„Du darfst über alles predigen, nur nicht über 20 Minuten!“ Dieser Spruch dürfte Generationen von Theologiestudenten vertraut sein. Der Religionssoziologe Detlef Pollack empfiehlt den Kirchen nun: „Kein Gottesdienst sollte länger als 50 oder 60 Minuten dauern.“ Warum? Das hat er auf der EKD-Synode in Bonn erklärt.
Man erleichtere es Menschen, am Gottesdienst teilzunehmen, wenn er kürzer sei, so Pollack. Dass Menschen wegblieben, habe zwar auch mit Inhalten wie der Predigt zu tun, aber vor allem damit, „dass sie am Sonntagvormittag schlichtweg anderes zu tun haben, das ihnen wichtiger ist.“
Darüber hinaus empfiehlt der Religionssoziologe, dass die Kirche ihr Geld in die Kinder- und Jugendarbeit investieren sollte. Dies diene der „religiösen Sozialisation“ der Menschen. Wer sich einmal von der Kirche verabschiedet hat, komme dagegen in der Regel nicht wieder. Deshalb sei es auch am effektivsten, sich vor allem um diejenigen zu bemühen, die noch Kirchenmitglieder seien, jedoch am Rande stünden. „Die Verbreitung des Evangeliums an alles Volk mag theologisch geboten sein“, so Pollack, doch nicht einmal ein Prozent der Konfessionslosen denke ernsthaft über einen Kircheneintritt nach