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Pakistan: Entführungen, Zwangsehen und erzwungene Religionswechsel

Menschenrechtsfachleute der Vereinten Nationen äußern sich besorgt über Verschleppungen, Zwangshochzeiten und erzwungene Übertritte zum Islam von Mädchen und jungen Frauen in Pakistan. Scharfe Kritik äußern sie an den Behörden.

Die Regierung müsse diese Praktiken entschieden bekämpfen und die Täter zur Rechenschaft ziehen, erklärten der UN-Sonderberichterstatter für Sklaverei, Tomoya Obokata, und andere Fachleute am Montag in Genf. Die Opfer könnten oft keine faire Aufarbeitung und Durchleuchtung der Fälle durch die Justiz erwarten. Die Polizei nehme die Fälle häufig nicht ernst. Es sei zu befürchten, dass Sicherheitskräfte und auch Mitarbeiter des Rechtswesens in Fälle von Zwangsheiraten und Religionsübertritte verstrickt seien.

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„Die Entführer zwingen ihre Opfer, Dokumente zu unterschreiben, die fälschlicherweise bescheinigen, dass sie das gesetzliche Heiratsalter erreicht haben und aus freiem Willen heiraten und konvertieren“, hieß es. Diese Dokumente würden von der Polizei als Beweis dafür angeführt, dass kein Verbrechen stattgefunden habe

Die pakistanischen Behörden müssten Gesetze verabschieden und durchsetzen, die Zwangskonvertierungen, Zwangs- und Kinderehen, Entführungen und Menschenhandel verbieten, forderten die Experten, die im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates arbeiten.


Seit den 1990er Jahren hat die Diskriminierung und Verfolgung der zwei bis vier Millionen Christinnen und Christen in Pakistan massiv zugenommen. Der sunitische Islam ist Staatsreligion. Oft lösen schon vermeintlich kleine Anlässe Aufmärsche fanatischer Islamisten aus. Bekanntestes Beispiel ist der Fall der Christin Asia Bibi, die 2010 wegen vermeintlicher Blasphemie zum Tod verurteilt wurde. Am 31. Oktober 2018 sprach der Oberste Gerichtshof Bibi in letzter Instanz frei, was zu landesweiten Massenprotesten führte.

Christen gehören aufgrund der Diskriminierung im Alltag fast ausschließlich der Unterschicht an, was sie zu einfachen Opfern macht. Oft wird dabei der Blasphemieparagraf, der die Beleidigung Mohammeds unter Todesstrafe stellt, zur Diskreditierung von Christen und Mitgliedern anderer religiöser Minderheiten genutzt.

Siehe hierzu auch den Länderreport des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.

Quelleepd

2 Kommentare

  1. Guten Tag. Ein hochsensibles Thema. Wir sind hier an die internen Vorgaben der SCM gebunden. Das bedeutet: Wir verwenden weder Binnen-„i“ noch Doppelpunkt oder Sternchen, schreiben aber z.B. Christinnen und Christen (außer in Überschriften) oder auch „Lehrkräfte“ statt Lehrer. Die Unterscheidung Schülerinnen und Schüler war übrigens in meiner alten Schule schon vor 40 Jahren üblich. Mit besten Grüßen. Daniel vom Jesus.de-Team

  2. Bitte hört mit dem Gendern auf. Christinnen und Christen können zusammengefasst werden oder wenn es sich eben um Frauen handelt, dann ist Christin natürlich richtig und passend.

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