Die Kirchengebäude in Deutschland sollen erstmals in einem Gesamtkatalog erfasst werden. Dazu bereitet die Weimarer Bauhaus-Universität einen "Digitalen Sakralbauatlas" vor, der den Baubestand sichern und seinen Wert für die Zukunft der Städte dokumentieren soll.

Der Vorbereitung des Projekts gelte an diesem Freitag eine Tagung von Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis in Weimar, erklärte die Architektin Barbara Schmid vom Bereich Baumanagement/Bauwirtschaft. Bisher gebe es zur religiösen Gebäudelandschaft in Deutschland weder einen Gesamtüberblick noch eine Standortbestimmung, sagte Schmid. Bei der Tagung solle zunächst erörtert werden, wie sich demografische Veränderungen auf die städtebauliche, architektonische und sozialgeschichtliche Situation auswirken. Zudem werde gefragt, nach welchen Kriterien Gebäude abgerissen, neu gebaut, umgenutzt oder instand gesetzt werden. Dabei gehe es auch um den Wert und die soziale Bedeutung des religiösen Gebäudebestandes.

 Ziel des Projekts sei es, am Beispiel von Deutschland das Potenzial von Kirchenbauten als städtebauliche Wahrzeichen in einer Kultur- und Stadtlandschaft vergleichbar und erfahrbar zu machen. Zugleich solle der Atlas Leitlinien für die Entwicklung des religiösen Gebäudebestandes ermöglichen. Mit den Überlegungen zu einem Sakralbauatlas solle schließlich auch das dazugehörige Netzwerk aufgebaut werden, das Akteure aus Gesellschaft, Staat und Kirche zur Kooperation zusammenbringt, fügte die Doktorandin hinzu.

(Quelle: epd)