Der designierte Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Martin Junge, hat angeregt, die nächste LWB-Vollversammlung 2017 abzuhalten und in das 500. Reformationsjubiläum einzubinden.

 Die Feierlichkeiten zur Erinnerung an die Kirchenreformation Martin Luthers im Jahr 1517 sollten «in ökumenischer Offenheit» stattfinden, sagte Junge am Montagabend vor der Vollversammlung der Lutheraner in Stuttgart. Lutherisch zu sein heiße, ökumenisch zu sein.

 Der LWB wolle auch in Zukunft mit anderen Kirchen und christlichen Weltgemeinschaften sowie dem Ökumenischen Rat der Kirchen zusammenarbeiten, betonte Junge. Das geschehe aus einem Verständnis «versöhnter Verschiedenheit» zwischen den Kirchen heraus. In den Dialogen müsse weiter Vertrauen aufgebaut werden, um zu Fortschritten in den bilateralen Beziehungen zu kommen.

 Der aus Chile stammende künftige Generalsekretär ging in seiner Grundsatzrede zudem auf die Rolle der Mission ein. Sie sei «ganzheitlich» zu verstehen. Verkündigung, Diakonie und der «prophetische Auftrag» in der Gesellschaft gehörten zusammen und beeinflussten sich gegenseitig in einem Veränderungsprozess, unterstrich er. Diese drei Dimensionen ganzheitlicher Mission ausgewogen zusammenzubringen, sei eine Aufgabe für den LWB in den kommenden Jahren.

 Junge, der sein Amt als Generalsekretär im Oktober antritt, warnte zudem vor Selbstbezogenheit. Angesichts der Probleme der Welt müsse sich der LWB nach außen wenden, forderte er. Die 11. Vollversammlung des LWB sollte am Dienstag in Stuttgart zu Ende gehen. Der kirchliche Dachverband vertritt 70 Millionen lutherische Christen weltweit.

(Quelle: epd)