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Bei den jüngsten Anschlägen auf Kirchen in Pakistan sind über 100 Menschen getötet worden. "Dies hat den Glauben der Christen im Land jedoch gestärkt", sagt Pfarrer Bonnie Mendes, ehemaliger Direktor von Caritas Asia, dem "Fidesdienst".

Nach dem Terroranschlag auf eine Kirche in Pakistan reißen die Proteste der Christen nicht ab. Wie pakistanische Medien am Dienstag berichteten, beschuldigen Angehörige der mindestens 83 Toten und 150 Verletzten die Provinzregierung in Peshawar, zu wenig für die Sicherheit der christlichen Minderheit zu tun.

Die pakistanische Jugendliche Rimsha Masih ist zusammen mit ihrer Familie nach Kanada ausgereist. Die damals 14jährige war im August 2012 festgenommen und beschuldigt worden, Seiten aus dem Koran verbrannt zu haben.

Die Unionsfraktion im Bundestag hat Pakistan aufgefordert, die Blasphemiegesetze abzuschaffen. Sie müssten so schnell wie möglich "aus den Gesetzbüchern des Landes gestrichen werden". Der Widerstand gegen eine Abschaffung der Gesetze ist in Pakistan jedoch extrem hoch.

Weil er Textnachrichten verschickt hatte, in denen der Prophet Mohammed beleidigt wurde, muss ein 21-jähriger Pakistaner hinter Gitter. Am Montag wurde er zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Verurteilungen wegen Blasphemie sind in Pakistan keine Seltenheit.

Am 14. Juni hat ein pakistanisches Gericht den 56-jährigen Karma Patras vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochen. Der Pastor war bereits im Februar gegen Kaution aus dem Gefängnis in Sheikhupura entlassen worden, nachdem er dort vier Monate in Haft gesessen hatte.

Der pakistanische Christ Yousin Masih wurde am Mittwoch freigelassen. Masih war im September 2005 wegen Blasphemie verhaftet und zwei Jahre später zum Tode verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof in Lahore hob das Urteil jetzt auf.

Nach den schweren Ausschreitungen gegen Christen am 8. und 9. März in Lahore fordern christliche Politiker und Aktivisten abgetrennte Provinzen für die Minderheiten Pakistans, darunter ein eigenes Gebiet für Christen. Die Nationalversammlung Pakistans verurteilt währenddessen die Angriffe und versucht, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen.

Nach Blasphemie-Gerüchten hat ein wütender Mob in Pakistan ein christliches Viertel in der Stadt Lahore gestürmt. Rund 3.000 aufgebrachte Muslime drangen in die christliche Siedlung "Joseph Colony" ein, um einen Mann zu suchen, der schlecht über den Propheten Mohammed geredet haben soll.

Der pakistanische Pastor Karma Patras wurde am Donnerstag aus dem Gefängnis entlassen. Im Oktober hatte man den 55-Jährigen wegen Blasphemie verhaftet. Jetzt hat sein Ankläger zugegeben, ihn fälschlicherweise beschuldigt zu haben.