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Studie: Kirchen verbessern ihr Image in den Medien

Sowohl EKD als auch Katholische Kirche gehen mit dem besten Medienimage in die Ostertage. Seit 2000 hätten deutsche Meinungsführer-Medien die christliche Religion und ihre Vertreter nicht so positiv dargestellt wie in den ersten Monaten 2012, heißt es in einer am Mittwoch in Zürich veröffentlichten Analyse.

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 Allerdings habe sich seit dem Rücktritt von Margot Käßmann als EKD-Ratsvorsitzende die Intensität der Medienbeiträge über das Handeln der evangelischen Kirche von 2010 zu 2011 halbiert. Zudem beachteten Journalisten die evangelische Kirche kaum, solange es keine großen Skandale gibt, hieß es weiter. Für die evangelische Kirche könne der Meinungsumschwung mit der Papstreise zu den Luther-Wirkungsstätten im vergangenen Jahr festgemacht werden: «Der Reformator erhielt damals das beste Medien-Image im In- und Ausland während der Berichterstattung über die Reise von Papst Benedikt nach Deutschland», hieß es.

 Die katholische Kirche erzielte den Angaben zufolge im vergangenen Jahr trotz Papstbesuch in Deutschland noch nicht einmal ein Drittel der Aufmerksamkeit, die ihr noch 2010 aufgrund der vielfältigen aufgedeckten Missbrauchsfälle an Kindern zuteil wurde. Der Besuch von Benedikt XVI. in Deutschland könne den Rückgang der Medienpräsenz der katholischen Kirche nicht aufhalten.

 In der Langfrist-Analyse zum Image der Kirchen heißt es weiter, dass sich anhand der Informationen über beide Kirchen das Publikum der deutschen Medien kein eigenständiges Urteil über den Alltag in den Gemeinden bilden könne. «Beide Kirchen haben ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft, ihren Grundsatzpapiere vergleichbare Aufmerksamkeit zu verschaffen, wie dies zum Beispiel den Tarif-Partnern gelingt», interpretiert Roland Schatz von Media Tenor-Chefredakteur die Ergebnisse.

 Die Darstellung anderer Religions-Gemeinschaften wie dem Islam oder dem Judentum bleibe weiter von Ignoranz und Klischee-Bildung geprägt. Der Anteil negativer Wertungen zu beiden Weltreligionen betrage 50 Prozent. Nur die Religionen, die – wie etwa die christlichen Kirchen – als Organisationen und über ihre Geistlichen in den Medien sichtbar sind, könnten ihr Bild ausgewogen gestalten. Im anderen Fall, wie beispielsweise Islam und Buddhismus, dominierten Gewalt und Bedrohung – auch als Opfer – die Berichterstattung.
 «Wie lange soll es noch dauern, bis Chefredakteuren bewusst wird, dass ihre Kommentar-Seiten zur Integrations-Politik und die Darstellung der Juden und Muslime im Nachrichten-Teil das Publikum vor den Kopf stößt und der Abonnenten-Gewinnung nicht förderlich ist?», fügte Schatz hinzu.

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 Ausgewertet wurden laut Media Tenor alle 1.616 Beiträge in den Politik- und Wirtschaftsteilen der 24 deutschen Meinungsführermedien zwischen Juli 2011 und 31. März 2012, in denen über Religion berichtet wurde. Darunter waren der «Spiegel», «Focus», «Bild»-Zeitung, ARD Tagesschau und Tagesthemen, ZDF Heute und Heute Journal, RTL Aktuell, Bericht aus Berlin, Berlin direkt, Fakt, Frontal 21, Kontraste, Monitor, Panorama, Plusminus, Report (BR), Report (SWR), WISO sowie die 7-Uhr-Nachrichten des Deutschlandfunks.

(Quelle: epd)

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