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Papua-Neuguinea: Regierung schafft Hexerei-Gesetz ab

Nach einer Serien grausamer Verbrechen hat Papua-Neuguinea ein umstrittenes Gesetz gegen Hexerei aufgehoben und zugleich den Einsatz der Todesstrafe ausgeweitet. Das Parlament schaffte das sogenannte Hexerei-Gesetz aus dem Jahr 1971 ab, das "bösartige Hexerei" unter Strafe stellte, wie der britische Sender BBC am Mittwoch berichtete.

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Unter Berufung auf die Richtlinie konnten Mordverdächtige vor Gericht eine Strafmilderung erreichen mit dem Argument, dass das Opfer andere Menschen verhext habe.

 Am Dienstag verabschiedeten die Abgeordneten ein Gesetz, wonach Tötungen in Zusammenhang mit Hexerei künftig als Morde behandelt und mit dem Tod bestraft werden können. Auch auf Vergewaltigung und bewaffneten Raub steht nun die Todesstrafe. Für andere Verbrechen wie Diebstahl und Entführung wurde ebenfalls das Strafmaß verschärft.

 Außerdem stimmten die Abgeordneten der Einführung zusätzlicher Hinrichtungsmethoden zu, wie die BBC unter Berufung auf Zeitungsberichte meldete. Demnach können Todeskandidaten nun auch per Giftspritze, Erhängen, von einem Erschießungskommando sowie auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden.

 Amnesty International verurteilte die Verschärfung der Strafen. Papua-Neuguinea habe mit der Aufhebung des Hexerei-Gesetzes einen Schritt nach vorn zum Schutz der Frauen gemacht, aber mehrere Schritte zurück, indem es sich der Todesstrafe weiter genähert habe, erklärte die Menschenrechtsorganisation.

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 In dem pazifischen Inselstaat wurde seit 1954 keine Hinrichtung vollstreckt, obwohl das Parlament 1991 die Todesstrafe wegen Mordes wieder eingeführt hatte. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sitzen derzeit mindestens zehn Menschen in der Todeszelle.

 Rechtsexperten in Papua-Neuginea und Menschenrechtsorganisationen kritisieren schon seit Jahren, dass in dem Inselstaat Gewalt, Folter und Morde wegen angeblicher Hexerei weit verbreitet seien und die Regierung nicht energisch genug dagegen vorgehe. Vor allem Frauen sind davon betroffen. Erst im vergangenen Monat wurde eine Frau enthauptet, die der schwarzen Magie beschuldigt wurde. Im Februar war eine 20-jährige Mutter wegen angeblicher Hexerei bei lebendigem Leibe auf einem Markt verbrannt worden.

 Der Inselstaat ist überwiegend christlich. In einer Volksbefragung aus dem Jahr 2000 erklärten etwa 96 Prozent der Bewohner, einer der christlichen Glaubensrichtungen anzugehören. Dennoch sind der Glaube an schwarze Magie sowie der Geister- und Ahnenkult immer noch weit verbreitet.

(Quelle: epd)

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