BR24

Wie stehen die Parteien zu Religion und Kirche?

Religionsunterricht, Kirchenasyl und Islamismus: Dazu vertreten die Parteien sehr unterschiedliche Positionen. Der Bayerische Rundfunk hat die Wahlprogramme von CDU/CSU, AfD, SPD, Grünen, FDP, Freien Wählern, Linken und BSW verglichen.

Im Wahlprogramm des BSW seien Begriffe wie „Religion“, „Kirche“ oder „christlich“ nicht zu finden, erklärt Eckhart Querner in einem Artikel des Bayerischen Rundfunks. Bei Grünen, SPD, FDP und vor allem bei der Union seien sie hingegen in großer Zahl vorhanden. Die Gemeinsamkeit dieser Parteien: das Bekenntnis zur Religionsfreiheit.

Laut Politologe Andreas Püttman sei die Haltung der Union „recht kirchenfreundlich“, jedoch hätte sie früher „stärker aus dem christlichen Glauben heraus argumentiert“. Die Freien Wähler erkennen religiöse Vielfalt als Teil der pluralen Gesellschaft an, „jedoch müssten sie im Einklang mit den demokratischen Prinzipien und der kulturellen Prägung Deutschlands sein“. Die Linkspartei fordert eine stärkere Trennung von Kirche und Staat.

Islamismus: Thema in fast allen Programmen

Außer der Linken thematisieren alle Wahlprogramme den „Kampf gegen Islamismus“. Besonders bei der AfD sei die Abgrenzung gegenüber dem Islam „besonders stark“.

Kirchenasyl und ethische Grundfragen greifen die meisten Parteien in ihren Programmen nicht auf.

Weiterlesen: Von Kirchensteuer bis Islamismus: Parteien im Religionsvergleich (BR24)

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4 COMMENTS

  1. Das Wahlprogramm der AfD
    https://www.afd.de/wp-content/uploads/2024/11/Leitantrag-Bundestagswahlprogramm-2025.pdf

    Stichworte zu „kirch“, „relig“, „christ“ dort:

    „Abschaffung des Kirchenasyls. Kündigung der Kirchenasylvereinbarung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit den Kirchen.“

    „Die streitbare Demokratie muss sich ihrer Feinde erwehren – egal, welcher Herkunft sie sein mögen. Das gilt sowohl für den Rechtsextremismus als auch für den Linksextremismus sowie den religiösen – meist islamistisch geprägten – Extremismus.“

    „Eine Kritik des Islams ist wie jede andere Religionskritik legitimiert durch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung. Es ist inakzeptabel, die Kritik am Islam durch den Vorwurf der „Islamophobie“ oder des sogenannten antimuslimischen Rassismus zu unterdrücken.“

    „Die Schlachtung nach religiösen Ritualen (Schächten) ist nur nach ausreichender Betäubung zu gestatten.“

    „Unsere Identität ist geprägt durch unsere deutsche Sprache, unsere Werte, unsere Geschichte und unsere Kultur. Letztere sind eng verbunden u.a. mit dem Christentum, der Aufklärung, unseren künstlerischen und wissenschaftlichen Werken.“

    „Der politische Islam stellt allerdings in seiner teils gewaltbereiten Ausprägung die größte Gefahr für die christlich-abendländische Kultur in Deutschland dar.“

    Mit dem Suchverfahren kann man sich schnell ein eigenes Urteil zu verschiedensten Themen bilden.

    LG Joerg

    Meine Ueberzeugung: Gott gebraucht einzelne Menschen/Leiter in der Geschichte (nicht Parteien).
    In D haben wir eine lange Tradition, dass Wahlversprechen schnell vergessen oder den Umstaenden entsprechend (Koalitionen) „leider“ nicht durchgesetzt werden koennen … Insofern sind Wahlprogramme nicht soo wichtig …

    „Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ Mt 7,16

  2. Nicht wir erlösen die Welt sondern Gott

    Ich glaube nicht, daß sich unser Volk von Gott abwendet. Zumindest könnte man dies mit dieser einfachen Behauptung auch kaum beweisen. Die Zugänge zu den beiden großen Kirchen bestehen darin, daß deren Mitglieder zwischen 1 und 3% als Kerngemeinde erreicht werden. Das sind also die Gottesdienste, Gruppen sowie Kreise, die Ehrenamtlichen und die ein Wahlamt als Einzelpersonen oder Pfarrer:innen haben – oder angestellte Pfarrer:in sind. Nach einer Studie bereits aus den 1970er Jahre blieben damals die Menschen von der Wiege bis zur Bahre (eher aus Tradion als aus Überzeugung) auch stets in der Kirche. Heute verlassen sie, meist mit Volljährigkeit, fast fluchtartig die Heiligen Hallen beider großer Konfessionen. Was nachvollziehbar ist, weil es oft jene sind, die mit dem Glauben nichts anfangen können. Auch die Freikirchen leiden unter weniger Menschen, die sich freiwllig und also gerne taufen lassen und wie alle richtigen Christen den Glauben exemplarisch zu leben versuchen.

    Es lässt sich also höchstens feststellen, daß zwischen früher und heute nur viel mehr Ehrlichkeit liegt. Sollte die Grenze einer Erreichbarkeit von Menschen mit dem Glauben in einer geahnten Weise so strigent sein wie die Höchstgeschwindigkeit im Universum als Lichtgeschwindigkeit, könnte man schlechterdings die kleine Schar der Christinnen und Christen nicht ohne weiteres durch aktive Bemühungen in sehr große Scharen verändern.

    Heute gilt es trotzdem, nicht nur wegen unserer Quanität als Gläubige, sondern aufgrund gewünschtee Qualität des Glaubens, diesen möglichst noch persönlich exemplarisch zu leben und sehr viele Bemühungen um Reformation und Reform an Haupt und Gliedern zu investieren. Ein hier zugegebener Widerspruch, daß Jesus in Golgatha einerseits – zwar für alle Menschen und deren Erlösung gestorben ist, also Gott auch hier nicht irren und versagen könnte – aber andererseits so wenige sich für eine Nachfolge Jesu entscheiden – bleibt unauflösbar. Manchen hilft die Hoffnung, denn nur die gibt es, dass die biblisch formulierte Glaubensüberlieferung aus dem Neuen Testament uns mitteilt, daß sich am Ende aller Tage alle Knie der Menschen vor Gott freiwillig beugen werden. Jesus kam und kommt nicht so wie ein antiker Alleinherrscher, sondern als Friedefürst. Das Neue Testament verändert das Gottesbild radikal. Gott arbeitet hier mit der Geburt Jesu als Baby und seinem Tod am Kreuz, gegen alle Gewalt und er wirft weder Feuer noch Vernichtung vom Himmel. Wir halten die Hölle auf Erden in Betrieb. Was wir als Christinnen und Christen immer tun dürfen: Erstens den Glauben möglichst exemplarisch in Form der Liebe zu leben und zweitens die gute Botschaft von Jesus weitergeben und sie vorleben.

    Heute sollten alle Kirchen aller Konfessionen und Traditionen, die vorhandene reinen Kommstruktur in eine zusätzliche wichtige Geh-hin-Struktur verändern. Also dort präsent zu sein wo Menschen leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Kirche/n müssen also noch öffentlicher und zudem charismatischer werden. Das zeitweise gemeinsame Leben mit (nicht nur finanziell) Armen, wie es uns die Bewegung der Brüder von Taize vorlebt, könnte ein wichtiges Element sein. Denn das gemeinsame Lasten tragen und ein soziales Netz unter allen Menschen auszubreiten, wäre auch eine zutiefst persönliche christliche Aufgabe. Die Kirche der Zukunft könnte eine sehr ökumenische sein, vielleicht in einer Aera nach der Kirchensteuer

    Zudem steht mir kein Urteil über Menschen zu, ob diese in letzter Konsequenz Christen sind oder nicht. Die Zeiten früher waren auch nicht besser. Selbst in Hitlers 1000jährigem Reich mögen die Gottesdienste besser besucht gewesen sein als heute, aber wirklich als Gläubige haben sich die mit Jesus auf dem Weg Befindliche nicht herausgestellt. Sonst hätten die Bürger:innen, wie wir dies ideell heute wieder wünschen, selbst bei Wahlen ihre christliche Verantwortung walten lassen. Oder sie hätten sich nicht alle als die vielen kleinen Rädchen im Getriebe des Führers bereitwillig zur Verfügung gestellt. Schluss-Satz: Nicht wir ziehen uns am eigenen Schopf aus dem Sumpft, sondern Gott macht dies mit der gesamten Welt.

  3. „Wendet sich ein Volk von Gott ab, kann das nicht ohne Folgen bleiben.“ Das impliziert irgendwie, dass es den „Völkern“ mit dem höchsten Anteil an Christinnen und Christen besser ging und geht. Das stimmt meines Erachtens nicht. Und wie soll sich „ein Volk“ abwenden? Wer soll das sein? Was ist mit historischen Entwicklungen? Völkerwanderungen etc.? Die oft gepriesenen USA gab es in biblischen Zeiten nicht. Und gerade die sind, was die Bevölkerung betrifft, völlig heterogen. Um nur ein Beispiel zu nennen.

  4. Vermutlich gibt es in allen Parteien ein paar echte Christen, die Union könnte hier noch hervorstechen, würde ja auch zum Namen und zum Anspruch passen. Wollte man konsequent christliche Politik unterstützen müsste man „Bündnis C“ wählen, eine christliche Kleinpartei die aber so gut wie keinen Einfluß hat. Zumindest das fromme Gewissen wird nicht belastet entscheidet man sich für diesen Weg.
    Unser Land steckt nicht nur politisch und wirtschaftlich in der Krise, wendet sich ein Volk von Gott ab, kann das nicht ohne Folgen bleiben.
    Unsere Eliten sind (Nieten), nein das ist mir nur gerade so eingefallen, wollte sagen, bestechen jetzt nicht durch starken Glauben, eher das Gegenteil ist der Fall und so wird Unglauben konsequent und das seit Jahrzehnten in die Gesellschaft transportiert. Die Kirchen wollen oder können das nicht kompensieren, „Weltfrieden“, „Schöpfung bewahren“ und „unser Land ist bunt“ sind deren Lieblingsthemen und so verblasst das was einst den Gründervätern im Nachkriegs-Deutschland wichtig war. Da kommt etwas auf uns zu, aber nichts Gutes !

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