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Potsdam: Erstmals seit 1935 wird Rabbinerin in Deutschland ordiniert

In Deutschland soll erstmals seit 75 Jahren wieder eine Frau zur Rabbinerin ordiniert werden.

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 Zur Ordination von Alina Treiger und zwei weiteren Absolventen des liberalen Potsdamer Abraham-Geiger-Kollegs am 4. November in Berlin wird auch Bundespräsident Christian Wulff erwartet, wie das Kolleg am Dienstag in Potsdam mitteilte. Alina Treiger stammt aus der Ukraine, die anderen beiden künftigen Rabbiner Konstantin Pal und Boris Ronis gehören der zweiten Generation russischsprachiger jüdischer Zuwanderer in Deutschland an.

 Regina Jonas (1902-1944) war als weltweit erste Frau am 27. Dezember 1935 in Berlin zur Rabbinerin ordiniert worden. Zuvor hatte die Berlinerin in den 20er Jahren an der liberalen Hochschule für die Wissenschaft des Judentums studiert, die 1942 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Ihr Studium hatte Regina Jonas 1930 abgeschlossen, das Rabbiner-Diplom erhielt sie erst fünf Jahre später.

 Die Rabbinerin wurde dennoch von der jüdischen Gemeinde nur als Religionslehrerin akzeptiert, durfte in Berliner Synagogen nicht predigen und wurde nicht mit Trauungen oder Scheidungen beauftragt. 1942 wurde Jonas mit ihrer Mutter nach Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944 wurde sie in das KZ Auschwitz-Birkenau verschleppt und dort am 12. Dezember ermordet.

 Das liberale Reformjudentum, das gleiche Rechte für Männer und Frauen vorsieht, begeht in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Als Ausgangspunkt der jüdischen Reformbewegung gilt die Eröffnung der weltweit ersten liberalen Synagoge im Juli 1810 in Seesen am Harz. Das Abraham-Geiger-Kolleg wurde 1999 als akademische Ausbildungsstätte für Rabbiner in Mitteleuropa gegründet und arbeitet mit der Universität Potsdam zusammen. Die ersten Absolventen wurden 2006 zu Rabbinern ordiniert.

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(Quelle: epd)

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