mit ihr in Beziehung, handelt, „schläft und schlummert nicht“ (Psalm 121,4). Ja, wie am Anfang muss Gott immer wieder neu seinen Odem geben, um die Welt zu erneuern (Psalm 104,29f). Der Fortgang der Welt ist kein Selbstläufer, die Schöpfung nicht abgeschlossen. Die sogenannten „Naturgesetze“ beschreiben daher nur die gewöhnlichen Ausdrucksformen des göttlichen Willens, die Wunder aber die außergewöhnlichen. Von einem Gegeneinander ist keine Spur.

Wunder wegerklären?!

Die neuzeitliche Wissenschaft übernahm das Bild von Wundern als Außerkraftsetzung der Naturgesetze. Etliche Theologen wiederum folgten ihr und erkannten in Wundern einen Eingriff in die Vollkommenheit Gottes. Das konnte nicht sein und so waren Wunder vom Tisch. Auch kam nicht in den Blick, dass die Welt nicht die beste aller möglichen ist. Sie ist vorläufig. In ihr hat das Chaos, „das Meer“, einen begrenzten Raum (Psalm 104,5-9). In Gottes neuer Welt ist „das Meer nicht mehr“ (Offenbarung 21,1). Wunder aber sind Zeichen des Zukünftigen, nicht ein In-Frage-Stellen des Jetzt. Sie haben Platz in Gottes Welt.

Wunder rufen zum Staunen und Glauben

In Wundern handelt Gott an der Schöpfung über die gewöhnliche Art und Weise seines sonstigen Tuns hinaus. Manches davon mag erklärbar sein, anderes nicht. Es führt zum Staunen, ruft zum Glauben und überwindet Hoffnungslosigkeit. Es geht dabei einiges über unseren Verstand hinaus, gegen allen Verstand ist es nicht.

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Der Mensch sehnt sich nach Unwiderlegbarem. Doch Wunder bleiben zweideutig. Für Jesu Zeitgenossen war z. B. die Speisung der 4000 nicht überzeugend genug. Sie forderten ein „Zeichen vom Himmel“ (Markus 8,11), nicht nur ein irdisches, sondern ein übernatürliches Eingreifen Gottes. Doch Jesus verweigert es ihnen. Wunder sind keine heimlichen Gottesbeweise. In Psalm 77,20 heißt es: „Dein Weg ging durch das Meer, doch niemand sah deine Spur“. Und doch bleibt der Trost: Gott hält Wege bereit, wo wir Sackgassen sehen. Auf ihn lenken Wundergeschichten den Blick. Er schenkt Frieden „höher als alle Vernunft“ (Philipper 4,7). Mehr ist uns nicht gegeben, aber mehr ist auch nicht nötig.

Von Raphael Vach, Pastor der FeG Neukirchen-Vluyn


Dieser Beitrag in Christsein heute erschienen, dem Magazin des Bundes der Freien evangelischen Gemeinden (FeG) in Deutschland. 

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