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Weihnachtspredigten: Pastorin wirbt für «leichte Sprache»

Einfache Sätze, klare Aussagen, verständliche Bilder: Für die Predigt im Weihnachtsgottesdienst empfiehlt die Hamburger Pastorin und Gottesdienst-Expertin Anne Gidion (40) eine «leichte Sprache».

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Wer seinen eigenen Standpunkt einfach und klar ausdrücken könne, lasse zugleich Raum für die Fragen nach Gott, die nicht so einfach zu beantworten sind, sagte die Theologin in einem epd-Gespräch.

 Anne Gidion ist Referentin im Gottesdienst-Institut der Nordelbischen Kirche und gibt Pastoren Impulse für die Gestaltung von Gottesdiensten. Die «leichte Sprache» verzichtet demnach auf Fremdwörter und Fachbegriffe; stattdessen werden Beispiele und anschauliche Vergleiche verwendet. Der Grundgedanke sei, dass eine verständliche Sprache allen Menschen zugute kommt. Eine Predigt werde dadurch nicht simpel oder trivial, sagt Anne Gidion.

 Viele Bilder aus den Weihnachtspredigten findet Gidion problematisch. Oft werde gesagt, an Heiligabend sei Gott in einer Krippe als Kind zur Welt gekommen. «Hinter einem solchen Bild liegen vier Regalmeter kirchliche Dogmatik.» Dabei zeige das Bild von der Krippe doch ganz anschaulich, dass für Gott die Welt wichtig ist. «Ich glaube, dass Gott den Menschen nah sein möchte.» Menschen müssten nichts Besonderes leisten, damit Gott ihnen nahe ist, sagt Gidion mit Blick auf die damals nicht sehr angesehen Hirten, die zur Krippe kamen.

 Für ähnlich kompliziert hält Gidion das Bild, dass Gott für die Menschen wie ein Vater sei. Gott sei schließlich kein Mensch, der die gleichen Eigenschaften hat wie ein Vater. Noch komplizierter werde es dann in dem Bild: «Gott, den wir Vater und Mutter nennen». Oft werde Gott auch der «gute Hirte» genannt. Gidion: «Nicht jeder identifiziert sich gerne mit einem Schaf.»

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 Regelmäßigen Gottesdienstbesuchern seien diese Bilder vertraut. Andere Besucher hätten dagegen das Gefühl, es gehe hier um etwas Wesentliches, zu dem sie aber keinen Zugang haben. Möglicherweise aus diesem Grund würden sie auch nur einmal im Jahr einen Gottesdienst besuchen.

(Quelle: epd)

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