Fast jedes zweite Mitglied von Internet-Portalen wie Facebook, StudiVZ oder Xing tauscht sich einer Studie zufolge im Web auch über religiöse Inhalte aus.
«44 Prozent von insgesamt 700 Befragten haben angegeben, innerhalb ihrer Community Mitglied in einer religiösen Gruppe zu sein», erklärte der katholische Theologe Jürgen Pelzer am Montag in Frankfurt am Main bei der Vorstellung der Studie «Kirchliche Sinnangebote im Web 2.0».
Die Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen sei besonders stark vertreten. Die Online-Befragung war vom Lehrstuhl für Religionspädagogik und Mediendidaktik im Fachbereich Katholische Theologie der Frankfurter Goethe-Universität umgesetzt worden. Auftraggeber war die kirchennahe Akademie Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge in Kassel.
Das Web 2.0 biete durch seine interaktiven Möglichkeiten auch die Gelegenheit, sich über den Glauben auszutauschen, erklärte Co-Autor Bernd Trocholepczy. 88 Prozent der Befragten nutzten die Suchmaschine Google, um an religiöse Inhalte heranzukommen. An zweiter Stelle stehen den Angaben zufolge selbst gesetzte Lesezeichen (51 Prozent). Die eigene Gemeinde vor Ort lande mit 39 Prozent auf Platz drei.
Häufiger gesucht würden allgemeine Veranstaltungsinformationen, hieß es weiter. Gespräche mit anderen Gläubigen im Netz oder Lebens- und Glaubensgeschichten anderer Nutzer seien hingegen kaum gefragt. Obwohl sich mehr als zwei Drittel der Befragten eine stärkere Präsenz der Kirchen in Videoportalen wie YouTube wünschten, lehnten sie mehrheitlich einen eigenen kirchlichen Internet-Videokanal ab, erklärte Trocholepczy. «Die Kirche muss auf säkularen Plattformen präsent sein», folgerte daraus der katholische Senderbeauftragte für RTL und Sat.1, Dietmar Heeg.
(Quelle: epd)
