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Hochreligiöse: Jung, christlich und sehr engagiert

Rund fünf Prozent der Deutschen zwischen 16 und 35 Jahren zählen zur Gruppe der Hochreligiösen. Sie glauben anders – und wünschen sich zeitgemäße Gottesdienste.

Die FAZ widmet sich in einem aktuellen Beitrag den sogenannten „Hochreligiösen“. Autor Pascal Alius stellt den Musiker und Influencer Jonny vom Dahl vor. Er besucht die evangelische Kirchengemeinde Und Marburg, wo die Gottesdienste mit Kameras gefilmt und gestreamt werden. Veranstaltungsort ist eine Eventlocation. Es gibt keine Orgel, dafür eine Chatbeauftragte, Kaffeebar und Lagerfeuerküche. „Und Marburg“ ist ein sogenannter „Erprobungsraum“ der Landeskirche Kurhessen-Waldeck.

Jahrelang habe er eine Gemeinde gesucht, sagt vom Dahl. Die Landeskirchen seien ihm zu langweilig gewesen, Freikirchen zu konservativ. Er eckte an, ließ sich „nicht den Mund verbieten“. In „Und Marburg“ hat er seinen Platz gefunden – zwischen Menschen, die teils liberal und teil konservativ sind. Kirche sei „seine Heimat“, sagt vom Dahl. Sie habe der Gesellschaft viel zu geben, wenn sie sich auf die Nöte der Menschen konzentriere und weniger um sich selbst drehe.

Anfangs habe die Kirche mit ihren eigenen, hochreligiösen Jugendlichen gefremdelt, zitiert der Artikel den Theologen Tobias Faix. Der Rektor der CVJM-Hochschule Kassel sagt: „Die Kirche hat erkannt, dass die jungen, hochengagierten Menschen ihr größter Schatz sind – und lässt ihnen deshalb mehr Freiraum.“ Für viele sei Lobpreismusik dabei der wichtigste Zugang zu Gott: „Wir kommen im Protestantismus aus 60 Jahren trockenem, intellektuellem Glauben“, so Faix. „Diese neue Generation entdeckt die Emotionen wieder.“ Konfession und Theologie spiele für sie eine untergeordnete Rolle.

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Der Autor des FAZ-Beitrags, Pascal Alius, war bis 2023 Volontär in der Jesus.de-Redaktion

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8 Kommentare

  1. vielleicht mal ein Wort zum Terminus „hochreligiös“, weil es schon unüblich ist, dass eine Tageszeitung einen religionssoziologischen Begriff aufnimmt, der vielen Menschen nicht geläufig ist. Da ist immer auch die Gefahr, dass Menschen die den Begriff nicht kennen, was reininterpretieren. Hochreligiös ist eine Beschreibung einer Dreikategorie (es gibt weiter religiös und nicht religiös) und misst empirisch (also via Fragebogen Zentralität und Inhalt der eigenen Religiosität in sechs Dimensionen (private und öffentliche Praxis, religiöse Erfahrungen etc.). Berühmt würde der Begriff durch den Bertelsmann Religionsmonitor, der größten weltweiten Religionsforschung der letzten Jahre, folgt man den Ergebnissen, dann sind 11% der deutschen Bevölkerung hochreligiös und 51% religiös. Differenziert nach Glaubenszugehörigkeiten verwundert es nicht, dass der Anteil Hochreligiöser im Islam höher ist (32%) als in den christlichen Volkskirchen, wo 15% aller katholischen und 10% aller evangelischen Mitglieder hochreligiös sind (15% der Jugendlichen). In den Freikirchen hingegen sind über drei Viertel (78%)

    • Zahlen nicht nachvollziehbar

      Tobias Faix: Was mich wundert ist, dass laut einer Studie von 1970 der beiden deutschen Volkskirchen 3-5% maximal von den Kirchensteuerzahlern als Kerngemeinde erreicht werden konnten – heute muss man davon mindestens diejenigen abziehen, die aus unterschiedlichen Gründen austreten. Ich kann mir nicht vorstellen das 15% aller katholischen und 10% aller evangelischen Kirchenmitglieder (und sogar 15% der Jugendlichen) hochreligiös sind. Dann müssten unsere Kirchen geradezu sonntags an manchen Stellen bersten. In manchen größeren Städten fehlt sogar die Kerngemeinde, aber dann gibt es meist noch übergemeindliche Angebote. Wenn am Sonntag ein bis zweidutzend Leute in einem Gottesdienst in einer pfälzischen Stadt mit 100.000 Einwohner sitzen und evangelisch sind, dann sind es diejenigen immer kommen, wenn nicht ein besonderes Event ansteht. Beim Friedensgebet kamen gestern drei, davon zwei hauptamtlich.

  2. Vielleicht ist hochreligiös das, was sich aus Jesus ergibt, ein Leben, das vollkommen unabhängig von einer Menschheit existieren kann, dies jedoch einfach nicht will., da es ohne ihre Lebensform unvollkommen bliebe.

    Sie liebt, verbindet sich, weint, trennt sich und geht mit all diesen Gefühlen offen und ehrlich um, indem sie kommuniziert werden, von jeder Person, auf ihre ganz eigene Art. Ich danke Gott z. B. für die Schrift als Umgangsform mit dem, was aus ihm geboren wurde und durch ihn erfährt, was mit ihr möglich ist, weil sie aus ihm hervortritt.

    Die Kunst des Lebens ist es, seine Form als Mensch so wiedergeben zu können, dass es seinen Inhalt in dem offenbart, was nur dem Menschen zugänglich ist. Darin unterscheiden wir Menschen uns von allen anderen Lebewesen, denn sie nehmen an, was ihnen vorgegeben ist, doch der Mensch erkennt darin seine Bestimmung und gibt diese Erkenntnis in der Form weiter, die ihm zu gegebener Zeit dient, damit sie zu genommener Zeit erhalten bleibt. So überdauerte das Leben den Tod von Jesus und bringt den Vater hervor, der seine Erkenntnisse aus der Würde der Kirche gewinnt, die sie mit ihm teilt.

    Mensch bleibt Mensch, nur muss er für sich die eine Möglichkeit finden, den Lebenswandel zu überstehen, der in seiner vollendeten Form mit Jesus von der Erkenntnis einer ganzen Menschheit zeugt, die aus dem Elternpaar hervorgetreten ist, das mit ihm an seiner Seite erwachsen wurde. Die einzige Frage, die wirklich bleibt, die ist offen, denn die Potenz aus der Erkenntnis gewinnt, wer Erkenntnis säht, die liegt bei Gott, der sie für den Menschen bewahrt, der sich in seiner Form als Mutter hinter den Vater stellt, der an Jesus erwachsen ist.

    Er hat die Kirche bewahrt für die das Herz schlägt unter dessen Namen sich Menschen versammeln, Menschen die vollkommen unabhängig von ihrem Glauben an Gott ein Leben führen, das von Jesus zeugt, der es bei seinem Vater in der Würde wiedergefunden hat, die für seine Mutter eingetreten ist. Von heute an glaube ich an Jesus und alles, was durch ihn, mit ihm und in ihm zum Vorschein kommt, da es unabhängig von Gott dem Weg seines Sohnes folgt und so auch von seinem (geistlichen) Vater zeugt.

    In meiner Liebe zu Gott suchte ich nach Antworten für ein Leben, das mich als Mutter traf und dem ich nichts mehr für meine Kinder abgewinnen konnte.

    Wie sollten sie noch den Lebensmut finden, der mir durch die Natur von Gott gegeben war?

    Ich ließ sie nicht mehr taufen und kam dadurch der Kirche wahrscheinlich nährer, als ich ihr durch meine Taufe bis dahin gekommen war. Das bewegte mich in einer Form, die ich nicht genau erklären kann, brachte mich zum Nachdenken über Dinge, die ich mir nicht erklären kann. In mir regte sich etwas, ein Widerstand gegen die Ungerechtigkeit einer Welt, die sich nicht an Vorgaben hält und damit alles zerstört, was sich so mühsam den Weg ins Leben verschafft hatte. So begann ich meinen Widerstand zu formulieren, indem ich Menschen ansprach, die das gleiche Interesse an einer Verbesserung unserer Lebenssituation haben, jedoch andere Ansätze dafür offenlegten. Ich dahingegen versuchte zunächst die Ursache zu finden, durch die das Leben nicht mehr dem entsprach, was es mir in der Kindheit zu geben hatte. Das war ein mühsamer Weg mit viel Arbeit und wenig Ertrag, doch mit der Zeit wuchs der Ertrag aus meiner Arbeit in eine Ordnung, durch die ich eine gewisse Übersicht erhielt, mit der ich gut leben kann, sodass ich meinen Kindern heute zumindest vermittle, dass Lebensmut aus dem Leben selbst erwächst, da es sich unabhängig und frei niemals an etwas anderes hält, als an sein gegebenes Wort.

    Dieses gegebene Wort bleibt alles was in meinem Besitz ist, in dem ich es an den einen Tag gelegt habe, der es hervorbrachte und damit der Potenz gerecht werden konnte, die das Potenzial erheben konnte, das in seiner Einheit steckt, sodass ich ihr Herz für das Leben öffnen konnte, an dem der Mensch schon fast verzweifelt ist. Schon heute sehe ich dieses Leben wachsen und gedeihen, langsam, doch stetig, sodass ich meine Kinder wieder trösten kann.

  3. Superchristen sind wir ganz sicher nicht,ohne JESUS sind wir ganz einfach nichts.Umkehr von der lahmheit und dem ganzen Zuckerguss Gedöns sind dringend nötig.Miteinander im HERRN JESUS ist Fehlanzeige bei uns,oft regieren immense Vorurteile.Das alles wird nicht tragen in all den Dingen,die auch auf uns zukommen werden,wie der HERR es verheißen hat.Theologie und Religion, Konfession hat alles nichts mit JESUS CHRISTUS zu tun, Beziehung ist das Stichwort,das hat ER und geschenkt,und tut.ed immer noch in SEINER LIEBE und GNADE.Treu im WORT ist SEINE Bedingung,ebenso grenzenloses Vertrauen,wenn wir auch vieles nicht verstehen.Was sind wir bereit für IHN zu geben in der Nachfolge.In den Geschichten der verfolgten Geschwister können wir sehr viel lernen.Unsere Bereitschaft ist SEIN WIRKEN🙌❤️🌈🙏🔥

  4. m.E. hat Jesus Christus uns vor 2000 Jahren auch von Religion befreit zu einem Glauben und Vertrauen, bei dem es zu 100% auf Gottes Gnade ankommt, auf Beziehung, die uns eine völlig Neue Identität verleiht: Papas geliebte Königskinder♡♡♡ ich war mal römisch katholisch religiös. Heute lehne ich dieses System entschieden ab. Gott/Jesus lässt sich weder in eine Monstranz oder einen Tabernakel einsperren, noch auf das Bibelbuch begrenzen, und das ist gut so. Danke, Heiliger Geist♡♡♡

    • Gott ist alles, und die Welt vergeht

      Lieber Günther Biergans: Da bin ich eher bei ihrem Kommentar, obwohl ich (evangelisch) nicht gerne respektlos über Menschen mit anderen christlichen Vorstellungen schreiben würde (Gott/Jesus lässt sich weder in eine Monstranz oder einen Tabernakel einsperren, noch auf das Bibelbuch begrenzen). Ihre Sicht auf Gott scheint mir richtigerweise auch diejenige zu sein, die Jesus als Rabbiner und frommer Jude hatte. Damit muss er für Israel der Messias sein, also auch als ein Sohn Gottes. Denjenigen den die Juden noch erwarten, der aber personengleich ist mit dem Menschensohn Jesus, der für uns wiederkommt am Ende des Kosmos. Gott ist in der jüdisch-christlichen Vorstellung alles, wir eher nichts. Wenn das Universum (vielleicht erst in 1hoch20 Jahren – eine Jahreszahl mit 20 Nullen – einfach erlischt, also den Kältetod stirbt und nichts bleibt als ein Hauch von Nichts: Dann bleibt Gott wie er vor Anfang der Welt war: Die einzige Wirklichkeit. Juden hatten keine esoterischen Ideen, kannten ursprünglich keine Seele, sondern besassen die einfach Vorstellung des Gottes als „ich bin der ich bin“ oder „ich werde sein der ich seine werde“. Mit ihm sind wir (zwar nicht als Geistnebel, aber doch in anderer Form als Personen) später wie im Paradies vor der Welt zuhause. Natürlich verlieren da alle Dogmen ihren Glanz und ihre hohe Bedeutung, denn Gott ist auch der ganz Andere. Aber da gibt es ja Jesus, und der ist Messias, auf seinem Angesicht sieht man die Liebe Gottes, die Jesus lebte. Darum geht es, und um den Heiligen Geist. Ich würde da in Jesus also den Menschensohn sehen, den neuen Adam, der Gott damit als Einziger wirklich seinem Willen entsprach und der durch seine Auferstehung der Erstling der Auferstandenen wurde, gewissermaßen wie ein Sohn adoptiert. Es geht im Christsein darum, entweder auf der Seite Gottes zu stehen, oder auf der Seite des Nichts. Die Gnade Gottes, auch seine Freie Gnade, ist immer das was wir erhoffen. Das Kreuz war sein Angebot zur Versöhnung mit Gott.

  5. Ich bin gerne sehr hochreligiös

    Rund fünf Prozent der Deutschen zwischen 16 und 35 Jahren zählen zur Gruppe der Hochreligiösen. Sie glauben anders – und wünschen sich zeitgemäße Gottesdienste. Ich würde mich auch so einschätzen, allerdings bin ich nicht mehr jung, sondern schon relativ gealtert. Ich weigere mich schon immer, mich selbst oder von anderen in eine enge christliche Schublade einordnen zu lassen: Etwa evangelikal, traditionell, liberal, charismatisch oder gar fundamentalistisch. Was mich stört: Alles gleich machen und sortieren zu wollen. Gerne wäre ich evangelikal und auch charismatisch, aber ich möchte dann mit meinem Denken nicht bei verinnerlichten Weltbildern und Ansichten des Mittelalters landen und der Vorstellung, die Bibel sei von Engeln geschrieben und wie einst das Buch Mormon oder der Koran vom Himmel gefallen. Ich lege, wie es bereits seit Luthers Zeiten erlaubt und sogar erforderlich ist, die Bibel aus bzw. lasse mir sie auslegen durch Literatur, eigenes Wissen und Bibellesen. Es ist die ganze Heilige Schrift als Gottes Wort gültig und sie wird am Leben, Reden und Tun von Jesus Christus ausgelegt. Selbst Evangelikale haben gerne mit unterschrieben, dass die Bibel immer Gotteswort durch Menschenwort ist. Was nicht bedeutet, dass nicht jedes Wort von Gott kommt, aber dazwischen haben Menschen, wie selbstverständlich auch in Predigten oder christlicher Literatur, auch ihre eigene Meinung mit eingebracht. Ich glaube also nicht in erster Linie an die Widerspruchsfreiheit der Bibel, die findet sich tausendfach, aber an die Widerspruchsfreiheit Gottes. Er hat sich nicht geirrt, dass Jesus für alle Menschen am Kreuz gestorben ist und damit auch alle erlöst werden. Nur Gott kann sich nicht irren, oder ebenfalls mit seiner Erlösung scheitern. Gott ist eine die ganze Wirklichkeit umfassende Realität, aber sie ist nur dem geistlich nicht Blinden eine Wirklichkeit. Denn das himmlische Internet hat nie Störungen. Wir brauchen jeden Tag Menschen, und davon immer mehr, die superfromm und dann auch supermenschlich sein möchten. Anders ausgedrückt: Die sich gerne dem Heiligen Geist zur Verfügung stellen. Dazu muss man nicht zum Lachen schamhaft im Keller verschwinden. Superfromm heißt nicht 30 cm über dem Boden schweben, aber in jedem Menschen neben uns das völlig geliebte Eigentum Gottes zu sehen. Aber ebenso sind wir keine Superchristen, die alles wissen und sich nie irren können.

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