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US-Nachwahlbefragung: Weiße Christen bringen Trump den Sieg

Zu Donald Trumps Wahlsieg haben laut Nachwahlbefragungen weiße, christliche Wählerinnen und Wähler wesentlich beigetragen.

Der frühere Präsident und nun wiedergewählte Republikaner erhielt in zehn wahlwichtigen Bundesstaaten 81 Prozent der Stimmen der weißen evangelikalen Wähler, 71 Prozent bei weißen Protestanten und anderen Christen sowie 60 Prozent bei weißen Katholiken. Das ergab eine Nachwahlbefragung (Exit Polls) vom Sender NBC und anderen Medien. Nur 26 Prozent der weißen Wählerinnen und Wähler ohne religiöse Bindung hätten sich für Trump entschieden. Laut der Nachwahlbefragung hielten 92 Prozent der republikanischen Wählerinnen und Wähler Abtreibungen in den meisten Fällen für illegal.

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Trump hatte sich im Wahlkampf als Kämpfer für Religionsfreiheit und christliche Werte in Szene gesetzt. In seiner Siegesrede am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) wiederholte Donald Trump seine Aussage mit Blick auf die beiden Attentatsversuche gegen ihn. Viele Menschen hätten ihm gesagt, Gott habe sein Leben gerettet, um Amerika zu retten. Nun könne er ein «goldenes Zeitalter» einleiten. Laut dem evangelikalen Magazin «Christianity Today» (Mittwoch) hatte Trumps Kampagne beträchtliche Hilfe von «konservativen religiösen Gruppen».

Bei einer Wahlkampfveranstaltung mit Pastoren und christlichen Aktivisten Anfang November hatte Trump diesen laut der «New York Times» Zutritt zum Weißen Haus versprochen, und zwar direkt in das Oval Office. Man müsse die christliche «Religion in diesem Land retten», hatte Trump betont.

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7 COMMENTS

  1. Ich befürchte, dass auch die anderen Werte von Trump bei dieser Zielgruppe gut ankommen:

    – Verachtung von modernen Frauen, Ablehnung von Gleichstellung, Verharmlosung von Missbrauch (schließlich haben die US-Kirchen die gleichen Missbrauchsskandale wie Deutschland)
    – Rassismus (nicht ohne Grund spricht der Artikel explizit von weißen Christen)
    – Verachtung der Armen (Wohlstandsevangelium)
    usw.

  2. Der Balke im eigenen Auge

    Ich bin aus puren christlichen Erwägungen, also auch einer Ethik die sich an Jesus orientiert, gegen Abtreibung. Menschen sind so von Anfang an Menschen und das ungeborene Leben müsste eigentlich immer eigenständiges Rechtsgut sein, über das Andere nicht entscheiden dürfen: Auch nicht nach dem Motto „mein Bauch gehört nur mir“! Mir ist jedoch bewusst, daß man in ethischen Fragen, zumal in der Politik und damit in der Gesetzgebung, (leider) Kompromissbereitschaft besitzen muss. Für amerikanische Republikaner und evangelikale Christ:innen (einer bestimmten evangelikalen Richtung) sind Kompromisse unmöglich, weil man sich absoluten Wahrheiten versichert. Wenn ich Republikaner wäre in den USA, mit einer irrtumsfreien Überzeugung, dann kann ja der politische Demokrat nur ein Lügner sein. In Deutschland gab es damals ein Kompromiss, der in der Fristenlösung mit Beratungspflicht mündete. Die Beratungspflicht, mit finanziellen Hilfen aus Stiftungen, rettete vielen Ungeborenen ihre spätere Existenz: Die professionelle Beratung, ohne die Absicht jemand selbst aus einer eigenen sittlichen Entscheidung zu entlassen, war also durchaus erfolgreich. Jedoch Parteien alleine an richtigen Haltungen zur Frage von Schwangerschaftsabbrüchen zu bemessen ob sie wählbar sind, halte ich für fragwürdig. Dann könnte ich in Deutschland keine Partei wählen, auch nicht die CDU. Nichtwähler wählen aber mathematisch mit.

    Die Richtung der fundamentalistischen USA-Christen besteht aus dem Hang, ihre Kinder zuhause selbst zu beschulen, weil in staatlichen Schulen sexuelle Aufklärung stattfinden könnte. Oder gelehrt werden könnte, dass die Welt nicht in 6 Kalendertagen erschaffen wurden. Und Adam und Eva nicht historische Menschen sind. Es scheint auch weit verbreitet zu sein bei Republikanern und vorallem christlich Strenggläubigen, daß die Frau in der christlichen Gemeinde kein Amt haben soll und auch nicht amerikanische Präsidentin sein darf (steht aber so nicht in meiner Bibel). Natürlich wird auch nicht gegendert. Ich glaube, daß man in Kirchen und in der christlichen Gemeinde auch verschiedene Meinungen haben darf über die christlichen Glauben, dass Denkfreiheit besteht über die Richtigkeit von Parteiprogrammen und daß Gott Liebe ist. Meine Frömmigkeit sollte vielleicht darin bestehen jeden Tag aus der Vergebung zu leben, oder mich dem anzunähern und mein ganzes Vertrauen wirklich in Gott zu investieren. Aber dann ziehe ich immer zuerst den Balken aus meinem Augen. Ich liebe bei mir und anderen keinen Populismus. Und halte auch die politisch Andersdenkenden nicht für Lügner und Verbrecher. Sowie Linke und Grüne nicht darum bemüht die Kirche irgendwie von innen zu erobern und unseren Glauben umzuformulieren (ist absurde Idee). Ich glaube schlicht nicht an die oft weitverbreiteten Verschwörungstheorien, sondern daran daß man möglichst nicht lügen sollte, seinen Nächsten zu lieben und immer wieder zu versuchen kein falsches Zeugnis gegenüber einem Anderen auszustellen. Am Ende wird mich Gott hoffentlich herzlich umarmen und meine Unvollkommenheit vergeben. Vielleicht muss er mich auch trösten, dass ich wie jede/r andere auch ein Sünder war. Den grottenschlechte Seiten haben auch die, die sie gut verstecken können.

  3. Immer wieder habe ich den Eindruck, dass speziell Christen – in Deutschland wie Amerika – nur eine (oder ganz wenige) Punkte bei ihrer Wahl-Entscheidung berücksichtigen. Beispiel hier: Was sagt Trump / was sagt Harris zu Abtreibung? Und derjenige, der meine Meinung (und meinen Glauben) am besten wiedergibt, wird gewählt. Ob er auch in anderen Punkten, wie z.B. Umwelt, Krieg/Frieden, Gesundheitswesen, Weltpolitik usw. mit mir oder gar mit christlichen Werten übereinstimmt? So weit wird schon gar nicht mehr geschaut.
    Natürlich ist es wichtig, wie das ungeborene Leben geschützt wird. Und zwar nicht nur mit großen Worten, sondern auch mit sinnvollen und barmherzigen Taten. Ebenso wichtig ist aber doch der Schutz des geborenen Lebens. Zeugt es etwa von christlicher Einstellung, wenn man einer Frau sogar in äußerster persönlicher Not eine Abtreibung verweigert und sie dann mit ihrem Kind in Armut sitzen lässt … oder gar ins Herkunftsland deportiert?
    Zeugt es von christlicher Überzeugung, wenn man Andersdenkende verteufelt und ihnen – nur für den Widerspruch zur eigenen Meinung – Verfolgung und Strafen androht? Wenn man das Blaue vom Himmel herunterlügt und eine tiefe Spaltung der Bevölkerung nicht nur in Kauf nimmt, sondern bewusst fördert? Wenn man die Umwelt ausbeutet auf Teufel komm raus? Ach, es gäbe noch so viele Beispiele!
    Es wird wohl nie den perfekten Kandidaten geben, so lange nicht Jesus persönlich antritt. (Und dann finden die Pharisäer auch wieder genügend Minuspunkte.) Aber bevor ich anhand eines einzigen Kriteriums die vermeintlich christliche Entscheidung treffe, muss ich mir schon das ganze Programm und die ganze Person anschauen – und mich dann erst für das kleinere Übel entscheiden.

  4. Die Mehrzahl der evangelikalen Christen in Deutschland sieht eine zu enge Verbindung zur Politik eher kritisch. Geschmeichelt würden sich manche schon fühlen, wenn der Bundeskanzler zum Tee bittet und sich einen Psalm vorlesen lässt. Und natürlich wäre es traumhaft, wenn Funktionsträger der Regierung sich an Gottes Geboten orientieren würden.
    Solch ein Szenario ist derzeit eher unwarscheinlich, vielleicht ändert sich etwas unter einer Unions-geführten Regierung.
    Traditionell eine ganz andere Situation stellt sich in den USA dar. Immerhin waren auch die Gründerväter oftmals überzeugte Christen und Amerika zum „auserwählten“ Land erkoren. Die Vernichtung der Indigenen und die unrühmliche Zeit der Sklaverei werfen zwar einen dunklen Schatten auf diese Zeit, der Glaube an die „christliche Nation“ bleibt davon aber unberührt.
    Und Trump wusste den richtigen Knopf zu drücken, so waren ihm die Stimmen der Frommen sicher.
    Wie heißt es in dem alten Folksong
    „Stopped into a church, I passed along the way
    Well, I got down on my knees
    And I pretend to pray
    Fromm tun ist Trumps Masche!
    Aber so blöd wie manche deutschen „Amerikakenner“ meinen sind die Evangelikalen in den USA auch wieder nicht, aber sie haben eine klare Linie was Abtreibung und Lifestyle-Fragen betrifft und da haben die Republikaner einfach eine klare Linie.
    Natürlich sind den Leuten auch wirtschaftliche Themen wichtig, man will gut und sicher leben, wem kann man das verübeln?
    Im Gegensatz dazu die woken Demokraten, die ähnlich wie die linken Parteien im Deutschland ihr Augenmerk auf die Anliegen der „Minderheiten“ richten. Jetzt warten wir mal ab, wie es die nächsten Monate weitergeht, geben wir doch auch einem Mann wie Trump eine Chance !

    • Die „christliche“ Nation in den USA ist der gleiche Betrug wie das „christliche“ Abendland in Europa, aufgebaut auf Gewalt und Unterdrückung.
      Das Reich Gottes ist nach der Aussage von Jesus nicht von dieser Welt, kann es und darf es nicht sein …

      • Liebe und Barmherzigkeit Wert an sich

        Lieber Herr Wößner: Es gibt durchaus „europäische Werte“, auch wenn ein Abendland nicht christlich sein kann, auch keine Partei und nicht wenn in Amtsstuben Kreuze hängen: Christlich kann nur jede/r Mensch oder Menschin sein. Und es gibt neben viel Schatten auch viel Licht und ich plädiere immer dafür, auch den hellen Blick zu behalten, oder dass das Glas halbvoll und nicht halbleer ist. Es ist die Hoffnung auf Ewigkeit, die uns als Christinnen und Christen antreibt – was aber auch die Bewahrung der Schöpfung und die wohltuende Soziale Tat mit einschließt. Das bedingungslose richtige Tun schildert Jesus im Gleichnis vom Barmherziger Samariter. Damit adelt er, dass auch die gelebte Liebe und Hilfe ein Wert an sich darstellt, egal wer oder wie sie getan wird. Denn sonst wäre der Samariter, selbst in gläubigen jüdischen Augen damals ein Ungläubiger oder Häretiker, nicht als Gutmensch darzustellen.

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