WDR

Pfarrer verhüllt Jesus-Figuren

Der Dormagener Pfarrer Klaus Koltermann hat die Jesus-Figuren in sechs Kirchen verhüllt. Das berichtet der WDR. Die schwarzen Tücher seien als „Zeichen der Trauer Jesu“ über die Missbrauchsvorfälle in der Katholischen Kirche gedacht. Das Fehlverhalten der Amtsträger „verdunkle“ die Botschaft Jesu. Die Figuren sollen bis Aschermittwoch (2. März) verdeckt bleiben.

Am vergangenen Donnerstag hatte die Münchner Anwaltskanzlei Westphal Spilker Wastl ein unabhängiges Gutachten zu Missbrauchsfällen im katholischen Erzbistum München und Freising veröffentlicht. Darin werfen die Anwälte zahlreichen Erzbischöfen Fehlverhalten vor. Unter anderem dem emeritierten Papst Benedik XIV. und dem amtierenden Erzbischof Reinhard Marx. (Jesus.de berichtete)

Link: „Nach Missbrauchs-Gutachten: Dormagener Pfarrer verhüllt Jesus-Figuren“ (WDR)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

1 Kommentar

  1. Es handelt sich um geistliche Demenz

    Bravo Klaus Koltermann. Das Verhüllen der Jesusfiguren ist ein – leider derzeit notwendiges – deutliches Zeichen. Käme Jesus heute zur Stippvisite, würde er sich die Vertuscher zur Brust nehmen. Es geht ja nicht (nur) um der Übersehen wichtiger Inhalte von Personalakten, das Versickern wichtiger Nachrichten in Brandbriefen wegen menschlicher Unzulänglichkeiten, sondern um das Fehlen einer ganz bestimmte Haltung. Nämlich die Haltung, dass die Schwächsten gehört werden, der so oft beschworene achtsame Umgang und eine Kommunikation auf Augenhöhe. Sensibel und vor allem geschwisterlich kann man aber am allerbesten sein, wenn es eine Annäherung an Ideale der Urgemeinde gibt, dass es in unseren Kirchen und allen ihren Gruppen und in der Kirchenorganisation so wenig wie möglich Hierarchie gibt. Wenn unsere kirchlichen Institutionen ihre Macht nicht vor allem als dienende Macht ausüben, dann kann dies auch schnell ein Machtmissbrauch werden durch Vertuschen, weil stattdessen der gute Ruf der „“Firma““ gewahrt werden soll. Pfarrer Koltermann hat den menschlichen Jesus, das liebende Angesicht Gottes auch im Angesicht des Mitchristen, vollständig und deutlich verhüllt. Allerdings gibt es auch in meiner Ev. Kirche sexuellen Missbrauch. Aber es gibt auch eine Vorstufe eines vielleicht schlimmen Fehlers, nämlich den lässlichen Fehler: Etwa Geistliche (auch mit vergleichsweise) harmloseren Regelverstößen einfach zu versetzen, damit sich dann die nächste Gemeinde mit ihnen herumärgert. Damit hilft man nicht denen, die später darunter zumindest leiden, sondern auch nicht denjenigen, die versetzt werden. Dies ist dann – bezogen auf die schlimme Pestilenz des sexuellen Missbrauches – auch das Verschlimmern der Situation des Untäters. Man lässt ihn nämlich auch in sein weiteres schlimmes Fiasko rennen und beispielsweise weiter seine Seelsorge betreiben. Papst Franziskus bezeichnete das nicht christliche Umgehen von Amtsträger untereinander oder mit dem Kirchenvolk – in einem etwas anderen Zusammenhang – als geistliche Demenz. Priester/Pfarrer, die sich an Jungen und Mädchen vergreifen, zertreten die zarten Pflänzchen von jungen Seelen und dies ist Dimensionen schlimmer als der berühmte Elefant im Porzellanladen. Heute müsste Jesus nicht die Tische der Händler im Tempel umstoßen, sondern die sehr hoch zu Tische sitzenden, wo doch Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hat. Die vielen Guten bei Kirchens, und darüber auch die Christ*innen in allen Konfessionen und Gemeinschaften, müssen den Vertrauensverlust in der Öffentlichkeit unverdient ausbaden. Der/die Einfachdenker(in) bringt das in das Klischee: Die Christen sind scheinheilig und taugen nichts.

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.

Die neusten Artikel