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Pastorin lässt Predigt von KI schreiben – etwas fehlt

Die Helgoländer Pastorin Pamela Hansen hat von der Software ChatGPT zwei Predigten schreiben lassen. Dabei fiel ihr einiges negativ auf.

Sie habe den Chatbot aufgefordert, Predigten über Verrat, Vertrauensbruch, Jesus und Judas zu verfassen, sagte die evangelische Pastorin Hansen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zwar würde sie die Predigten im Original nie von ihrer Kanzel aus halten, sie hätten ihr aber Anregungen für einen anschließend selbst verfassten Predigttext gegeben, sagt Hansen. Deshalb wolle sie ChatGPT auch künftig für ihre Arbeit nutzen.

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Gut gefallen habe Hansen, dass das Programm sich damit beschäftigt habe, was Menschen aus dem von der Pastorin vorgegebenen Bibeltext Lukas 22, Vers 47 bis 53 lernen können: ChatGPT habe geschrieben, der Text erinnere daran, dass das Böse letztendlich besiegt werde.

Chatbot irrt sich

Negativ sei ihr dagegen aufgefallen, dass die Themenaspekte „nur kurz angerissen“ würden und „der konkrete Bezug auf das Leben der Menschen“ fehle. „Persönliche Lebenserfahrungen beisteuern, das kann die Künstliche Intelligenz nicht.“ Der Chatbot habe sogar eingeräumt: „Ich habe keine Gefühle.“ Außerdem habe die KI einen Fehler gemacht. Sie habe behauptet, Jesus hätte bei seiner Verhaftung Judas geküsst. Dabei war es genau andersherum. Die Pastorin wies die KI auf den Fehler hin, ChatGPT antwortete: „Es tut mir sehr leid, ich habe das tatsächlich falsch verstanden. Ich möchte meine Predigt korrigieren.“

Dass KI irgendwann Seelsorgende oder Psychotherapeuten ersetzen wird, kann sich Hansen nicht vorstellen. Dafür brauche es ein Bauchgefühl, das einem auch mal sage: „Was du vorhast, ist verkehrt, lass es sein!“ So etwas könne KI nicht. Ob das aber auch in Zukunft so sein werde, wisse sie nicht: „Die Frage ist, wie lernfähig die KI ist und ob sich daraus so etwas entwickeln kann. Grundsätzlich würde ich es nicht ausschließen.“

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Verwaltungsarbeit sei hingegen ein Bereich, in dem der Einsatz von KI Sinn habe. „Ich kann mir vorstellen, dass eine KI uns da das Leben sehr erleichtern könnte“, sagte Hansen. Es müsse aber immer eine Kontrolle stattfinden.

GPT steht für „Generative Pre-training Transformer“ und ist ein computergestütztes Modell, das dazu entwickelt wurde, Text zu erzeugen. Der Chatbot ChatGPT verwendet Künstliche Intelligenz (KI), um menschenähnliche Gespräche zu führen und Benutzern Informationen oder Hilfe zu liefern.

Link: Auf der Webseite der Nordkirche findet sich das Interview mit Hansen, das die Grundlage für diesen Artikel ist.

Quelleepd

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4 Kommentare

  1. …..ich halte ja gar nichts davon.
    Eine künstliche Intelligenz hat natürlich keine Gefühle….ist doch völlig klar….wie kann eine Predigt da lebendig sein???
    Ich liebe Predigten die lebendig sind, durch die Gott mitten in mein Herz spricht.
    GOTT-der Allmächtige Gott-
    Eine künstliche Intelligenz ist eben nur ein Ersatz für „Etwas“.
    Antworten findet man ja auch direkt in der Bibel.
    Dafür ist sie geschrieben worden….eben auch damit man darüber nachdenken und nachsinnen und beten kann.
    In einen Gottesdienst, wo eine Predigt von einer künstlichen Intelligenz verfasst wurde, möchte ich nicht gehen!
    Ich brauche den Menschen-den Pastor- seine Gedanken…oder den Prediger…wie auch immer…der sich auch Gedanken macht, mit Gott spricht über das-was er sagen soll/sollte…
    was die Zuhörer berührt und weiterbringt…auf erbaut…aber doch keine KI…..
    oh man, wo soll das hinführen?

    Das ist der einfachste Weg…sich nicht mehr die Mühe zu machen und Gedanken…über Gottes Wort….seine eigene Impulse an die Gemeinde mit reinzubringen….wenn man eine künstliche Intelligenz nutzt.

    Gott erbarme dich!

    Liebe Grüße
    Meike

    • Unsere Fähigkeit ist die Kommunikation

      Liebe Meike, da kann ich ihnen nur zustimmen. Wie ich auch gelesen habe wurde auch vorgeschlagen, lieber die Bürokratie dann (eher) der KI zu überlassen. Da wäre ich lieber auch vorsichtig. Selbst wenn man nach altbewährter Methode verfährt und für alles mögliche Formbriefe entwickelt – ansich sinnvoll und durchaus noch im analogen (nicht KI-)Bereich – kann auch dieser Schuss ebenfalls schnell nach hinten losgehen. Denn jeweils wie ein Sachverhalt da beantwortet oder geschildert wird, versteht der Mensch mit einfacher Sprache dann möglicherweise nichts. Wird also eine solche Methode überzogen angewendet, würde ich dies ebenso als eher arrogant empfinden. Unsere menschliche Fähigkeit besteht ja geradezu darin, kommunikativ zu sein, sich also verbal und auch nonverbal zu verständigen. Dies kann keine KI. Wenn wir uns dies von technischer Intelligenz abnehmen lassen, hinterlassen wir bei vielen Menschen Hilflosigkeit. Überraschend ist dabei eigentlich nicht, dass die KI auch am Telefon in der Warteschleife mir genauso viel unverständliches erzählen kann, wie ein sprachlich unkreativer Versuch, mir mit einer schriftlichen
      Bedienungsanleitung zu helfen, meinen Rechner zu reparieren. Der hatte dies – welch ein Wunder – sogar viel schneller erledigt als ich es begreifen konnte. Sprache ist bekanntlich auch ein Herrschaftsinstrument, damit kann ich einem anderen Menschen zu verstehen geben, dass er nicht versteht, was ich ihm mitteile. Will sagen: Du dumm – ich intelligent. Damit überhöhe ich mich. KI könnte dies tun ohne schlechtes Gewissen. Aber da sind ja auch immer nur wir, die sie programmieren und einsetzen.

  2. Ich finde es gut, wenn sich auch die Kirche im Umgang mit ihren Aufgaben auf KI einlässt, denn das ist Stand der Zeit! Sie muss sich ja nicht gleich von KI vereinnahmen lassen, doch ihr eine Chance im Umgang mit unser aller Vorgaben zu geben, das ist sicher nicht verkehrt. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!:

  3. Eine sehr traurige Entwicklung.

    In einer Predigt, hat die KI absolut nichts zu suchen.

    Der lebendige Gott sucht Menschen, die IHM mit ungeteiltem Herzen folgen, und die unser Herr, quasi als sein
    „Mundstück“ gebrauchen kann.

    L.G. Martin Dobat

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