Im Herbst 1989 öffnete Hans-Jürgen Sievers, Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirche in Leipzig, seine Kirche für Friedensgebete und Demonstranten, als der Platz in der Nikolaikirche nicht mehr reichte. Nun ist er im Alter von 75 Jahren gestorben, wie die Zeitung „Der Sonntag“ berichtet. Er habe die friedliche Revolution in der DDR nicht nur miterlebt, sondern auch mitgestaltet, heißt es.
Vielen in Erinnerung dürften die heimlichen Filmaufnahmen von der Leipziger Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 sein. Sievers hatte dafür zwei Journalisten Zugang zum Kirchturm gewährt. Über 70.000 Menschen protestierten, die Staatssicherheit griff nicht ein.