Bonuszahlungen an leitende Mitarbeiter sorgen unter den 6.400 Beschäftigten der Rummelsberger Diakonie in Bayern für Empörung.

Hauptbegünstigter war über Jahre hinweg der Vorstandsvorsitzende des in Rummelsberg bei Nürnberg ansässigen Sozialunternehmens, Karl Heinz Bierlein, wie die Diakonie am Freitag bestätigte. Der Pfarrer, der wegen Misshandlung von Diakonen zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt ist, habe bis zu seinem erzwungenen Amtsverzicht vor zwei Jahren monatlich 2.000 Euro zusätzlich zu seinem Gehalt bezogen.

 Auch andere Führungskräfte kamen den Angaben zufolge in den Genuss von Sonderzahlungen. Die neue Rummelsberger Führungsspitze spricht von «einem Wildwuchs an variablen Gehaltsbestandteilen und Zulagen», der in der Vergangenheit herangewachsen sei. Die Sonderzahlungen wurden im Zuge von Reformbestrebungen bekannt, mit denen Bierlein-Nachfolger Wolfgang Bub wieder Transparenz bei den Gehältern schaffen will.

 Bei den Diakonie-Beschäftigten haben die Boni Überraschung und Empörung ausgelöst. Die Mitarbeiter seien einem massiven Druck auf die Gehälter ausgesetzt, sagte der Vorsitzende der Rummelsberger Gesamtmitarbeitervertretung, Thomas Hinkl. Angesichts solcher Sonderzuwendungen für Führungskräfte frage sich nun mancher, wofür er eigentlich arbeite.

 Mit einer Bilanzsumme von 505 Millionen Euro und Einrichtungen in 35 Orten gehört die Rummelsberger Diakonie zu den größten evangelischen Sozialunternehmen in Deutschland. Wegen der bereits seit Jahren schlechten Ertragslage arbeit die neue Führung an einem Konsolidierungsprogramm. 

(Quelle: epd)