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„Weltoffener Brückenbauer“: Altlandesbischof Hans von Keler gestorben

Hans von Keler ist tot. Der frühere württembergische Landesbischof starb in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 90 Jahren in Herrenberg. Von Keler habe durch seinen weiten Horizont und seine treffenden Analysen bestochen, sagte Landesbischof Frank Otfried July. „Als Prediger wollte er die ‘Klarheit der Wahrheit‘ sichtbar machen.“

Hans von Keler war von 1979 bis 1988 Landesbischof in Württemberg. Manche seiner Formulierungen seien sprichwörtlich geworden, erklärte July. Zum Beispiel: „Das Gebet ersetzt keine Tat. Aber es ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann.“

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Der Krieg und seine Folgen hatten ihn geprägt. Sein einziger Bruder fiel im Krieg, der Vater starb in einem polnischen Lager. Das „Fragen nach dem Sinn in diesem Wahnsinn“ führte ihn zur Theologie, die er in Tübingen studierte. Hans von Keler war Gemeindepfarrer in Wildenstein bei Crailsheim und Neuenstein bei Öhringen. Er leitete das Evangelische Mädchenwerk in Württemberg, die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg und führte den Vorsitz des Diakonischen Werks Württemberg.

1965 wurde von Kehler in die Landessynode, ein Jahr später in die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt und amtierte später einige Jahre zeitgleich als Präsident der Landessynode sowie als Vizepräsident der EKD-Synode. 1976 wurde er als Prälat nach Ulm berufen. Drei Jahre später wählten ihn die Mitglieder der Landessynode und des Oberkirchenrats zum Landesbischof – als ersten Nichtschwaben.

Er habe es verstanden, seelsorgerische Tätigkeit mit weltpolitischem Engagement zu verbinde, heißt es in der Pressemitteilung der württembergischen Landeskirche. July bezeichnete von Keler als „Brückenbauer mit besonderer Begabung zum Ausgleich und zur Toleranz.“ Als moderner, realitätsbezogener Konservativer habe er sich Anerkennung und Respekt weit über den kirchlichen Raum hinaus erworben. Dies fand Ausdruck in der Verleihung der theologischen Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen und der goldenen Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

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