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Vor 500 Jahren: Reformationsfürstin Elisabeth von Calenberg geboren

Sie brachte die Reformation nach Niedersachsen: Elisabeth von Calenberg. Die Welfen-Herzogin wäre heute 500 Jahre alt geworden.

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 1510 geboren, war sie gerade einmal sieben, als der Mönch Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen veröffentlichte und damit die Reformation einläutete. Zehn Jahre später trat Elisabeths Mutter gegen den Willen ihres Mannes zum Protestantismus über und wurde ins Exil geschickt. Bei Besuchen dort lernte Elisabeth 1534 Luther kennen, stand dem Reformator jedoch zunächst skeptisch gegenüber.

 Einige Zeit später traf sie Luther erneut und wurde schließlich Anhängerin der Reformation. Im April des Jahres 1538 ließ sie sich erstmals den Laienkelch reichen und bekundete damit öffentlich ihre neue Glaubenszugehörigkeit. Von da an stand sie in regem Briefkontakt mit Martin Luther. Elisabeths Mann, Erich I. zu Braunschweig-Lüneburg, tolerierte die Entscheidung seiner Frau, obwohl es seiner eigenen Überzeugung widersprach.

 Nach dem Tod ihres Mannes bemühte sich Elisabeth, die auf dem Welfenschloss Münden residierte, um die Durchsetzung der Reformation in ihrem Machtbereich. Sie vergab die höchsten Ämter an Männer protestantischen Glaubens. 1542 wurde die Calenberger Kirchenordnung für Calenberg-Göttingen eingeführt. Elisabeth ließ die ehemals katholischen Klöster in evangelische Einrichtungen umwandeln. Sie verfolgte das Ziel, dem einfachen Volk Bildung zu verschaffen und richtete 1542 eine Mädchenschule ein. Außerdem setzte sie Zeit und Geld ein, Arme und Kranke zu versorgen. Sie verfasste einige geistliche Lieder und ein Sendschreiben, um ihre Untertanen im Glauben zu stärken.

 Allerdings hatte auch Elisabeth ihre Schattenseiten. Noch bevor sie anfing, sich tiefer gehend für Glaubensfragen zu interessieren, ließ sie aus Eifersucht die langjährige Mätresse ihres Mannes als Hexe verfolgen. Diese entkam zwar, doch einige andere Frauen aus dem Umkreis der Mätresse wurden ebenfalls der Hexerei bezichtigt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

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Trotz dieses dunklen Kapitels bleibt Elisabeths vor allem als bedeutsame Regentin, Reformatorin und Verfasserin zahlreicher Schriften in Erinnerung. Nach ihrer Vertreibung vom Schloss Münden zog die Herzogin mit ihrem zweiten Ehemann nach Ilmenau, wo sie Quellen zufolge „völlig entkräftet und mit gebrochenem Herzen“ 1558 starb.

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