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Zenralrat der Muslime: Gegen Pauschalkritik an Israel

Generalsekretär Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime in Deutschland wendet sich gegen eine Instrumentalisierung des Nahost-Konflikts.

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 Der Streit zwischen Israelis und Palästinensern sei nicht religiös, sondern politisch motiviert und müsse deshalb auch politisch gelöst werden, sagte Mazyek am Montagabend in Frankfurt am Main bei einer Podiumsdiskussion zum Thema «Antijudaismus, Antisemitismus, Antizionismus und Kritik an Israel».

 Voraussetzung für eine friedliche Lösung des Konflikts sei die Anerkennung des Existenzrechts Israels und Palästinas, betonte Mazyek. Auch dürfe es keine pauschale Kritik an Israel geben. «Wir müssen immer differenzieren und sollten nur bestimmte Handlungen anprangern, etwa die israelische Militäraktion gegen einen Schiffskonvoi mit Gütern für Gaza am 31. Mai», sagte Mazyek. Er sei davon überzeugt, dass es am Ende zwei Sieger in Nahost geben werde.

 Dem widersprach der jüdische Frankfurter Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik. Ein «Ende mit Friede, Freude, Eierkuchen» in der Region sei für ihn schwer vorstellbar. Einerseits sei die Hälfte der Bevölkerung Israels – die national-religiösen Siedler – und die Hälfte der Bevölkerung Palästinas – «die Hamas-Islamisten» – fundamentalistisch geprägt und überhaupt nicht versöhnungsbereit. Andererseits hätten auch der Iran, Saudi-Arabien, die arabischen Emirate und die Türkei machtpolitische Interessen in der Region.

 Brumlik machte zudem auf den muslimischen Antisemitismus und Antizionismus aufmerksam. Er stellte die Frage, was junge, in Deutschland geborene und aufgewachsene Muslime dazu veranlasse, israelische Fahnen zu verbrennen. Hier sei noch sehr viel Aufklärungsarbeit notwendig, an der sich auch die hiesigen Moscheegemeinden beteiligen müssten. Brumlik appellierte insbesondere an deren Imame, «alles zu unterlassen, was dazu geeignet ist, den Nahost-Konflikt religiös-politisch aufzuladen».

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 Die Frankfurter Pröpstin Gabriele Scherle rief dazu auf, jungen muslimischen Einwanderern mehr zuzuhören und ihnen gegebenenfalls energisch zu widersprechen. Sie müssten wahrnehmen, dass es die Judenvernichtung gegeben habe und Deutschland eine besondere Verantwortung für den Staat Israel trage. Zugleich müssten sie aber auch zur Kenntnis nehmen, dass Deutschland und die evangelische Kirche die fortschrittlichen und friedensliebenden Kräfte sowohl in Israel als auch in Palästina unterstützten.

(Quelle: epd)

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