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Viel Rummel zum Start: Deutschland bekommt „Jüdische Stimme“

Seit Januar ist nicht nur die deutsche Medienlandschaft um eine jüdische Stimme reicher. Der Journalist Rafael Seligmann gibt nun die englischsprachige Zeitung "Jewish Voice from Germany" (Jüdische Stimme aus Deutschland) heraus. Am Dienstag stellte Außenminister Guido Westerwelle das Projekt in Berlin vor.

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 "Etwas ganz Besonderes" ist die "Jewish Voice from Germany" laut Westerwelle schon jetzt. Selten hat ein Minister solch lobende Worte für ein Presseorgan gefunden und selten war der Rummel um die erste Ausgabe einer Zeitung so groß. Dutzende Journalisten waren am Dienstag ins Gebäude der Commerzbank am Pariser Platz gekommen, sie waren so unerwartet zahlreich, dass es sogar zu wenige Stühle für die Gäste gab. "Das ist nicht die Normalität", kommentierte Westerwelle den Andrang. Zwar sei das Interesse positiv, es zeige allerdings auch, dass das jüdische Leben in Deutschland nach dem Holocaust noch nicht zur Normalität zurückgekehrt sei.

 Herausgeber und Chefredakteur Rafael Seligmann will das nun ändern. Vierteljährlich soll die "Jewish Voice" erscheinen. Er selbst verfasst Beiträge, hat aber auch ein prominentes Autorenteam um sich geschart. Unter den Schreibern sind bekannte Namen wie Rabbi Walter Homolka oder Heribert Prantl, Journalist bei der "Süddeutschen Zeitung". In der ersten Ausgabe finden sich Artikel zum Nahost-Konflikt, Texte zu den jüngsten Naziverbrechen in Deutschland, zu jüdischer Kultur oder der Eurokrise. Die Zeitung finanziert sich laut Seligmann ohne öffentliche Gelder, folglich also durch Anzeigen und die Einnahmen aus dem Verkauf – eine Ausgabe kostet drei Euro. Die Zeitung soll auch internationale Bedeutung bekommen, daher ist sie komplett auf Englisch.

  "Jetzt ist die Zeit zum Aufbauen", sagte Seligmann am Dienstag mit Bezug auf die entsprechende Bibelstelle im Buch der Sprüche. Er stelle in Deutschland eine wachsende Sehnsucht nach dem Judentum fest. "Wir haben heute wieder jüdische Journalisten", sagte er und verwies auf Autoren wie Henryk M. Broder. Seligmann wolle auch zeigen, dass das Judentum keine "Opferreligion" sei: "Hitler und die Nazis dürfen nicht das letzte Wort haben."

 Die historische Bedeutung einer jüdischen Zeitung in Deutschland betonte auch Westerwelle. Die "Jewish Voice" sei ein "Grund zur Dankbarkeit", sie zeige, dass jüdisches Leben in Deutschland wieder einen festen Platz habe. So forderte er "Kraft zur Offenheit" bei der Aufklärung der jüngst ans Licht gekommenen Naziverbrechen. Westerwelle erinnerte auch an eine Verantwortung Deutschlands für das jüdische Volk. Die Beziehung zu Israel nannte er eine "Partnerschaft der Werte", die Freundschaft zu dem jüdischen Land sei "Staatsraison". So wolle er sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass eine Zweistaatenlösung auf dem Verhandlungsweg erreicht werden könne. Im Hinblick auf den Iran wolle er sich für "umfassende scharfe Sanktionen" stark machen.

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(Quelle: Israelnetz.com)

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