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Verfolgungsindex 2015: In diesen Ländern müssen Christen um ihr Leben fürchten

Für Christen in Syrien und dem Irak hat sich die Lage seit dem Erstarken des „Islamischen Staats“ (IS) dramatisch verschlechtert. Dies geht aus dem aktuellen „Weltverfolgungsindex“ hervor, den das Hilfswerk Open Doors veröffentlicht hat. Auch in mehreren afrikanischen Staaten hat die Verfolgung von Christen zugenommen.

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Weltweit werden nach Schätzungen von Open Doors rund 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt. „Schärfe und auch geografische Ausbreitung der Verfolgung haben dabei nach unseren Beobachtungen zugenommen“, erklärte der Leiter des Hilfswerks, Markus Rode, anlässlich der Veröffentlichung des neuen Index. Am stärksten werden Christen laut dem Bericht in Nordkorea unterdrückt. Seit 2002 nimmt das Land die „Spitzenposition“ auf dem Index ein. Eine UN-Untersuchungskommission zur Lage der Menschenrechte in Nordkorea kam 2014 zu dem Ergebnis: „Als besonders schwere Bedrohung betrachtet der Staat die Verbreitung des christlichen Glaubens.“ Von den geschätzten 200.000 bis 400.000 Untergrundchristen, befinden sich bis zu 70.000 als „Feinde des Regimes“ in Arbeitslagern.

Im Nahen Osten leiden die Menschen vor allem unter der Terrorherrschaft und den Gräueltaten des Islamischen Staates (IS). Von den geschätzt 1,8 Millionen Christen, die vor Beginn des Bürgerkrieg in Syrien (Platz vier auf dem Index) lebten, haben rund 700.000 ihr Heimatland verlassen. Viele andere leben als Flüchtlinge im eigenen Land. Auch in Teilen des Irak (Platz drei) vertrieb der IS Christen, Jesiden, Schiiten und Angehörige anderer Minderheiten. Viele Menschen wurden grausam ermordet oder versklavt.

Unverändert ernst ist die Lage für Christen in Afghanistan (5) und Pakistan (8). Im Iran (7/2014: 9) hat sich die Situation verschlechtert. Laut Open Doors wurden zuletzt häufiger als zuvor schwerwiegende Anklagen gegen Christen erhoben und Freiheitsstrafen verhängt.

Radikalisierung in Afrika

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In mehreren afrikanischen Staaten macht Open Doors eine fortschreitende Islamisierung und Radikalisierung der Bevölkerung aus. Besonders gefährlich ist die Lage für Christen nach Einschätzung der Hilfsorganisation vor allem in Somalia (Platz zwei), dem Sudan (6), Eritrea (9) und Nigeria (10). Der Sudan taucht dabei zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt wieder so weit vorne auf dem Index auf. Durch die Trennung des mehrheitlich christlichen Südsudan vom nördlichen Sudan im Juli 2011, ist der Sudan zu einem Land mit deutlicher muslimischer Mehrheit geworden. Der Druck auf die christliche Minderheit hat sich weiter verschärft. Nigeria (10) zählt zum ersten Mal zu den zehn Ländern, in denen Christen am stärksten bedroht sind. Die bevorstehenden Wahlen im Februar 2015 haben die Situation in den mehrheitlich muslimisch geprägten Landesteilen im Norden verschärft. Verschlechtert hat sich die Lage auch im beliebten Reiseland Kenia (19/2014: 43). Hier kam es 2014 zu mehreren Anschlägen radikalislamischer Milizen aus dem benachbarten Somalia.

In 40 der 50 Länder auf dem Index ist der islamische Extremismus eine oder die maßgebliche Triebkraft für die Verfolgung von Christen. Angesichts der aktuellen Diskussion über den Umgang mit dem Islam in Deutschland warnt Open Doors-Leiter Rode jedoch vor einer politischen Instrumentalisierung des Index: „Uns geht es vorrangig darum, den Millionen verfolgten Christen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind und das gegen sie verübte Unrecht ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Wenn daraus Solidarität und Unterstützung für verfolgte Christen resultieren, dann haben wir als Open Doors ein wesentliches Ziel erreicht.“

Im „Weltverfolgungsindex“ erfasst und dokumentiert das christliche Hilfswerk Open Doors die Einschränkung der Religionsfreiheit von Christen weltweit und listet die 50 Länder auf, in denen Christen am stärksten verfolgt und benachteiligt werden. Im aktuellen Index wurde der Zeitraum zwischen dem 1. November 2013 und dem 31. Oktober 2014 erfasst.

Den ausführlichen Bericht zum „Weltverfolgungsindex“, alle Platzierungen, Methodik, Länderanalysen sowie Lebensberichte finden Sie auf der Webseite von Open Doors.

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