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Rheinische Synode: Unabhängige Kommission soll Skandal bei Kirchenfirma untersuchen

Der Millionenskandal bei einem Unternehmen der rheinischen Kirche hat weitere Konsequenzen. Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland beschloss am Donnerstagabend in Bad Neuenahr die Einsetzung einer Untersuchungskommission aus unabhängigen Experten.

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 Sie sollen prüfen, welche kirchlichen Strukturen den mutmaßlichen Betrug begünstigt haben. Außerdem soll das Gremium Vorschläge zur möglichen Verbesserung der Leitungs-, Führungs- und Aufsichtsstrukturen erarbeiten.

 Die Kommission soll aus einem Vorsitzenden und fünf Mitgliedern unter anderem aus den Bereichen Theologie, Wirtschaftsethik und Recht bestehen. Sie soll Unterlagen einsehen und Personen befragen können. In einem Jahr soll das Gremium, das von Mitgliedern der Synode berufen wird, dem Kirchenparlament einen Abschlussbericht vorlegen.

 Eine dubiose und offenbar betrügerische Geldanlage hatte das kircheneigene Beihilfe- und Bezügezentrum (bbz) in Bad Dürkheim in Not gebracht. Die rheinische Kirche musste mit insgesamt 20 Millionen Euro einspringen, um die Firma zu retten. Das Geld wurde aus einer Rücklage der Landeskirche in Höhe von rund 30 Millionen Euro entnommen. Der Verlust tue weh, bedrohe aber nicht die Existenz der rheinischen Kirche, hieß es vonseiten der Finanzverantwortlichen.

 Die Kommission soll unabhängig von den straf-, zivil- und dienstrechtlichen Ermittlungen arbeiten. Wegen der Betrugsvorwürfe ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern gegen neun Beschuldigte, darunter ehemalige bbz-Verantwortliche und Finanzvermittler. Die Kirche führt zudem disziplinarische Untersuchungen. Finanzdezernent Georg Immel, der für die bbz-Aufsicht zuständig war, lässt derzeit sein Amt ruhen.

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 Die Kirchenleitung hatte die Synode am Montag umfassend informiert und angekündigt, als Lehre aus den Vorfällen solle die Beteiligung an Unternehmen künftig klarer organisiert werden. Die rheinische Kirche ist hundertprozentige Gesellschafterin des bbz. Die Zukunft des Unternehmens mit rund 90 Beschäftigten, das auf Lohn-, Gehalts- und Behilfeabrechnungen spezialisiert ist, soll sich bis Mitte des Jahres entscheiden.

(Quelle: epd)

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