Homosexuelle Paare dürfen sich in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg weiter nicht trauen lassen. Ein entsprechender Gesetzentwurf verfehlte die nötige Zweidrittelmehrheit.
Seit 2019 sind in der württembergischen Landeskirche Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare möglich – sofern die jeweilige Gemeinde zustimmt. Doch bislang haben über drei Viertel der Gemeinden keine Zustimmung erteilt. Ein neuer Gesetzentwurf sah nun vor, die Segnungsgottesdienste künftig Traugottesdienste zu nennen. In der Beschlussvorlage war die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare und zweier Personen vorgesehen, von denen zumindest eine Person weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht angehört. 56 Synodale votierten mit „ja“, 31 mit „nein“ – bei zwei Enthaltungen. Damit verfehlte der Gesetzentwurf die nötige Zweidrittelmehrheit von 60 Stimmen. Es gilt weiter der Kompromiss aus dem Jahr 2019.
Der theologisch konservative Gesprächskreis LEBENDIGE GEMEINDE stimmte geschlossen gegen den Gesetzentwurf. In einer Pressemitteilung des Gesprächskreises heißt es dazu:
„Hintergrund ist die Tatsache, dass bereits im Jahr 2019 ein gemeinsamer Kompromiss auf den Weg gebracht wurde, der allen Beteiligten viel abverlangt hat. In dieser bislang gültigen Verordnung werden Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare ermöglicht, wenn eine Kirchengemeinde dies beschließt. Die 15. Landessynode hat damals einmütig beschlossen, dass dieser Kompromiss für die kommenden Jahre nicht angetastet werden solle, um weitere Unruhe in der Landeskirche zu vermeiden.“
Weit über drei Viertel aller württembergischen Kirchzengemeinden hätten einer Segnungshandlung bislang nicht zugestimmt, heißt es. „Woher also der Druck zur Auflösung des gemeinsamen Kompromisses? Gilt das Votum der Kirchengemeinden nicht mehr?“, so LG-Sprecher Matthias Hanßmann. Die LEBENDIGE GEMEINDE kritisierte auch den Zeitpunkt für eine solche Entscheidung kurz vor der Kirchenwahl 2025.
Einheit der Kirche wahren
Der stellvertretende Vorsitzende des Theologischen Ausschusses, der Gnadauer Präses Steffen Kern, wies darauf hin, dass in den Gesprächen der letzten Jahre zwar in vielen Fragen ein gegenseitiges Verstehen erreicht worden sei, aber kein Konsens in der Frage der Einführung einer „Trauung“ gleichgeschlechtlicher Paare bestehe. Der Theologische Ausschuss habe darüber im April beraten und die Verwendung des Begriffs „Trauung“ mit einfacher Mehrheit abgelehnt. Kern warb dafür, auch bei verschiedenen Einsichten die Einheit der Kirche zu wahren, die allein in Jesus Christus gründe: Es gelte, „auch im Ringen um gemeinsame Wege beieinander zu bleiben“.
Enttäuschung bei Lesben- und Schwulenverband
Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland bedauerte das Scheitern des Entwurfs. In einer Stellungnahme heißt es: „Schade, dass die Ev. Landeskirche in Württemberg damit gerade in Zeiten von zunehmender Hasskriminalität gegen queere Menschen und in denen wieder diskutiert wird, wer noch zu unserer Gesellschaft gehört und wer nicht, kein starkes Signal sendet. Sondern mit ihrer Haltung suggeriert, dass schwule und lesbische Paare Menschen zweiter Klasse sind, die sich in ihren Gemeinden weiterhin hinten anstellen sollen.“
Alle evangelischen Landeskirchen haben die Segnung oder Trauung gleichgeschlechtlicher Paare individuell geregelt. Segnungen sind überall möglich, wobei Pfarrpersonen nicht zur Segnung gezwungen werden dürfen. In 14 Landeskirchen ist eine kirchliche Trauung möglich.
Traditionell wurde auf der Herbstsynode auch über die Lage verfolgter Christinnen und Christen weltweit informiert. Kirchenrätin Dr. Christine Keim schilderte eindrücklich die Situation von Christinnen und Christen in Syrien, Kolumbien, Nigeria und Pakistan.
Links:
- Homepage der Lebendigen Gemeinde
- Herbstsynode der Württembergischen Landeskirche

Die Ehe ist für viele heute kein gangbarer, oder notwendiger Weg mehr. Viele Paare leben zusammen, und zwar ohne Trauschein.
Diese Geschichte, über die hier so heftig debattiert wird, ist mächtig rückwärts gewandt.
Und, wo Liebe ist, dort ist auch ein Weg.
Aber es geht leider um Ideologie, denn wer liebt, braucht keinen kirchlichen Segen, der im Nachhinein, wie auch der rechtliche, eher hinderlich ist als von Nutzen.
Wo also , bitte, ist der Sinn ?
Moin, also hier in Norddeutschland geht das… dann müssen gleichgeschlechtliche Paare eben
hier kirchlich getraut werden… die Nordkirche bietet das hier wohl auch an.
Schade das es in Süddeutschland nicht so ist.
Was würde Jesus wohl tun?
Ich glaube er würde einfach nur lieben!!!
Jesus liebt jeden Menschen! AMEN
Gott gab uns Menschen den freien Willen!
Und wenn man sich liebt, warum sollte man auch nicht heiraten dürfen?
Nein, Jesus würde nicht „Ja“ zu homosexuellen Beziehungen sagen. Genauso wenig wie er „Ja“ zu Ehebruch oder „Ehe ohne Trauschein“ (die Frau am Brunnen) oder jeder andere Sünde gesagt hat.
Ja, er liebt den sündigen Menschen und ist für ihn gestorben. Wer diese Tat aber nicht annimmt, und weiter in seiner Sünde lebt, wird verloren gehen. Da war Jesus mehr als deutlich.
Es ist lieblos, Menschen in ihren Sünden zu bestärken und in den Tod gehen zu lassen, indem man Sünde verharmlost.
„Es ist lieblos, Menschen in ihren Sünden zu bestärken und in den Tod gehen zu lassen, indem man Sünde verharmlost.“ – Aus meiner Sicht zeichnet es fanatische Vorgehensweisen aus, nicht zu sagen:“…ich sehe es so, es ist meine Anschauung, mein Glaube…“ sondern „…es i s t so…“ – Mit ähnlichem Enthusiasmus sage ich dann mal: Sünde zu verharmlosen ist natürlich falsch, aber Homosexualität an sich i s t eben keine Sünde. Traurig ist aber vor allem, dass es zwischen den so extrem verschiedenen christlichen Anschauungen im Grunde kaum noch eine Verständigungsmöglichkeit gibt, zumindest nach menschlichem Ermessen. Und gerade, wenn jemandem oder einer ganzen Bevölkerungsgruppe eben dann das Heil abgesprochen wird. Dabei würde es darum gehen, zuerst einmal wirklich zu verstehen und die andere Seite kennenzulernen. Ich frage mich immer mal wieder: welche Denkweise, welche Gefühlslage bringt jemanden dazu, Bibelstellen so isoliert nach dem eigenen Vorverständnis auszulegen und gegen andere zu benutzen? Es ist sicher ganz menschlich, man geht von dem aus, was man kennt und das unbekannte, fremde ist oft zunächst beunruhigend oder macht sogar Angst. Und dann wird Sicherheit in der Bibel gesucht. Ein klares Schwarz-Weiß-Schema gibt gefühlsmäßige Sicherheit, das ist hinreichend erforscht. Aber die Bibel ist kein Rezeptbuch, in dem man für jedes Problem eine vorgefertigte Lösung findet. Weit mehr als um Sicherheit geht es um den Glauben als Weg, auf Christus hin, und von ihm begleitet.
> Nein, Jesus würde nicht „Ja“ zu homosexuellen Beziehungen sagen.
Schon interessant, wie sicher Du Dir bist.
Schließlich sind dien Evangelien voll von Geschichten über íhn, wo er genau das Gegenteil von dem Tat, was die Menschen eigentlich für richtig und gesetzmäßig erachteten.
Zur Homosexualität hat er übrigens nichts gesagt. Falls Du also nicht Jesus bist, wissen wir schlicht nicht seine Ansicht.
Ich und ganz bestimmt auch unser geliebter HERR mag Homos …, weil ER alle Menschen liebt … Aber offizielle Hochzeit muß nicht sein. Wenn sie sich privat ewige Treue etc. zusagen und sich verheiratet fühlen, daß reicht doch … !!!
Nun, sie sind richtig verheiratet, nämlich staatlich.
Und ist die Ehe reformatorisch nicht ein weltlichen Ding?
Die Kirchen müssen halt entscheiden, wie weit sie sich von der Gesellschaft entfernen wollen.
Wer oder was ist bitte “ … von der Gesellschaft entfernen … „. Wer oder was legt fest, wie dieser Begriff ‚Gesellschaft‘ sprachlich angemessen Verwendung finden kann? Ich könnte ein Wörterbuch oder Wiki oder Lehrbücher oder …. zur Hilfe nehmen…
Falls in obiger Aussage die Mehrheit der in Deutschland lebenden Personen gemeint sein sollte, wird sich die Württembergische Kirche m.E. gerade nicht von dieser entfernen, wohl aber von der Minderheit des ‚Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland‘, der mit seiner Argumentation Sachverhalte unterstellt, die durch offizielle kirchliche Verlautbarungen nicht zu belegen sind. Und von dieser Art Argumente sollte sich eine Kirche nicht zu Entscheidungen treiben lassen …
Nun, zunächst legt das unsere Verfassung fest, die eine solche Diskriminierung eigentlich verbietet. Es ist also nicht nur eine kleine Minderheit.
Homosexualität ist nichts schlechtes oder unnatürliche. Schlecht ist der Umgang mit Homosexuellen wie hier von der christlichen Kirche.
Wobei: Schutzrechte betreffen meist Minderheiten, deshalb sind sie so wichtig. Christen sind ja auch auf dem Weg zur kleinen Minderheit, vielleicht werden sie das irgendwann mehr zu schätzen wissen.
Meine Ansicht: Wenn sich eine religiöse Gemeinschaft diesen verfassungsmässigen Werten verweigert, soll sie das können, dann aber auch alle staatliche Unterstützung verlieren.
Die Ev. Eheschließung ist kein Sakrament
Richtig Chey: Bereits nach der Auffassung von Martin Luther und der nachfolgenden Reformation ist die Ehe eine staatliche (also auch juristische Vertrags-)Angelegenheit. Was sie aber nicht entwertet, aber vielleicht doch ein wenig schützt, dass auch der beste und völlig gutmütigste Mensch jemals garantieren könnte, dass sie lebenslang hält. Für Katholiken ist die Ehe ein Sakrament, von Jesus (wie bei uns bei Taufe und Abendmahl ebenfalls) persönlich eingesetzt. Die Würrtembergische Kirche hat ja nicht die Segnung von Queeren untersagt, sondern diese Segnung als Heirat zu bezeichnen. Es geht letztlich nur um die Begrifflichkeit und nicht Realität. Auch in der Ev. Heirat wird um den Segen Gottes gebeten. Aber selbstverständlich steht daneben auch der Reisesegen (und hoffentlich nicht) auch der Segen für neue Tunnel, oder wie vor hundert Jahren die neue Nähmaschine. Aber dieser segnete der Rabbiner, so steht es im Buch.
> Die Würrtembergische Kirche hat ja nicht die Segnung von Queeren untersagt,
Richtig. Aber über 3/4 der dortigen Gemeinden erteilen diesen Segen auch nicht.
Das ist schlicht Ausgrenzung und Abwertung von homosexuellen Menschen.
Segnung und Heirat ist (evangelisch) das Gleiche
Lieber Rolf-Dieter Mucke: Der nachfolgende Satz zeigt doch deutlich, dass ALLE Menschen biologische Geschöpfe sind, von Gott gewollt wie sie sind (sonst gäbe es sie ja nicht, es gibt nach den Naturgesetzen z.B. keine Menschen mit zwei Köpfen). Zitat: „Ein neuer Gesetzentwurf sah nun vor, die Segnungsgottesdienste künftig Traugottesdienste zu nennen. In der Beschlussvorlage war aber hier die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare vorgesehen, VON DENEN ZWEI WEDER DEM WEIBLICHEN NOCH DEM MÄNNLICHEN GESCHLECHT ANGEHÖREN“! (Zitat Ende) Ich fühle hier durchaus, dass ihre geschriebenen Worte auch sehr gut gemeint sind. Andererseits sind wir nicht katholisch (damit meine ich „katholisch nicht als abwertend“). Aber als Evangelische ist die Ehe kein Heilsgeschehen, also Sakramente wie Taufe und Abendmahl, sondern nach Martin-Luther eine weltliche (rechtliche) Angelegenheit. Also es unterscheidet sich der Segnungsgottesdienst keinesfalls substanziell von einem Gottesdienst auch aus Anlass einer Heirat. Aber meines Wissens kann in der Ev. Kirche (jeder??) heiraten, auch ohne Standesamt, nur wird dies dann – aus welchen Gründen auch immer – nicht in das Kirchenbuch eingetragen. Defacto fühle ich darin aber eine Heirat zweiter Klasse. Im übrigens ist aber Segen keinerlei Benotung unserer Art der Geschlechtlichkeit, sondern zwei Menschen stellen sich bewusst für ihr Leben, in der Mitte der Gemeinde, unter den gewünschten Segen Gottes. Dies ist nie als etwas magisches verstanden worden, man muss ja sogar auch in seine eigene Taufe eintreten, auch wenn sie sakramental ist. Sie bewirkt nur, dass uns das Gehirn und unsere Füße ins Christliche bewegen „dürfen“, wenn wir dies auch wollen.
Leider lieber Stammtischbruder, muss sich dann Luther furchtbar geirrt haben, dass die Ehe nur ein weltliches Geschehen ist, wobei weltlich hier rechtlich, aber nicht abwertend oder unchristlich gemeint ist. Dass die beiden ein Fleisch sind und daher auch Vater und Mutter verlassen, ist aber hier sehr gegenständlich zu verstehen. Bekanntlich tun das Menschen und sorgen (auch!!) für Nachwuchs. Im Alten Testament war der Nachwuchs wichtig, denn auf ihm lag der Segen Gottes und beim Marsch durch die Wüste ins gelobte Land hing daran auch das Leben und im Alter noch von jemand gepflegt zu werden. Im Frankfurter Bibelmuseum wird dies gut vermittelt und da wird auch automatisch deutlich, warum die Menschen damals mehr als eine Frau hatten. Allerdings ging dies auch nicht immer friedlich zu, der Mensch bleibt was er ist, ein Mensch und ist immer wie wir alle unvollkommen.
Warum sollten sie nicht heiraten dürfen?
Wenn beide Partner ein Leben miteinander verbringen wollen, in Liebe und in einer Ehe vor Gott.
Warum nicht? Es kommt doch auf die Liebe an und das Versprechen füreinander… den Bund der Ehe eingehen… was spricht dagegen?
@Meike, zu „was spricht dagegen?“
Was meinst du, wie ist diese Bibelstelle gemeint?:
bibleserver.com/de/verse/1.Korinther6,9 („Das Buch“-Übersetzung)
„Habt ihr denn nicht begriffen, dass die, die sich der Ungerechtigkeit hingeben, keinen Anteil an Gottes neuer Wirklichkeit bekommen werden? Betrügt euch nicht selbst! Weder die, die sich sexuellem Fehlverhalten hingeben noch die Verehrer falscher Götter, weder Ehebrecher noch die, die sich passiv oder aktiv homosexuell betätigen,“
Die Menschen heiraten ja i.d.R nicht, um asexuell zu leben, oder? Also wuerde man ja etwas Segnen, von dem man weiss, dass sie dadurch „keinen Anteil an Gottes neuer Wirklichkeit bekommen werden“. Das waere doch fahrlaessiges in Sicherheit wiegen von Schutzbefohlenen, oder?
Ausserdem sagt Jesus in Matth. 19, dass eine Ehe aus Mann + Frau besteht (wer denkt, Jesus haette da auch Mann+Mann oder Frau+Frau mit gemeint, viel Glueck …!)
LG Joerg
PS: „Gut meinen“ reicht vielleicht nicht? Taten, v.a. vorsaetzliche spielen schon auch eine Rolle?
Die „Buch“-übersetzung ist offensichtlich fehlerhaft, insofern sie nicht Übersetzung ist sondern Auslegung, und zwar sehr geprägt von dem, was man hineinlesen w i l l .—In anderen Übersetzungen steht eben z.B. : Knabenschänder u.a. – Paulus hat die homosexuellen Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse vor Augen, keine gleichwertigen partnerschaftlichen Beziehungen. Der Begriff Unzucht ist eben kein Synonym für Homosexualität, sondern bezeichnet generell sexuelles Fehlverhalten, also eben und gerade auch im heterosexuellen Bereich. Da nützt jetzt auch nichts, wenn der nächste Schreiber wieder versucht, mit irgendeinem isolierten Satz dagegen zu sein.
Und ohne Frage ist die Mehrheit der Menschen heterosexuell, es geht ja überhaupt nicht um ein Konkurrenzdenken „Mann-Mann“ gegen „Mann-Frau“ . Nur Fundamentalisten versuchen, das gegeneinander auszuspielen.
Wenn Sie denn alles absolut wortwörtlich nehmen wollen, ohne den Zusammenhänge zu beachten und aus der Bibel einen Steinbruch isolierter Sätze machen wollen, dann müssten Sie wohl auch wortwörtlich nehmen, sich ein Auge auszureißen, bevor es sie zum Bösen verführt.
Moin Seltsam,
im Gegenteil finde ich die Uebersetzung „die sich passiv oder aktiv homosexuell betätigen“ sehr gut getroffen.
Ueberlege mal, ausbeuterischen Sex (mE vor allem „sich passiv homosexuell zu betaetigen [aka Hinhalten-Muessen, Benutzt-Werden]“) zu aechten, macht ja gar keinen Sinn, wie soll das ein Sklave/Schutzbefohlener abwehren? Wie koennte man so einem Fehlverhalten vorwerfen? Wenn es also so gemeint waere, wie du es beschreibst (nur die sex. Ausbeuter muessen zittern), duerfte eben NICHT die passive Form von homosexueller Betaetigung genannt werden! Das ist pure Logik.
Nein, nein, die Bibelstelle macht genau so Sinn, wie es da steht: Wer absichtlich, vorsaetzlich, in der Kraft hinreichender pers. Entscheidung sich homosexuell betaetigt, fuer den gilt diese Bibelstelle auch. Es geht nicht um die Art und Qualitaet der dahinter stehenden Beziehung. Der (falsche) Sex ist hier ausschlaggebend.
Jeder kann selber entscheiden, was er damit macht.
In der Haut von Verharmlosern, Umdeutern oder gar Verfuehrern („[you name it] kannste ruhig auch mal ausprobieren, schadet und macht nix“) moechte ich nicht stecken …
Gibts da nicht auch eine Bibelstelle? Iwas mit Muehlstein oder so?
LG Joerg
Ihre Argumentation scheint doch auf sehr wackligen Füßen zu stehen, da sie angewiesen ist auf eine Art von „Übersetzung“, die schon selbst eine Auslegung ist und zwar eine ganz einseitige, bzw. voreingenommene. Beherrschen Sie die hebräische Sprache, die griechische, bzw. altgriechische? Das was Sie ihre eigene Logik nennen, scheint mir mehr einem Kartenhaus zu ähneln, das nicht standhält.
Moin Seltsam,
gerne koennen wir das im Detail durchgehen:
Der griechische Text von 1. Korinther 6,9 lautet:
Ἢ οὐκ οἴδατε ὅτι ἄδικοι βασιλείαν Θεοῦ οὐ κληρονομήσουσιν; Μὴ πλανάσθε· οὔτε πόρνοι οὔτε εἰδωλολάτραι οὔτε μοιχοί οὔτε μαλακοί οὔτε ἀρσενοκοῖται
Transliteration:
„Ē ouk oídate hóti ádikai basileían Theoû ou klēronomḗsousin? Mē planasthē· oute pornoí oute eidōlolátrai oute moichoi oute malakoí oute arsenokoîtai.“
Übersetzung:
„Wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder die Unzüchtigen noch die Götzendiener noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder…“
Bitte erklaere mir, wieso die „Weichlinge“ nicht das Reich Gottes erben werden und wer sollen die Weichlinge deiner Meinung nach sein?
Sind es Homosexuelle, die passiven homosexuellen Sex (aufnehmend) praktizieren?
Das muessten ja nach deiner Lesart die Armen missbrauchten Sklaven, Rechtlosen und Schutzbefohlenen sein, oder?
Wie koennte man diese verdammen, fuer etwas, wozu sie von den zB „Knabenschaendern“ gezwungen werden?
Verstehst du die Logik? Oder kann fuer Dich nicht sein, was nicht sein darf?
LG Joerg
Dass Menschen sich selbst wertschätzen dürfen, gehört zum Liebesgebot
Antwort an Joerg: In der Antike dachte man bei sexuellem Fehlverhalten eben auch NUR an Orgien oder (nach heutiger Sprache) stets an Psychosekten). Außerdem wusste man es nicht – wollte es nicht wahrnehmen – oder betrachtete diese Menschen nur als böse Kreaturen – die entweder gleichzeitig männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale, oder auch keine besaßen. Denn die Queren leben so nach Gottes Willen unter uns und wenn solche Menschen nicht gewollt wären, würden sie schlicht auch nicht existieren. Denn auf alle Menschen treffen Naturgesetze zu und es gibt auch in der Tierwelt Quere Vögel oder andere Tiere und da werden etwa männliche Flieger auch weibliche Aufgaben übernehmen. Die Bemühungen von zwei männlichen Vögeln dann auch ein Ei auszubrüten funktioniert, wenn man es unterschiebt. Der männliche Herr Vogel kann so Brutgeschäfte übernehmen.
Die Menschen der Antike glaubten fest daran, dass der Himmel über den Wolken ist und Menschen nur Mann oder Frau sind.
Die Schöpfungsgeschichte von Adam und Eva und hier bis zum Turmbau zu Babel, ist wirklich wunderbarer Schöpfungshymnus (als Lob an Gott) und eine Art von Antikem Glaubensbekenntnis. Da wurden Erfahrungen und Konflikte aufgenommen, die auch bekannt und offensichtlich waren: Der Mensch, der wie Gott sein wollte (im Paradies). Die Erfahrung, dass das schöne Leben der Sammler und Gelegenheitsjäger zu Ende war, nach dem die Menschen sesshaft waren, mehr Kinder bekamen und viele starben, jeder Vorräte sammeln musste und schließlich bestohlen wurden. Zudem Reichtum und Armut entstanden, Mord und Totschlag und auch Herrschaftssysteme, die an ihrer eigenen Hybris zusammenbrachen. Die Menschen sich nicht mehr verstanden, also so auch der Turm umfiel. Es geht dabei weniger um Geschichte, als um Wahrheiten. Und der Mensch ist hier Biologie, denn wenn Eva aus Adam Rippe wurde, ist ja damit sinnbildlich gemeint dass sie eben beide Menschen sind. Dass ‚Adam und Eva dann als Erste Menschen direkt nach dem Rauswurf aus dem Paradies andere Menschen trafen, muss auch jener Autor dieser Geschichte gemerkt haben. Oder dass es zwei voneinander sehr abweichende Schöpfungsberichte gibt: Dann kann es so, oder auch anders gewesen sein: Zuerst kam der Mensch und danach die Tiere – oder zuerst die Schöpfung und bald als Krone der Mensch. Alles wirklich sehr gute Fragen, sinnbildlich gestellt auch damals. Auch wir glauben doch ebenso nicht, dass Glaubensbekenntnisse nur vom Himmel fielen, sie haben Menschen formuliert. Es gilt immer noch jene biblische Wahrheit insofern, als dass die Liebe, wenn sie echt wäre, nichts mit Gewalt zu tun haben könnte, sondern nur mit Zuwendung und große Hingabe ist. Da wir im 22. Jahrhundert leben, sind Frau und Mann gleichberechtigt und mit allen Menschen, die in einzelnen Aspekten ihres Körper anders sind bzw. auch dazwischen liegen. Es geht darum, dass wir Menschen, die aber hier biologisch aus der Norm fallen, genauso so zu lieben wie Herrn Jedermann oder Lieschen Müller als Normalos. Wir dürfen Gott lieben, den Nächsten und auf jeden Fall ebenso uns selbst. Menschen sich selbst wertschätzen zu dürfen, gehört dazu. Wichtig scheint, dass unser Körper und die Seele als sehr wichtiger Teilaspekt ihre Sexualität besitzen. Von Queren hier wie bei Priestern männliche Jungfräulichkeit zu verlangen, hat aber 2000 Jahre beim himmlischen Bodenpersonal nie richtig funktioniert. Dies wäre auch geradezu unmenschlich. Die verquere fast unsinnige kulturelle Fehljustierung bezüglich der Sexualität, sorgt für wenig Einsicht in ihre Natürlichkeit, ist weder einer guten Ethik wirklich geschuldet, oder produziert Doppelmoral. Aber wir haben Sklaverei überwunden und es ist noch Luft nach oben. Abraham hatte so viele Frauen, weil er im hohen Alter noch die Garantie haben wollte, auch noch gepflegt zu werden. Werte und Normen sind sehr wichtig, sie aber an Realitäten achtsam und wertschätzend anzupassen, geschah und geschieht permanent.
Hallo“
Ja, nur leider wird der Rest immer weniger!
Gruß,
Peter
„Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele. “ JESUS (nimmt Bezug auf Mose)
Wir wissen alle, dass es hier nur um einen Zeitaufschub geht, in spätestens 5 Jahren werden homosexuelle Paar getraut.
Aber immerhin, ein Rest nennen wir es optimistisch „Gottesfurcht“ [gestrichen – MfG, das JDE-Team] scheint noch zu bestehen !
Deutschland ist derzeit derart rückwärts gewandt, dass ich eher auf 1 Generation, also 25 Jahre tippen würde.
Politisch mag vielleicht für eine Zeitlang der woke Hype gebrochen sein. Die EKD und auch liberale Freikirchen werden den aber noch lange pflegen, die Ausbildungsstätten produzieren am laufenden Band den „weltoffenen“ Nachwuchs.
Weltoffenheit sollte übrigens kein Markenzeichen der Kirche sein „wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt, Feindschaft gegen Gott ist?“ Solche „bösen“ Dinge hat Jakobus der Halbruder Jesus von sich gegeben, der Apostel würde heute keine Anstellung mehr bekommen.
Stichwort Weltoffenheit: heißt aus ihrer Sicht also zwingend: Freundschaft mit der Welt – in negativem Sinn. Da drängt sich doch der Eindruck auf, dass die Worte ganz heftig gepresst werden in eine ganz bestimmte Richtung. – War denn Jesus aus Ihre Sicht also nicht weltoffen? – Aus meiner Sicht wäre er gar nicht zu uns gekommen, wenn er nicht weltoffen für uns gewesen wäre, nicht zu den Gerechten, sondern zu den Sündern ist er gekommen, also zur bösen Welt, um sie zu erlösen.