Die umstrittene Scientology-Organisation agiert nach Einschätzung des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes zunehmend verdeckt und in Internetportalen wie YouTube oder Facebook. Ziel sei es, mit "falschen Botschaften vor allem Jugendliche zu ködern", sagte Behördenchef Burkhard Freier den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Mit Videos unter Tarnnamen schaffe es die Organisation, "schnell und hürdenlos Zugang in den häuslichen Bereich zu bekommen, oft ohne dass die Eltern etwas davon wissen."
In früheren Jahren habe sich die Organisation bei ihren Kampagnen auf Stände in Fußgängerzonen oder Flugblätter beschränkt, erläuterte Freier. Nun sollten über soziale Netzwerke junge Leute gebunden werden, etwa mit Nebenorganisationen wie "Jugend für Menschenrechte" oder "Sag Nein zu Drogen, sag Ja zum Leben". Scientology trete auf diese Weise "getarnt" teilweise auch bei Jugendfestivals auf.
Der Verfassungsschutz will die Scientology-Organisation auch künftig weiter beobachten. "Scientology ist gefährlich", sagte Freier zur Begründung. "Es handelt sich um eine totalitäre Organisation, die gezielt wesentliche Grund- und Menschenrechte missachtet." Die Organisation, die in Deutschland nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt ist, hat dem Bericht zufolge bundesweit bis zu 4.500 Mitglieder.
___
Den Original-Artikel der WAZ finden Sie hier.
(Quelle: epd)