Menschenrechtler fordern die Freilassung von acht katholischen Regierungskritikern in Vietnam.
Die Männer seien zwischen Ende Juli und Mitte August verhaftet worden, unter anderem, weil sie sich für den inhaftierten Dissidenten Cu Huy Ha Vu eingesetzt hätten, erklärte die in Irland ansässige Organisation «Front Line Defenders» am Montag in Dublin. Zudem hätten sie Beschränkungen der Rede- und Meinungsfreiheit in Vietnam kritisiert. Sie werden den Angaben zufolge an einem unbekannten Ort festgehalten.
Laut «Front Line Defenders» handelt es sich bei den Inhaftierten um Mitglieder der Vinh-Diözese, einer der größten katholischen Gemeinden in dem kommunistisch regierten Land. Das Bistum hat den Ruf, sich sozial und politisch zu engagieren. Gegen die acht Aktivisten lagen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation keine Haftbefehle vor. Die Festnahmen seien auch nicht offiziell registriert worden. Es sei zu befürchten, dass die Regimekritiker gefoltert oder auf andere Weise misshandelt würden.
Der prominente Regimekritiker Cu Huy Ha Vu wurde im November 2010 festgenommen und in einem Eilverfahren im April zu sieben Jahren Haft verurteilt. Die Regierung wirft dem 53-Jährigen vor, gegen den Staat zu agitieren. Vu ist der Sohn des bekannten Dichters Cu Huy Can, eines Weggefährten des Revolutionärs und früheren Präsidenten Ho Chi Minh (1890-1969). Er fordert ein Mehrparteiensystem.
Vietnams kommunistische Führung steht immer wieder wegen ihrer Menschenrechtspolitik in der Kritik. Oppositionelle, die sich für eine politische Öffnung, für Bürgerrechte sowie für Meinungs- und Religionsfreiheit einsetzen, werden verfolgt, schikaniert oder müssen sich unfairen Gerichtsprozessen stellen. Vor allem in den vergangenen Monaten häuften sich Berichte über Verhaftungen und hohe Gefängnisstrafen für Dissidenten.
(Quelle: epd)
