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«Zusammenhalten»: Interkulturelle Woche mit ökumenischem Gottesdienst eröffnet

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Essener Erlöserkirche ist am Freitag die bundesweite Interkulturelle Woche eröffnet worden.

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 Die mehr als 3.500 Veranstaltungen in 300 Kommunen setzten «ein sichtbares öffentliches Zeichen in der Gesellschaft gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus», sagte der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider.

 Die Interkulturelle Woche findet seit 1975 statt, damals hieß sie noch «Tag des ausländischen Mitbürgers». Sie wird von einem Bündnis aus Kirchen, Verbänden und Vereinen organisiert und steht in diesem Jahr unter dem Motto «Zusammenhalten – Zukunft gewinnen».

 Schneider appellierte an die ganze Gesellschaft, sich um die Integration von Zuwanderern zu bemühen. «Man kann nicht immer nur weitere Integrationsanstrengungen für die hier lebenden Migrantinnen und Migranten fordern, ohne zu überlegen, was die aufnehmende Gesellschaft selbst tun soll», sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland laut Redetext.

 Für langjährig geduldete Flüchtlinge forderte Schneider ein Bleiberecht. Es sei «unerträglich, wenn Menschen aufgrund von Kettenduldungen alle drei Monate wieder neu vor der Existenzfrage stehen». Vor allem gut Integrierte und hier aufgewachsene Minderjährige bräuchten eine dauerhafte Perspektive.

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 Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck warnte mit Blick auf die umstrittenen Thesen von Ex-Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin davor, die Menschheit in Gruppen oder Rassen von unterschiedlicher Wertigkeit oder Intelligenz einzuteilen. Das widerspreche dem christlichen Menschenbild. «Bessere oder schlechtere Zukunftschancen werden nicht genetisch, sondern sozial vererbt», betonte der katholische Bischof laut Redetext.

 Mehr Aufmerksamkeit sollte nach seinen Worten auf die soziale Entwicklung in benachteiligten Stadtteilen gelegt werden: «Hier leben oft Einheimische und Zuwanderer zusammen, die zu den sozialen Verlierern gehören.» Dringend nötig seien zudem «Fortschritte bei der Einführung des islamischen Religionsunterrichts». Mitgestaltet wurde der Gottesdienst auch vom griechisch-orthodoxen Metropoliten von Deutschland, Augoustinos. Die Interkulturelle Woche endet am 2. Oktober.

 Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland appellierte an Bund, Länder und Kommunen, sich für junge Menschen aus Zuwandererfamilien einzusetzen. In einer in Hannover verbreiteten Erklärung verlangte die Arbeitsgemeinschaft unter anderem die Abschaffung von Kettenduldungen, die doppelte Staatsangehörigkeit für alle in Deutschland geborenen Kinder und ein Kommunalwahlrecht für alle dauerhaft in Deutschland lebenden Ausländer.

(Quelle: epd)

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