Der Einfluss der Kirchen auf die Politik ist zu groß – dies meinen laut einer Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov knapp zwei Drittel (64 Prozent) aller Deutschen.
Nur vier Prozent aller Befragten wünschen sich einen größeren Einfluss religiöser Gruppen, 17 Prozent der Deutschen meinen, das aktuelle Verhältnis zwischen Religion und Politik sei genau richtig. Auch bei den Mitgliedern der katholischen (60 Prozent) und der evangelischen Kirche (56 Prozent) wünscht sich die Mehrheit einen geringeren Einfluss. Vor die Wahl gestellt, ob sich religiöse Gruppen entweder komplett aus der Politik heraushalten, oder ihre Positionen einbringen sollten, stimmten 81 Prozent für die erste Antwort. Zum Vergleich: In den USA, wo YouGov dieselbe Umfrage durchführte, stimmten nur 54 Prozent der Befragten dafür, dass sich religiöse Gruppen nicht politisch engagieren sollten.
Allerdings ergab die Umfrage auch, dass es Gegenbeispiele gibt, die von einer Mehrheit der Bevölkerung als positiv wahrgenommen werden. So fanden 72 Prozent der Befragten in Deutschland den Aufruf des Papstes, stärker gegen den Klimawandel vorzugehen, gut. Lediglich 13 Prozent lehnen ihn ab.
YouGov befragte 1.370 Personen im Zeitraum vom 26. bis 30. Juni 2015.