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Ökumene-Institut: Katholische Kirche treibt auf Konflikt zu

In der katholischen Kirche zeichnet sich aus Sicht des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim nach dem Professoren-Aufruf zu tiefgreifenden Reformen eine «Frontstellung» ab.

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 Während der offizielle Kurs der römisch-katholischen Lehramtes immer konservativer werde, setzten sich verschiedene kirchliche Gruppen für eine eher «liberal-moderne Position» ein, schreibt der Ökumene-Experte Paul Metzger in einer Stellungnahme der evangelischen Einrichtung, die am Dienstagabend in Bensheim veröffentlicht wurde. Die Wortmeldung der katholischen Theologieprofessoren und der Aufruf von CDU-Politikern zur Lockerung des Zölibats zeigten, dass die katholische Kirche in Deutschland auf einen heftigen innerkirchlichen Konflikt zutreibe.

 In der vergangenen Woche hatten Theologieprofessoren an deutschsprachigen Universitäten zu weitgehenden Reformen in der katholischen Kirche aufgerufen. «2011 muss ein Jahr des Aufbruchs in der Kirche werden», heißt es in dem Papier, das mittlerweile mehr als 200 Hochschullehrer unterzeichnet haben. Darin werben die Theologen für einen «offenen Dialog ohne Tabus» über Macht- und Kommunikationsstrukturen, das kirchliche Amt, die Beteiligung der Gläubigen sowie über Moral und Sexualität. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz reagierte zückhaltend auf den Appell.

 Die Forderungen der Professoren nach Anerkennung homosexueller Partnerschaften sowie die Öffnung des Priesteramtes für verheiratete Männer und die Zulassung von Frauen zum kirchlichen Amt dürften auf Ablehnung stoßen, argumentiert der evangelische Theologe Metzger. Zugleich verweist er darauf, dass die katholischen Bischöfe in Deutschland als Adressat des Memorandums «Aufbruch 2011» nur bedingt am Lehramt der Weltkirche beteiligt seien. Hier offenbare sich die «theologische Ohnmacht» der Bischöfe, die unter dem Eindruck der auf den Missbrauchsskandal folgenden Vertrauenskrise zum offenen Dialog eingeladen haben.

 «Das ist Polemik», sagte Ökumene-Fachmann Metzger zu Empfehlungen von konservativen Katholiken, die Kirchenkritiker sollten sich der evangelischen Kirche anschließen. Als Belege für die konservative Tendenz des katholischen Lehramtes nennt das Konfessionskundliche Institut die angestrebte Versöhnung mit konservativen Kreisen, wie den Pius-Brüdern sowie weitreichenden Zugeständnisse Roms beim Übertritt konservativer Anglikaner.

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(Quelle: epd)

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