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Reform: Pakistan will umstrittenes Blasphemie-Gesetz ändern

Pakistan will sein umstrittenes Blasphemie-Gesetz ändern, das die religiösen Minderheiten im Land diskriminiert. Der zuständige Minister, Shabaz Bhatti, versprach eine Reform bis Jahresende, wie die pakistanische Zeitung «Dawn» am Donnerstag meldete. Laut Gesetz steht auf beleidigende Äußerungen oder Handlungen gegenüber dem Islam die Todesstrafe. Eine bloße Beschuldigung reicht in der Regel aus, einen Prozess zu eröffnen.

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 Das Gesetz wurde 1980 vom damaligen Militärdiktator Zia-ul-Haq erlassen, der dem Land einen radikalen Islamisierungskurs verschrieb. Im Jahr 2000 unternahm der damalige Präsident Pervez Musharraf einen Anlauf, das Gesetz zu reformieren, gab das Vorhaben jedoch wegen des Widerstandes islamischer Hardliner wieder auf.

 Mehr als 95 Prozent der Pakistaner sind Muslime, doch in der islamischen Republik leben auch Christen, Hindus und Sikhs. Besonders die Christen beschweren sich seit langem darüber, dass das Gesetz einseitig gegen sie angewendet wird. Aber auch innerhalb des Islams wird die Minderheit der Ahmaddiya-Anhänger verfolgt.

 Oft werden über Blasphemie-Anschuldigungen auch persönliche Fehden ausgetragen. Im August 2009 stürmten Hunderte erzürnte Muslime, offenbar angestiftet von einer verbotenen islamistischen Gruppe, eine Siedlung von Christen in Gorja, im Osten Pakistans. Zuvor waren Gerüchte aufgekommen, dass Christen den Koran entweiht hätten. Bei dem Übergriff starben acht Menschen.

(Quelle: epd)

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